U19-Derby: Überragender Mike Ott macht's

München - Ein Münchner Derby, das Grünwalder, Flutlicht - alles war angerichtet für ein tolles Spiel zwischen der A-Jugend der Löwen und dem FCB. Hier lesen Sie den Spielbericht.
Die Sechzger kamen gut in die Partie, waren giftig in den Zweikämpfen. Nach einer Minute war es ein herrlicher Pass von Mike Ott auf Felix Wolf, der aber im Abseits stand.
Die Fans des TSV waren stimmungsmäßig ebenfalls von Beginn an dabei: etwa 200 Blaue heizten dem Publikum mit Trommel und Schlachtrufen ein. Der TSV begann druckvoll und kam nach fünf Minuten dann zum ersten Schuss: Lattentreffer von Felix Bachschmied! Heiko Vogels Elf ließ die Sechzger kommen, aber zwei Freistöße aus halbrechter Position enden im Nichts. Die Bayern schienen nach zehn Minuten ebenfalls im Spiel angekommen, das schon zu Beginn einige Nickligkeiten beinhaltete. Schiri Jan Kanzler ließ die gelbe Karte jedoch stecken.
Der FCB bemühte sich jetzt über die rechte Seite, aber Franck Riberys Bruder Steeven fand für seine Pässe keine Abnehmer. So auch in der 17. Minute, die erste Ecke für den FCB, die aber folgenlos blieb. Die Löwen machten es besser: Ein herrlicher Pass von Mike Ott in der 23. auf Marius Wolf, der eiskalt aus zehn Metern halblinker Position einnetzte. Und es nahm kein Ende: Eine Minute später war es wieder der quirlige Mike Ott, der sich für seinen Pass zuvor belohnte, in den Strafraum eindrang und den Ball lässig an Husic vorbeischob.Das saß!
Löwen gegen Bayern: Bilder vom U19-Derby
Nach etwa 35 Minuten kam Ribery im Strafraum an den Ball, nahm sich jedoch zu viel vor und verlor ihn gleich wieder gegen Rechtsverteidiger Angelo Mayer. Im direkten Gegenzug kamen die Sechzger in Person von Wolf nach vorne, der im Strafraum gelegt wurde, was bei den Fans für Unmut sorgte. Dennoch gab es mehr Grund zu Freude: Das dicht gestaffelte Mittelfeld glänzte bei den Löwen, Taffertshofer räumte als Sechser alles Nötige ab. Beim FCB lief nicht viel zusammen, Seferings tauchte einmal frei vorm Tor auf, stand jedoch im Abseits. Sechzig-Keeper Szekely wurd nicht ein Mal geprüft. Auch die Innenverteidiger Burger und Weber blieben behielten alles unter Kontrolle, während den Bayern in der Schlussphase der ersten Hälfte der Frust deutlich anzumerken war. Die Fouls häuften sich, was sich kurz vor der Pause rächte: Ein Fehlpass von Leo leitete eine gute Chance für Ott ein, der im Strafraum gefällt wurde unn den anschließenden Foulelfmeter souverän rechts unten verwandelte. 3:0 noch vor der Pause - die Fans der Blauen waren begeistert.
Coach Heiko Vogel reagierte, wechselte in der Pause drei Mal: Scholl, Hingerl und Eberwein kamen in die Partie. Der erste Freistoß von Lucas Scholl blieb jedoch ungefährlich. Dennoch war den Roten jetzt anzumerken, dass sie das Spiel noch nicht aufgegeben hatten.Dann aber der erste Löwen-Konter: der überragende Mike Ott kam an den Ball, spielte klug auf Wolf weiter, der an der Strafraumgrenze zum Schuss kam, aber verzog. Nach 55 Minuten gab es dann doch die erste Karte: Milos Pantovic sah nach einem harten Einsteigen gegen Richard Neudecker Gelb. Die Bayern probierten es nun über den Ballbesitz, die Herreinnahme von Mehmet Scholls Sprößling erwies sich vorerst als guter Schachzug. Der 17-jährige spielte einige gute Pässe, zu zwingenden Chancen reichte es aber noch nicht.
Die besseren Szenen gehörten nach wie vor Josef Steinbergers Truppe: Nach etwa 60 Minuten kam wieder Ott an der linken Strafraumkante zum Schuss, schloss jedoch schwach ab. Defensis blieb der TSV stark, Taffertshofer konnte den Ball einige Male erobern und auch Felix Bachschmid arbeitete viel nach hinten, während der FCB zu vage in seinen Aktionen blieb. Ribery tauchte in der zweiten Hälfte komplett ab. Dann die nächste gute Chance der Blauen: Erst scheiterte Wolf noch am klasse reagierenden Husic im Tor der Bayern, der Ball gelang jedoch im Strafraum zu Mike Ott, der sich nicht lange bitten ließ und zum dritten Mal einnetzte - 4:0, die Partie war entschieden!
Fünf Minuten später war es wieder ein gefällig vorgetragener Angriff des TSV, den Ott jedoch nicht verwerten konnte.In der 76. Spielminute war dann Feierabend für Mike Ott: Der Mann des Abends verließ den Platz, Tobias Kordick kam in die Partie. Der leitete prompt die nächste gute Szene ein, spielte auf Maxi Wittek, dessen Schuss aus 16 Metern jedoch links am Kasten vorbeistrich. Den Bayern fiel nur noch wenig ein, es stimmte einfach zu wenig an diesem Abend.In der 82. Minute war es wieder Scholl per Freistoß, der jedoch zu unplatziert direkt in Szekelys Hände ging.
In der 87. gelang Lucas Scholl dann doch noch der Ehrentreffer: Kurz vorm Fünf-Meter-Raum konnte er die Kugel aus dem Nichts rechts unten im Tor unterbringen. Und dann ging es nochmal rund im Grünwalder: Die 89. Minute Eberwein kam nach einer guten Kombination aus 16 Metern zum Schuss und verkürzte auf 2:4. Der Schlusspunkt eines gelungenen Derbys im Grünwalder!
mm