„Manche Sachen kann man sich nicht erklären“

Im Interview schätzt Noah Soheili die Lage beim Fußball-Bezirksligisten SV Dornach ein.
Dornach – Bei den Bezirksliga-Fußballern des SV Dornach ist das Jahr 2022 nach dem Rauswurf von Trainer Alexander Schmidbauer und zuletzt vier Spielen ohne Sieg unruhig zu Ende gegangen. Mittelfeldspieler Noah Soheili richtet den Blick nach vorn und schreibt die Saison für den Tabellenvierten noch nicht ab. Mitte Oktober war der SV Dornach nach einem 3:2 beim SVN München und neun Siegen in zwölf Spielen alleiniger Tabellenführer der Bezirksliga Nord, einen knappen Monat später trennte sich der Verein von Trainer Alexander Schmidbauer, aktuell hat die Mannschaft zehn Punkte Rückstand auf Spitzenreiter FSV Pfaffenhofen und auch schon deren acht auf die SpVgg Feldmoching bzw. den SV Nord-Lerchenau. Gemeinsam mit Interimscoach Manuel Ring hat Noah Soheili bis dato die meisten Punktspiele (je 17) absolviert. Wir sprachen mit Noah Soheili,
Herr Soheili, dass der Motor zu Beginn der Saison noch ein bisschen gestottert hat, damit war angesichts der vielen Neuzugänge im Kader durchaus zu rechnen. Dass die Mannschaft dann aber nach einem Lauf derart den Faden verliert, überraschte doch sehr. Was sagen Sie zu dieser Achterbahnfahrt?
Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, was da gelaufen ist. Manchmal passieren halt Sachen, die kann man sich nicht erklären. Es kam vor, dass jeder mal einen schlechten Tag erwischte. Dann verliert man wichtige Spiele und schaut gar nicht gut aus oder bricht in der zweiten Halbzeit ein. Klar ist, wir haben eine gute Truppe, die ganz vorne mitspielen kann. Ich weiß nicht, ob das alles noch so machbar ist in der restlichen Runde - aber wir werden auf jeden Fall alles dafür geben, noch einmal in den Aufstiegskampf eingreifen zu können. -
Im Training haben offensichtlich alle mitgezogen, die eine oder andere Verletzung hat der große Kader abgefangen, die individuelle Klasse vieler Spieler blitzte immer wieder auf, die Arbeit von Trainer Alexander Schmidbauer trug Früchte. Worauf kommt es jetzt an, damit die Mannschaft das Tief überwindet?
Die Winterpause ist der ideale Cut. Wir müssen jetzt einfach unter unserem neuen Trainer Nebojsa Stojmenovic ab 24. Januar eine sehr gute Vorbereitung hinlegen, unbedingt wieder den Kopf frei kriegen und komplett umschalten.
Was läuft denn in der Mannschaft richtig gut, was funktioniert nicht?
Es fällt mir schwer, das zu greifen. Das Wichtigste wird sein, weiter die Moral aufrechtzuerhalten, dass wirklich alle mitziehen. Das ist vielleicht das, das uns in den letzten drei, vier Spielen abgegangen ist. Wenn’s nicht läuft, dürfen wir uns nicht hängen lassen oder geknickt sein. Das in der Tabelle vor Ihnen liegende Trio ist nur noch schwer zu erreichen… Man kann nie wissen - vielleicht erwischt auch Pfaffenhofen mal so einen Negativlauf und gewinnt drei oder vier Spiele nicht. Dann müssen wir eben da sein.
Von schlimmeren Verletzungen sind Sie glücklicherweise bisher verschont geblieben - ist die aktuelle Phase Ihre schwierigste Zeit beim SV Dornach?
So weit würde ich nicht gehen. Wenn wir am Ende den zweiten oder dritten Platz schaffen, wüsste ich nicht, warum man dann diese Saison als Misserfolg darstellen sollte. Wir sind oben mit dabei, da darf man sich nicht beschweren.
Was war Ihr bisher schönster Moment in Ihrer Zeit beim SV Dornach?
Der Bezirksliga-Aufstieg gleich in meinem ersten Jahr! Zum einen war das eine verdammt ereignisreiche Saison 2017/2018, zum anderen haben wir’s erst über die Relegation geschafft. Was das Ganze nochmal spannender macht und auch noch schöner, wenn man es dann packt.
An der Seite Ihres Vaters Said betreuen Sie das Dornacher Frauenteam – die Elf ist mit vier Punkten Rückstand aufs Spitzenduo Vierter in der Kreisliga. Geht da noch was in Sachen Wiederaufstieg?
Wir schauen in dieser Saison nicht auf den Tabellenplatz. Natürlich ist es schön, oben mitzuspielen, aber uns geht es in erster Linie um die sportliche Entwicklung. Der direkte Wiederaufstieg war nicht unser Ziel, wir sehen das eher als Zwei- oder Drei-Jahres-Projekt.
Das Gespräch führte Guido Verstegen.