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Faktencheck der LL SW: Olchings Offensivpower hilft nicht weiter – Gilching fehlen derweil Tore

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Von: Thomas Jank

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Im Kampf um den Ball: Der 1. FC Sonthofen hatte in den meisten Duellen die Nase vorne
Im Kampf um den Ball: Der 1. FC Sonthofen hatte in den meisten Duellen die Nase vorne © Patrick Staar

Die Landesliga Südwest macht nach 20 Spieltagen Winterpause. Zeit für den Hinrunden-Check. Wer führt die Statistiken an? Wo gibt es Probleme?

München – Seit dem 20. November ist erstmal Schluss mit Fußball in der Landesliga Südwest. Zum Abschluss kam es noch einmal zum absoluten Showdown zwischen dem FC Ehekirchen und dem 1. FC Sonthofen. Die Allgäuer entführten am letzten Spieltag drei Punkte aus Ehekirchen und eroberten so die Tabellenspitze. In der Rückserie blüht der Landesliga Südwest ein spannendes Aufstiegsrennen und in der unteren Tabellenhälfte ist auch die Abstiegszone eng umkämpft. Am Ende sendete der Aufsteiger aus Hollenbach nach einem 1:0-Auswärtserfolg noch ein Lebenszeichen und rückt an die Relegationsränge heran.

In seiner Debütsaison in der Landesliga hat der TSV Hollenbach aber mit großen Problemen zu kämpfen. Die Tordifferenz der Hollenbacher ist die schlechteste der Liga. Der Dorfklub aus Schwaben stellt mit nur 20 Treffern und 49 Gegentreffern den harmlosesten Angriff, sowie die schwächste Defensive der Liga.

Die beste Offensive der Liga hat hingegen der FC Ehekirchen. 2,6 Tore pro Spiel erzielten die schwarz-weißen und stellen auch mit Christoph Hollinger (16 Tore) den besten Torjäger der Liga. Die beste Abwehr hat die Reserve des FV Illertissen, derzeit reicht es trotzdem nur für Platz vier der Tabelle.

FC Kempten ist zuhause ungeschlagen

Im heimischen Stadion ist der FC Kempten unbezwingbar. Zehn Spiele absolvierten die schwarz-weißen zu Hause, kein einziges Mal gingen sie als Verlierer vom Platz. Auch der FC Ehekirchen ist im heimischen Stadion eine Macht, 24 Punkte holte die Mannschaft aus elf Spielen.

Auswärts überragt der 1. FC Sonthofen die anderen Teams der Landesliga deutlich. Während der Tabellenführer zu Hause nur fünf von zehn möglichen Spielen gewinnen konnte, ist die Punkteausbeute in fremden Stadien mit 24 von 30 Punkten sehenswert. Zu nennen ist hier noch der SV Mering, der auswärts deutlich stärker ist als „dahoam“. Von den 24 erkämpften Punkten holte der Klub 17 auswärts – da müssen die heimischen Fans in puncto anfeuern zu Hause eine Schippe drauflegen.

Landesliga Südwest: 1. FC Sonthofen und TV Erkheim die einzigen Mannschaften ohne Platzverweis

In der Landesliga Südwest gilt das Konzept „Fairness siegt“. Mit dem VfL Kaufering, dem 1. FC Sonthofen, dem FV Illertissen II und dem FC Ehekirchen belegen vier der Top-Fünf auch einen der fünf vorderen Ränge in der Fairnesstabelle. Einzig der FC Kempten hat eine etwas ruppigere Spielweise und steht auf Platz 15. Insgesamt gab es in der Liga 784 Gelbe Karten, 14 Mal die Ampelkarte, 17 direkte Platzverweise und 43 Zeitstrafen.

Insgesamt 33.000 Zuschauer sahen sich die Begegnungen in der Landesliga Südwest an, das ergibt einen Schnitt von knapp 200 pro Spiel. Am interessantesten war der FC Ehekirchen, bei den Heimspielen der Mannschaft waren im Durchschnitt sogar 350 Zuschauer da. Das Highlight der Saison war auch ein Spiel im Stadion der Schwarz-Weißen. Die bitteren 0:2-Heimniederlage gegen Tabellenführer Sonthofen sahen fast 700 Fans.

Der Blick auf die oberbayrischen Teams: Wer performt wie gut?

Fünf Teams aus Oberbayern mischen in der diesjährigen Landesliga Südwest mit. Die beiden Bezirksliga-Aufsteiger TSV Jetzendorf und SC Oberweikertshofen schlagen sich gut. Beide stehen im Tabellenmittelfeld und haben 25 Punkte auf dem Konto – Jetzendorf mit einem Spiel weniger als der SC. Trotzdem ist der Klassenerhalt noch lange kein Selbstläufer, die beiden Mannschaften haben nur drei Punkte Vorsprung auf die Abstiegsrelegationsplätze. Besonders auffällig ist die Heimstärke der beiden Teams: In der Heimtabelle ist Jetzendorf siebter, Oberweikertshofen sogar fünfter – in der Auswärtstabelle sind beide Teams auf einem Abstiegsplatz.

Einen Tick besser steht Dauer-Landesligist TSV Gilching-Argelsried da. Das Team von Trainer Peter Schmidt ist als Tabellensechster in die Winterpause gegangen und hat einen Sieben-Punkte-Puffer auf die Abstiegsplätze. Nach oben hin ist der Abstand aber noch größer – elf Punkte sind es auf Tabellenzweiten FC Ehekirchen. Auch wenn der TSV ein Spiel weniger gespielt hat, wird es schwer, die oberen Teams nochmal entscheidend anzugreifen und um den Aufstieg mitzuspielen. Der Klassenerhalt ist aber auf alle Fälle drin, wenn die Offensive ein bisschen mehr einheizt – fünf Teams, die in der Tabelle unter Gilching-Argelsried stehen, haben mehr Treffer erzielt als der TSV.

Der SC Olching ist am dichtesten am roten Strich dran. Der Zwölfte der vergangenen Saison verteidigt seinen Platz bisher und steht auf demselben Tabellenplatz wie zum Ende der letzten Spielzeit. Lediglich ein Zähler trennt die Mannschaft von Trainer Martin Buch von den Abstiegsrelegationsplätzen. An der Offensive liegt es nicht – der SC hat trotz Tabellenplatz zwölf die viertbeste Offensive der Liga.

SpVgg Unterhaching II außer Konkurrenz: Unterberger-Elf wäre Fünfter

Die letzte Mannschaft aus Oberbayern ist die Reserve der SpVgg Unterhaching. Die Mannschaft spielt in der Landesliga außer Konkurrenz, hauptsächlich dient sie dazu, den Talenten Spielpraxis zu geben. Möglich ist das, weil der SC Ichenhausen seine Mannschaft vor Saisonbeginn zurückgezogen hat, Haching II springt für sie ein. Die SpVgg Unterhaching II schlägt sich gut, würde man die Punkte mitzählen wäre die Mannschaft von Marc Unterberger auf Tabellenplatz fünf mit 34 Zählern und einem Torverhältnis von +19.

Am 25. Februar 2023 geht es mit der Rest-Rückrunde weiter. Können die Teams, die aktuell oben stehen, ihre Form beibehalten? Gibt es eine Überraschung? Wer steigt ab? Sowohl der Aufstiegs- als auch der Abstiegskampf sind noch offen in der Landesliga Südwest. (Thomas Jank)

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