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Wegen 200 Millionen Euro: Bewegung in Bayerns Lewandowski-Poker? La-Liga-Präsident ändert Meinung

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Umworben: Bayern-Star Robert Lewandowski vom FC Barcelona.
Umworben: Bayern-Star Robert Lewandowski vom FC Barcelona. © IMAGO / Sven Simon

Der FC Barcelona wirbt hartnäckig um Robert Lewandowski vom FC Bayern. Ein erwartbarer Geldsegen führt in Spanien jetzt offenbar zu einem Umdenken bei einem Skeptiker eines solchen Transfers.

München/Barcelona – Robert Lewandowski sorgte in Spaniens Fußball schon für helle Aufregung, da war noch nicht mal klar, ob der Superstar der deutschen Fußball-Bundesliga jemals das Trikot des FC Barcelona tragen würde. Konkret: Barca-Boss Joan Laporta und La-Liga-Präsident Javier Tebas trugen ihre Meinungsverschiedenheit öffentlich aus.

Robert Lewandowski: FC Barcelona wirbt hartnäckig um Stürmerstar des FC Bayern

Denn: Der 59-jährige Tebas sprach den schwer verschuldeten Katalanen Ende Mai die finanziellen Möglichkeiten ab, dem FC Bayern München überhaupt ein passendes Angebot für den polnischen Torjäger unterbreiten zu können.

„Sie müssen Einnahmen erzielen und Aktiva verkaufen“, sagte Tebas der spanischen Nachrichtenagentur Europa Press. Ein Transfer sei „Stand heute“ gar nicht möglich. Der Hintergrund seiner Skepsis: Barcelona plagen Schulden in Höhe von 1,35 Milliarden Euro. Das erzählte unlängst Laporta selbst. Dennoch warf er Tebas vor, dass dieser „eindeutig den Interessen des FC Barcelona schade“.

FC Barcelona: Mitglieder, Schulden, Marktwert, Stadion – ein Überblick

Name:Futbol Club Barcelona
Gründung:29. November 1899
Stadion:Camp Nou (bis zu 99.354 Zuschauer)
Mitglieder:rund 145.000
spanische Meisterschaften:26 (zuletzt 2019)
Siege im Europapokal der Landesmeister/Champions League:5 (zuletzt 2015)
Schulden:1,35 Milliarden Euro
Marktwert (laut transfermarkt.de):626 Millionen Euro

Dabei sei es die Aufgabe des Präsidenten der Liga Nacional de Fútbol Profesional, „die Interessen der La Liga und der Fußballvereine zu wahren“. Schließlich ist Barca trotz erheblicher Schieflage neben Champions-League-Sieger Real Madrid immer noch das zweite Aushängeschild des spanischen Fußballs. 

Um die Schuldenquote erheblich zu drücken, schlugen die Katalanen unter Laporta jüngst einen spektakulären Weg ein. So beschloss der Senat des Klubs, ein Gremium aus 1000 alteingesessenen Vereinsmitglieder, Rechte an künftigen Einnahmen des Klubs aus der Vermarktung an Zweitverwerter zu verkaufen.

Im Video: Transfermarkt – FC Barcelona bereitet neues Angebot für Robert Lewandowski vor

Dass damit in Zukunft fest eingeplante Einnahmen in großem Umfang wegbrechen, war bei besagter Entscheidung offenbar zweitrangig. So beschloss der Senat auf Vorschlag des Präsidiums den Verkauf einer Minderheitsbeteiligung von 49,9 Prozent an der „Barca Licensing and Merchandising“ (BLM) sowie, dass 25 Prozent der Einnahmen aus den La-Liga-TV-Rechten abgetreten werden. Angebliches Finanzvolumen: bis zu 740 Millionen Euro.

Robert Lewandowski: Neue Bewegung im Transferpoker zwischen FC Bayern und Barca?

Genau durch dieses Geld kommt nun offenbar neue Bewegung in den Poker um Robert Lewandowski, den der FC Bayern nach aktuellen Aussagen von Vorstandsboss Oliver Kahn („Basta!“) partout nicht ziehen lassen will. Bei der Vorstellung von Neuzugang Sadio Mané (kommt vom FC Liverpool) erklärte Kahn unter der Woche: „Was Robert anbelangt: Es hat sich nicht viel verändert. Er hat Vertrag bis 2023. Wir freuen uns, wenn er am ersten Trainingstag bei uns auftaucht.“ Ob Barca das abschreckt?

Wir freuen uns, wenn er am ersten Trainingstag bei uns auftaucht.

Oliver Kahn über Robert Lewandowski

Wie die stets gut informierte spanische AS berichtet, steht der Verkauf von Teilen zukünftiger TV-Rechte kurz bevor. Dies würde demnach zwischen 205 und 215 Millionen Euro in die Vereinskassen spülen. Es sei Geld, mit dem ein Angebot für Lewandowski nachgebessert werden solle, heißt es in dem Bericht weiter. So geht es angeblich um eine feste Ablöse von 35 Millionen Euro plus fünf Millionen Euro, die Barca erfolgsabhängig an Boni an die Bayern zahlen würde.

FC Barcelona: Spanien-Riese wirbt weiter um Robert Lewandowski vom FC Bayern

Damit nicht genug: Wie die AS weiter schreibt, soll Tebas seine Meinung nun geändert haben. Er habe demzufolge keine Bedenken mehr. Hintergrund sei das sogenannte Financial Fairplay der spanischen Liga. Durch das kurzfristig erzielte Kapital werde Barca mit Blick auf die finanzielle Liquidität und Zuverlässigkeit wieder besser eingestellt, wird erklärt. Ob das die strikte Haltung der bajuwarischen Chefetage ändert? Barcelona will im Werben um Lewandowski offenbar noch nicht aufstecken. (pm)

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