Großer VAR-Eklat beim BVB, Dortmunder fassungslos - Terzic und Kehl außer sich: „Feige und komplett falsch“

Beim Spiel zwischen dem VfL Bochum und Borussia Dortmund kam es zu einem VAR-Skandal. Der BVB spielte nur 1:1 - Fußball-Deutschland ist außer sich.
Bochum - Es war ein Abend, an den in Jahren noch einige zurückdenken werden, sollte der FC Bayern München am Ende der Saison 2022/2023 die Meisterschale in die Höhe strecken. VfL Bochum trotzte Borussia Dortmund ein 1:1 ab und der Rekordmeister aus dem Süden der Republik hat wieder alles in der eigenen Hand. Dennoch stand Schiedsrichter Sascha Stegemann im Fokus des Spiels, er gab einen glasklaren Elfmeter nicht, pfiff zwei weitere Situationen zuungunsten des BVB ebenso nicht.
BVB-Wut nach Foul an Adeyemi, welches Stegemann nicht pfeift
Die BVB-Verantwortlichen waren außer sich, konnten es nicht fassen. Die Bank der Dortmunder stand gemeinsam um den Vierten Offiziellen herum. Doch was war passiert? In der zweiten Hälfte kam eine flache Flanke in den Strafraum der Bochumer. Karim Adeyemi, der bis dahin mehrere gute Chancen vergeben hatte, orientierte sich zum Ball. Der Bochumer Verteidiger Danilo Soares auch und grätschte dabei Adeyemi mit voller Geschwindigkeit um. Keine Chance für den mit einer Gelben Karte vorbelasteten Bochumer dort an den Ball zu kommen.
Für Fernsehzuschauer auf DAZN schon beim ersten Blick ein klarer Elfer. Der Schiedsrichter stand aber in der Situation sehr gut, zögerte kurz und ließ weiterlaufen. Als die nächste Spielunterbrechung folgte, die Wiederholungen über den TV-Bildschirm flatterte, war allen klar: Der schaut sich das an und es gibt den Elfmeter. Soares vielleicht sogar Gelb-Rot. Sollte Dortmund also verschießen, geht es mit Elf gegen Zehn weiter, beim Stand von 1:1.
Terzic und Kehl außer sich, BVB hält Entscheidung für „fahrässig, feige und komplett falsch“
Doch so war es nicht. Stegemann ließ weiterlaufen. Zum Entsetzen aller, außer Bochum- und Bayernfans. Nach dem Spiel fanden Edin Terzic, der in der Kabine beim Schiedsrichter war, und Sportdirektor Sebastian Kehl deutliche Worte. Kehl meinte zur Adeyemi-Situation: „Das war ein klarer Elfmeter, ich finde es frech - mit den Mitteln, die wir heute zur Verfügung haben“, sagte Kehl über die 65. Minute und wurde immer lauter: „Fünf Spieltage vor Schluss, wenn es um die deutsche Meisterschaft geht, sich nicht diese Situation anzuschauen, halte ich für fahrlässig, feige und komplett falsch.“
Terzic meinte: „Das war nicht nur ein klarer Elfmeter, sondern auch Gelb-Rot für den Bochumer Spieler. Dass nicht alles dafür getan wird, in dieser Phase der Saison keine Fehlentscheidung zu treffen, finde ich sehr ungerecht, das tut weh.“ Und das war nicht alles. Vor dem Führungstreffer in der Anfangsphase wurde ein möglicher Schubser an Emre Can nicht gepfiffen. In der 89. Minute schoss Niklas Süle Erhan Masovic an die Hand. Dafür gab es in anderen Bundesliga-Partien schon für weniger Elfmeter.
Sandro Wagner am Mikro fassungslos, Schmidt-Sommerfeldt kann es gar nicht verstehen
Auch auf Twitter ließen die Experten kein Wort aus. Kommentator Florian Schmidt-Sommerfeldt war fassungslos und schrieb in großen Lettern: „NACH WELCHEN IDEEN PFEIFFT IHR HIER FUSSBALL?“ Taktik-Experte Benny Grund schrieb: „Qualitativ war das nichts. Man pfeift bei strittigen Szenen lieber nicht und hofft darauf, vom VAR korrigiert zu werden. Der liegt zu allem Überfluss auch noch oft daneben.“ Co-Kommentator Sandro Wagner meinte nach der Szene: „Ich pfeife am Sonntag um 9 Uhr meinen Sohn. Wenn ich das gut mache, pfeife ich zwei Wochen mal ein Bundesligaspiel“. In weiteren hunderten Kommentare wurde die gleiche Meinung gespiegelt.
Und wie reagierten die Bochumer-Fans? Die Fanfreunde des FCB, der mit einem Sieg gegen Hertha BSC Erster werden könnten, sangen nach ihrem gewonnenen Punkt: „Deutscher Meister wird nur der FCB“. Es wäre aber nicht die Bundesliga in dieser Saison, hätte sie nicht noch eine Pointe parat. (ank)