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Köllner nach Rückschlag in Saarbrücken: „Es sind noch 42 Punkte zu holen...“

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Von: Uli Kellner

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Die 1860-Profis trainieren, Köllner schaut zu.
Aufstiegszug abgefahren? Für Köllners Löwen wird es schwer, noch mal ganz oben ranzukommen. © Stefan Matzke / Sampics

Schwarzes Wochenende für den TSV 1860: Während alle Teams an der Tabellenspitze dreifach punkteten, verloren die Löwen das Relegations-Revival beim 1. FC Saarbrücken mit 1:2. Für das Team von Michael Köllner war es das dritte sieglose Spiel in Folge, der Relegationsplatz ist schon vier Punkte entfernt, doch zumindest der Trainer gibt sich weiter kämpferisch.

Als es nach dem Schlusspfiff in Völklingen hitzig wurde, ließ sich auch der Oberlöwe nicht lumpen. Stephan Salger sah nach einer späten Rudelbildung Gelb-Rot, den Part des großen Bruders übernahm Kapitän Sascha Mölders, 35, der ein paar aufmüpfige Saarbrücker einnordete. „Ich finde es immer etwas unglücklich, wenn Spieler, die 17 oder 18 sind, so respektlos auftreten“ sagte Mölders bei MagentaSport: „Da gibt’s dann bisschen was zwischen die Hörner – und dann ist es wieder gut.“

Frustabbau am Ende einer verpatzten Neuauflage des Relegation-Hinspiels 2018. Dass es nicht der Tag der Löwen war, hatte sich letztmals in der Nachspielzeit gezeigt. Der eingewechselte Debütant Keanu Staude spitzelte den Ball gegen den Pfosten, den Abpraller erwischte Biankadi aber so schwächlich, dass Basti Bösel keine Mühe hatte, mit einer finalen Rettungstat auf der Torlinie seine Einsatzprämie zu rechtfertigen.

Stephan Salger stemmt frustriert die Arme in die Hüfte.
Gelb-Rot nach dem Schlusspfiff: Stephan Salger wird den Löwen am Freitag im Derby gegen Unterhaching fehlen. © Stefan Matzke / Sampics

Wie im Hinspiel hieß es am Ende also 2:1 (1:0) für den Aufsteiger. Mehr wäre für 1860 vielleicht drin gewesen, wenn Phillipp Steinhart beim Elfmeter in der 62. Minute (Foul an Lex) noch besser gezielt hätte, doch unverdient war Saarbrücker Sieg im historisch vorbelasteten Völklingen nicht. Insbesondere vor der Pause hatten die auf drei Positionen neu besetzten Löwen eine seltsam uninspirierte Partie abgeliefert. Die Enttäuschungen in den Heimspielen zuvor (nur zwei von neun möglichen Punkten geholt) – sie hatten der Mannschaft offensichtlich auch den Glaube an die eigene Stärke geraubt.

Weil sämtliche Teams an der Tabellenspitze zudem dreifach punkteten, klinkt sich 1860 fürs Erste aus dem Aufstiegsrennen aus. Frustriert klang insbesondere Michael Köllner, der die Saison aber noch nicht abhaken möchte. „Verzweiflung wäre der falsche Ansatz“, sagte der Löwen-Coach tapfer: „Ich bin enttäuscht. Solche Spiele gibt’s nun mal im Fußball. Momentan haben wir leider eine Phase, wo es von den Ergebnissen her nicht stimmt. Aber es geht weiter. Es sind noch 42 Punkte zu holen. Wir schauen von Woche zu Woche, was noch möglich ist.“

 Solche Spiele gibt’s nun mal im Fußball.

1860-Trainer Michael Köllner.

Einziger Lichtblick im Hermann-Neuberger-Stadion: Sascha Mölders trifft wieder. Nach einem Querschläger im Strafraum stellte der Kapitän trocken auf 1:2. Zwei Tage nach seiner Vertragsverlängerung zeigte zumindest der bald 36-Jährige, dass er sein kleines Zwischentief überwunden hat – rechtzeitig vor dem Heimderby gegen Unterhaching.

Kleiner Trost für 1860: Der Lokalrivale aus der Vorstadt, 2021 noch sieglos, macht eine noch schlimmere Phase durch. Ungünstig allerdings: Salger und Marius Willsch (fünfte Gelbe Karte) sind am Freitag gesperrt, Köllner muss also eine neue Viererkette bauen. Erfreulich dagegen: Bei Semi Belkahia, nach 60 Minuten vom Spielfeld gehumpelt, gab es Entwarnung. Nur ein Krampf. Passend zum ganzen Löwen-Auftritt an einem gebrauchten Samstag.

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