FC Wildsteig feiert nach langer Durststrecke wieder Siege: „Wussten, dass es zu Ende geht“

Die letzte Saison lief für den FC Wildsteig/Rottenbuch eher durchwachsen. Jetzt steht aber die Mannschaft von Lindauer mit neun Punkten an der Tabellenspitze.
Wildsteig/Rottenbuch – Verrückt machen ließen sich die Kicker des FC Wildsteig/Rottenbuch nicht. Dabei hätte es allen Grund gegeben, ins Grübeln zu geraten. In der Meisterrunde der vergangenen Saison konnte die Mannschaft aus dem Ammertal kein einziges Spiel für sich entscheiden. Andere wären an dieser Durststrecke verzweifelt, Fabian Lindauer verlor jedoch nie seinen Optimismus.
„Wir wussten, dass es irgendwann zu Ende sein würde“, stellt der Trainer der Spielgemeinschaft klar. Leicht sei es trotzdem nicht gewesen: „Es zehrt schon, wenn man nicht gewinnt“, gibt er zu.
„Wir haben einen Schritt nach vorn gemacht.“
Nach einem frustrierenden Frühjahr mit sechs Unentschieden und vier Niederlagen sowie mit zahlreichen Verletzten sind die Wildsteiger und Rottenbucher wieder zurückgekommen, und zwar gewaltig. Drei Spieltage sind in der Gruppe 2 der Kreisliga inzwischen absolviert, alle drei Partien hat das Team von Fabian Lindauer gewonnen. Nebenbei erzielte es noch die meisten Treffer (7) und kassierte die wenigsten (2).
Die alleinige Tabellenspitze führt der Trainer nicht allein auf die famose Einstellung seiner Kicker zurück, die ihren Urlaub noch am Spielplan ausrichten und ihrer Elf auch während der Ferien zur Verfügung stehen. Die ganze Mannschaft ist in den vergangenen Monaten reifer geworden. „Wir haben einen Schritt nach vorn gemacht“, konstatiert der SG-Coach.
FC Wildsteig/Rottenbuch hat auf Pressing umgestellt
Ob das allein am Härtetest während der Meisterschaftsrunde lag, kann Lindauer nicht sagen. „Wir haben ja eine gute Rückrunde gespielt“, erinnert er daran, dass seine Kicker oftmals mindestens ebenbürtig gewesen sind. Am Ende waren es Kleinigkeiten, die seine Fußballer von einem verdienten Dreier trennten. „Ein paar Prozent haben uns gefehlt.“ Die haben sich nach der Sommerpause auf einmal eingefunden. Lindauer beobachtet in seiner Mannschaft eine neue Qualität.
Bissig waren seine Akteure schon immer. Inzwischen praktizieren sie ein gut aufeinander abgestimmtes Pressing. „Wir arbeiten geschlossen mit der Mannschaft gegen den Ball“, lobt der Coach. Nur der TSV Peißenberg schaffte es zum Auftakt, die Wildsteiger Defensive zu knacken – allerdings nach zwei Standardsituationen. Aus dem Spiel heraus konnte sich der Ligaprimus bisher schadlos halten.
Am deutlichsten fällt der Unterschied zum vergangenen Frühjahr in der Offensive aus. Als „zu überhastet“, charakterisierte der Coach die Angriffe und Abschlüsse seiner Stürmer in der Meisterrunde. Inzwischen sind seine Spitzen cooler und cleverer vor dem gegnerischen Kasten geworden.
Chancenverwertung noch ausbaufähig – Trainer Lindauer dennoch positiv gestimmt
„Wir spielen unsere Klasse aus“, ist Lindauer zufrieden. Die Tore gehen auch auf das Konto von Tobias Trainer (2) und Fabian Kees (1). Das Nachwuchstalent aus der eigenen Jugend und der Neuzugang vom SC Böbing sind zwei weitere vielversprechende Alternativen in der Offensive neben Josef Noder (2 Tore), Martin Zeiler (1) und Fabian Maier (1).
„Unsere Chancenauswertung ist noch ein bisschen ausbaufähig“, räumt Lindauer ein – was zum Saisonbeginn jedoch nicht erstaunlich ist. Auf der anderen Seite ist er positiv gestimmt. Seine Fußballer haben seit dem Beginn der Vorbereitung akribisch trainiert und viel Fleiß und Schweiß investiert.
„Wenn wir weiterhin so arbeiten, werden wir in der Kreisliga bestehen“, ist der Trainer zuversichtlich, dass der FC am Ende der Vorrunde wieder das Ticket für die Meisterrunde bucht. Unter die ersten Drei der Tabelle müssen die Wildsteiger kommen. Neun Punkte haben sie schon im Sack. „Das ist nicht das Verkehrteste“, gibt Lindauer zu. Darben bis zu diesem Moment hatte seine Mannschaft ja lange genug müssen. (Christian Heinrich)