Denklingens Aufwärtstrend hält an: VfL besiegt den SV Raisting zum Jahresabschluss

Auch im vierten Spiel in Folge bleibt der VfL Denklingen ungeschlagen. Gegen den SV Raisting feiert das Team von Markus Ansorge einen 2:1-Heimsieg.
Raisting – Im Westen nichts Neues: Der Titel dieses epochalen Antikriegromans von Erich Maria Remarque traf auch zu auf das Bezirksliga-Derby zwischen dem VfL Denklingen und dem SV Raisting. Im letzten Spiel vor der Winterpause blieb der VfL mit dem 2:1 (1:0)-Heimerfolg gegen den Nachbarn im „Flow“, wie es Trainer Markus Ansorge nach dem vierten Spiel seiner Mannschaft in Folge ohne Niederlage gut gelaunt berichtete.
„Mit 80 Prozent verliert man gegen jeden Gegner“: Raisting hadert mit der Niederlage beim VfL Denklingen
Der SVR setzte dagegen seinen Negativtrend beim Tabellensiebten, der jetzt nur noch drei Punkte entfernt ist, fort. „Wir sind selber schuld, wir konnten nicht an unser Leistungsniveau vom Anfang der Saison anknüpfen. Und dann reicht es halt nicht. Mit 80 Prozent verliert man gegen jeden Gegner“, war Raistings Spielertrainer Johannes Franz nach dem vierten sieglosen Spiel in Serie zum Jahresabschluss bedient.
„Wir haben aus den letzten Vergleichen mit Raisting gelernt und uns entsprechend eingestellt. Defensiv war das heute überragend“, lobte indessen VfL-Coach Ansorge seine Mannen, die seine Vorgaben sehr gut umsetzten und den Gästen kaum Torchancen gestatteten. „Wir haben die langen Bälle des SVR gut wegverteidigt“, urteilte Ansorge nach dem aus seiner Sicht verdienten Erfolg. „Das Ei bei der VfL-Führung ist nicht spurlos an uns vorübergegangen. Danach war die Verunsicherung riesig“, gestand Franz.
Denklingen geht wie aus dem Nichts in Führung
Die 200 Zuschauer in Denklingen sahen zu Beginn vor allem Zweikämpfe im Mittelfeld, aber keine Torchancen. Praktisch aus dem Nichts gingen die Hausherren in Führung. Einen Freistoß von Simon Ried konnte SVR-Keeper Urban Schaidhauf nicht festhalten, sodass der Ball zum 1:0 über die Linie trudelte (20.). Der Unparteiische wollte den Treffer zunächst nicht anerkennen. Nach Rücksprache mit dem Linienrichter zeigte er aber auf den Anstoßpunkt. In der Folge blieben die Hausherren trotz verhaltener Risikobereitschaft das gefährlichere Team. Einfach deswegen, weil den Raistinger nach vorn herzlich wenig einfiel.
Nach einem Patzer von Franz, der sich bei einem hohen Ball verschätzte, setzte Ried die Kugel nur knapp über die Latte (29.). Im Anschluss machte Unglücksrabe Schaidhauf eine Großchance von Dominik Karg zunichte (30.). Erst kurz vor dem Wechsel kamen die Raistinger zu einer Möglichkeit. Die Direktabnahme von Victor Neveling landete aber neben dem Kasten (40.). In der Nachspielzeit sorgte der frühere Raistinger Christoph Schmitt mit einem Distanzschuss für Gefahr (45+3.).
Zwei Zeitstrafen und das Siegtor: In der Schlussphase wird es hektisch
Mit zusätzlichem Offensivpersonal versuchte der SVR nach der Pause, den Druck zu erhöhen. Das zeigte nach einer guten Stunde Wirkung. Eine gute Balleroberung von Franz brachte Moritz Sedlmaier in Schussposition. Dessen strammer Schuss ins kurze Eck überraschte den davor kaum beschäftigten VfL-Keeper Manuel Seifert –1:1 (61.). Danach wurde die Partie zunehmend nickeliger und zerfahrener. Schaidhauf verhinderte den neuerlichen Rückstand für Raisting, als er einen 22-Meter-Schuss von Stefan Schilcher aus dem Winkel fischte (64.).
Auf der Gegenseite schoss Murat Ersoy, der von der VfL-Deckung ansonsten komplett abgemeldet wurde, einen Freistoß vorbei (69.). Nach einem Rempler von Ried an Hermann Sigl entwickelte sich ein Handgemenge (77.), bei dem der SVR-Verteidiger dem Denklinger an die Gurgel ging. Sigl hatte Glück, dass ihn der Unparteiische, ebenso wie Ried, nur zehn Minuten zum Abkühlen vom Platz schickte.
Der Raistinger Abwehrmann fehlte dann aber in der entscheidenden Situation ein paar Minuten später. Lukas Greif setzte sich im Mittelfeld durch, sein Zuspiel landete bei Schilcher. Dessen Flanke beförderte Karg abgeklärt zum 2:1 in die Maschen (80.). „Das war ein super Angriff“, freute sich VfL-Trainer Ansorge, dessen Team die Führung im Anschluss auch ohne größere Probleme über die Zeit brachte, da die Gäste in der Schlussphase ohne Torchance blieben. (Roland Halmel)