Sie war das Herz des Freisinger Handballsports: Große Trauer um Ingrid Schuhbauer

Mit Ingrid Schuhbauer verliert Freising eine seiner bedeutendsten Funktionärinnen. Ihr Engagement um den Handballsport und den SC Freising war enorm.
Freising – Sie war die „Miss Handball“ in Freising, sie war eine Macherin. Nicht nur in „ihrer“ Sportart, für die sie sich mehrere Jahrzehnte lang in vielerlei Hinsicht engagiert hat. Am vergangenen Samstag hat das Herz einer der mit Abstand bedeutendsten Funktionärinnen des Landkreis-Sports für immer aufgehört zu schlagen: Ingrid Schuhbauer, die gebürtige Freisingerin, die ihre Stadt niemals verlassen hat, weil sie sich hier immer sehr wohl gefühlt hat. Sie wollte nie weg – „außer für Urlaube in Gegenden, wo ich mich erholen und neue Kraft schöpfen kann“, wie sie einmal sagte. Am 17. Dezember wäre sie 74 Jahre alt geworden.
Eigentlich spielte Ingrid Schuhbauer, gebürtige Wagner, Korbball. Damals war sie 14. Doch einige ihrer Mitspielerinnen wechselten damals zum Handball beim SC Freising – und sie ging den gleichen Weg. Dort lernte sie auch ihren späteren Mann Walter kennen, einen überaus ehrgeizigen Trainer. Er starb im Juni 2016. 50 Jahre durfte sie mit ihm verheiratet sein.
Sie war sich für keine Aufgabe im Verein zu schade
„Verheiratet“ war das sportliche Paar aber vor allem mit dem Handball. Beide haben den SC Freising – ihr Mann als Vorsitzender und Ingrid als Jugendleiterin und Trainerin der Kleinsten – mehr als vier Jahrzehnte sportlich geprägt. Auch die Enkel Alexander, Daniel und Tobias, vor allem aber Sohn Walter, der als Trainer und Abteilungsleiter fungierte, konnten sie für den Handballsport begeistern.
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War ihr Mann Walter viele Jahre auch auf Verbandsebene unterwegs, so war sich Ingrid Schuhbauer für keine Aufgabe im Verein zu schade. Irgendwie war sie bei den SCF-Handballern überall präsent, koordinierte, engagierte sich für ihren Verein. Auch für die HSG Freising-Neufahrn, als es zur Kooperation mit dem TSV Neufahrn kam: Ob am Verkaufsstand, in der Halle, am Kampfgericht, oder wenn es darum ging, die Kumpels der damaligen Bayernliga-Mannschaft zu den Spielen zu fahren: Ingrid Schuhbauer hat es gemacht – und hatte danach spät abends auch noch die Zeit und die Muse, der Presse die nötigen Informationen für die Spielberichte zu liefern.

Ingrid und ihr Mann Walter waren zweifelsohne das Elitepaar des Freisinger Handballs. Ihr Sohn Walter (damals noch Grundschüler) erinnert sich noch gut daran, dass seine Eltern – viele Jahre noch innerhalb des Kreises München – die Spielklasseneinteilungen für sämtliche Jugendmannschaften gemacht haben.
Die Kinder waren ihr immer das Wichtigste
Als sich ihr Mann Walter aus der Verbandsebene zurückzog, stieg seine Ehefrau Ingrid ein. Warum sie das gemacht habe, formulierte sie vor Jahren folgendermaßen: Walter habe gesagt, „wir müssen uns im Verband einbringen. Und er hat gesagt, das kannst du besser als ich“. So engagierte sich Ingrid Schuhbauer von 2011 an mit ganz viel Akribie – wohlgemerkt für mehr als 500 Vereine mit über 1300 Aktiven – als Vizepräsidentin Spielbetrieb des Bayerischen Handball-Verbands (BHV) und darüber hinaus für den Schiedsrichterbereich. Wie sagte sie, die sich selbst als Perfektionistin bezeichnet hat, anlässlich der Ehrung zu ihrem 70. Geburtstag? „Wenn ich etwas mache, dann richtig. Und da kann ich dann durchaus auch einmal nervig werden.“
Nicht zu vergessen: Ingrid Schuhbauer hat sich immer darum gekümmert, dass es – vor allem auch in der überregionalen Verbandsarbeit – Nachwuchskräfte gibt. Dieses persönliche Anliegen hob sie zuletzt beim BLSV-Kreistag am 20. Oktober in Attaching hervor, bei dem sie sich erneut in ihrer uneigennützigen Art bereiterklärt hat, als Ersatzdelegierte für den BLSV-Bezirkstag zu kandidieren. „Das Wichtigste sind die Kinder“, sagte sie immer. Ingrid Schuhbauer wird am 4. Februar in Oberhaching nicht mehr dabei sein können. Nicht nur die Freisinger Sportfamilie, sondern auch die des gesamten Landkreises und des BLSV-Kreises, ist in großer Trauer.
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