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Köllners Appell an die Fans: Geduldig sein!

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Von: Uli Kellner

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Feiernde 1860-Fans in der Westkurve beim Pokalspiel gegen Schalke (1:0).
Party in der Westkurve – auch am Samstag gegen Freiburg II? Die 1860-Fans beim Pokal-Coup gegen Schalke. © Angelika Warmuth / dpa

Der Löwen-Trainer bereitet den Anhang auf ein womöglich zähes Spiel vor. Die bange Frage: „Pfeifen uns die Fans aus, wenn es nicht nach 20 Minuten 1:0 steht?“

Michael Köllner war nicht bereit, in die Verlängerung zu gehen. „Auf Freiburg II umgeschaltet“ habe er schon unmittelbar nach dem Pokal-Coup gegen Schalke 04 (1:0) am Dienstagabend – und demonstrativ ging er auch bei der Spieltags-Pressekonferenz am Freitag nur bei der ersten Frage auf jenen Wettbewerb ein, der seine Löwen bundesweit ins Gespräch gebracht hat. „Ich persönlich freue mich, dass die Mannschaft so ein richtig starkes Spiel hinbekommen hat“, sagte er: „Wir haben einen Bundesliga-Absteiger aus dem Pokal gekegelt. Hängen bleibt auch, dass es wertvoll für unser Prestige war und wir roundabout 500 000 Euro eingenommen haben. Nichtsdestotrotz ist das Thema jetzt auch abgehakt.“ Weitere Fragen zum DFB-Pokal würden ihn „daher jetzt nicht mehr sonderlich interessieren“.

Schalke - für Köllner seit Dienstagnacht abgehakt

Umso mehr sprudelte es aus Köllner heraus, als es in der Folge um Freiburg II ging, einen Gegner, auf den sich der 1860-Coach offensichtlich minutiös vorbereitet hat. „Uns erwartet ein schweres Spiel“, sagte er: „Freiburg ist tabellarisch vor uns – wir können mit einem Sieg an ihnen vorbeiziehen. Einzig und allein das ist unseren Köpfen drin.“ Und natürlich noch ein bisschen Detailwissen, den unbekannten Nachwuchs des Breisgauer Überraschugs-Bundesligisten betreffend. Freiburg II sei „eine ganz andere Mannschaft“ als Schalke, dozierte Köllner: „Sie haben einen brutalen Ballbesitz – da kommst du ganz schwer an die Kugel ran. Völlig ungewöhnlich ist auch, dass sie fast alle Tore aus Standards erzielt haben.“ Entscheidend sei daher, „dass wir uns absolut seriös auf diesen Gegner vorbereiten. Wir können jetzt nicht hingehen und sagen: Wer Schalke und Darmstadt aus dem Pokal wirft, der schlägt gefühlt die halbe Welt. Unser klarer Auftrag lautet, dass wir auch in der Liga ergebnistechnisch ein anderes Gesicht zeigen.“

Der unverzichtbare Steinhart fehlt, Deichmann kann wohl

Personell wird dieses Gesicht auf jeden Fall etwas anders aussehen – dafür sorgt schon die Verletzung von Phillipp Steinhart (Faserriss), auf den Köllner nur ungern im wichtigen Heimspiel verzichtet. Der Linksverteidiger sei „einer meiner wichtigsten Spieler im Kader“, urteilte der Trainer: „Er ist für mich unverzichtbar.“ Bei Yannick Deichmann, Steinharts Pendant rechts hinten, gilt momentan dasselbe, da Marius Willsch trotz seines Comebacks gegen Schalke noch kein Kandidat für die Startelf sei: „Ich gehe davon aus, dass Yannick spielen kann“, sagte Köllner, der sich die Möglichkeit offen hält, hinten auf Dreierkette umzustellen.

Keiner darf enttäuscht sein, wenn uns der Gegner diesmal nicht den Ball nach vier Minuten zur 1:0-Führung vorlegt.

1860-Trainer Michael Köllner.

Eine wesentliche Rolle wird für Köllner am Samstag aber auch das Publikum spielen. Der Pokal-Coup gegen Schalke könne „zur Bürde werden“, wenn die Fans mit der Erwartung ins Spiel gehen, dass auch gegen Freiburg II blitzartig die Weichen in Richtung Sieg gestellt werden. Seine bange Überlegung: „Was passiert, wenn wir nach 20 Minuten noch kein Tor geschossen haben? Drehen die Fans dann durch und pfeifen uns aus? Da muss man immer ein bisschen aufpassen: Die Fans haben uns am Dienstag einen Riesensupport geliefert, keine Frage. Trotzdem muss das Ziel immer sein, die Mannschaft über 90 Minuten zu unterstützen. Da darf man nicht enttäuscht sein, wenn uns der Gegner diesmal nicht den Ball nach vier Minuten zur 1:0-Führung vorlegt.“

Für Köllner steht fest, dass er sich auf seine Mannschaft verlassen kann. „Sie zeigt seit Wochen ein Bild, dass sie in jedem Spiel will“, sagte er: „In Saarbrücken hat es sich leider noch nicht so gefügt, dass drei Punkte herausgesprungen sind. Trotzdem kann ich jedem versprechen, dass es sich auch in den Ligaspielen wieder fügen wird.“

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