TSV Murnau unter Schock: Roman Trainer ins Krankenhaus - Aubinger Spieler sackt bewusstlos zusammen

Die Murnauer Pleite gegen den SV Aubing war am Ende nur Nebensache. Roman Trainer verletzte sich schwer und musst wie ein SVA-Spieler ins Krankenhaus.
Murnau – Die Gedanken nach der Partie gehörten natürlich Roman Trainer. Die Schreie des Stürmers lassen sich nicht so schnell aus dem Gedächtnis tilgen. Gerade erst von einem Kreuzbandriss zurückgekommen, knallte der Murnauer Stürmer Fuß voraus gegen den Pfosten, blieb minutenlang liegen und schrie vor Schmerz. Der Abend endete für Trainer im Krankenhaus.
Eine erste Diagnose steht noch aus. So wie es aussieht, hat es aber das Knie nicht wieder erwischt, sondern eher die Bänder im Sprunggelenk. „Das wäre eine gute Nachricht“, sagt Martin Wagner. Der Coach erlebte gleichzeitig die längste wie schlimmste Partie mit dem TSV. 0:2 verlor Murnau gegen den SV Aubing.
„Da kommt Panik auf. Das war ziemlich heftig.“
Zweimal war das Duell gegen die Münchner wegen einer Verletzung unterbrochen, beim ersten Mal mehr als 20 Minuten. Von einem „totalen Schockmoment“ spricht Wagner, als Murnaus Christoph Greinwald in einer an sich harmlosen Szene Gegenspieler Luka Strahonja am Kopf touchierte.
Der Aubinger sackte zusammen, bewegte sich nicht mehr, lag eine Minute bewusstlos auf dem Kunstrasen. „Da kommt Panik auf“, sagt Wagner über die Aktion in der 52. Minute. Glücklicherweise eilte ein Ersthelfer aus dem Zuschauerbereich auf den Platz. Immer wieder verlor Strahonja das Bewusstsein, ehe der Krankenwagen eintraf und ihn verarztete. „Das war ziemlich heftig“, sagt der Murnauer Trainer.
„Das war erschreckend. So kannst du kein Spiel gewinnen.“
Zu diesen unschönen Momenten kam noch ein sportliches Desaster hinzu. Bisher, sagt Wagner, habe er sich stets schützend vor die Mannschaft gestellt. Nach so einem Auftritt will und kann er das aber nicht. „Ein absolut gebrauchter Tag für uns. Ich hab’ selten so ein Spiel miterlebt.“ Für eine Mannschaft, die Ballbesitz als Lebenselixier versteht, war das eine Horrorshow an Fehlpässen. Was im Training klappt, „bringen wir nicht auf den Platz“, klagt der Habacher.
Zusammengerechnet kommt er auf 15 ordentliche Minuten, jeweils zu Beginn beider Hälften. Mehr aber auch nicht. Hinzu kam eine unerklärliche Passivität bei Zweikämpfen. Manchmal sah es sogar so aus, als ginge manch Spieler den körperlichen Duellen bewusst aus dem Weg. „Das war erschreckend. So kannst du kein Spiel gewinnen“, betont der TSV-Coach. Seine Mannschaft sah er bestenfalls bei 70 Prozent ihres Leistungsvermögens. „Das reicht nicht.“
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Die Gäste hingegen traten als abgezockte Einheit auf. Nachdem sie die frühen Großchancen der Murnauer ohne Gegentor überstanden hatten, erstarkten sie, gingen in Minute 24 in Führung. Bei der Vielzahl an Murnauer Fehlpässen im Mittelfeld hatten sie keine Probleme, sich vor das Tor von Stefan Schwinghammer zu kombinieren, der mehrmals glänzend weitere Treffer verhinderte. Wobei es Wagner schwerfiel, überhaupt etwas Erfreuliches an dieser Partie zu finden. „Das Negative überwiegt“, sagt er, nachdem der gute Schiedsrichter Lukas Kainz mehr als zwei Stunden nach dem Anpfiff das Spiel beendete.
Roman Trainer war da ebenfalls auf dem Weg in die Murnauer Unfallklinik. Die Verletzung „tut uns brutal weh“, sagt sein Coach. Nicht nur, weil ein weiterer Spieler ausfällt, sondern weil es ausgerechnet Roman Trainer ist. „Auf den wollten wir voll bauen.“ (ANDREAS MAYR)