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Bayern hat eine "Achilles-Ecke"

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Von: Andreas Thieme, Michael Knippenkötter

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Vor zwei Wochen traf Leverkusens Simon Rolfes gegen die Bayern - nach einer Ecke. © sampics / Stefan Matzke

München - Die Bayern zeigen in dieser Saison kaum Schwächen. Es gibt allerdings eine Sache, die die Verwundbarkeit des 99,99-Prozent-Meisters aufdeckt: Gegnerische Eckbälle.

Wenn die Analysten und Experten des italienischen Fernsehens derzeit einen Beitrag über die Schwächen des FC Bayern stricken wollen, dann genügt schon ein kleiner roter Kringel. Den muss der Redakteur lediglich um die Eckfahne links von Manuel Neuer platzieren – fertig. Damit ist alles aufgedeckt, was beim Rekordmeister nicht funktioniert, nicht mal bei einem 9:2 wie gegen den HSV. Nach dem historischen Sieg erkannten die Spieler des FCB recht schnell, dass bei den Eckstößen von rechts der Finger in die Wunde gelegt werden muss. Von dort kassierten die Roten zuletzt gegen Leverkusen, Arsenal und nun Hamburg vier Tore in drei Spielen, viel zu viel!

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Matthias Sammer erklärte sogleich recht nüchtern: „Es war eine sehr gut Leistung, aber die Gegentore sind ärgerlich. Das darf gegen Juve nicht passieren. Wir müssen uns aber nicht übertrieben ärgern, es sollte uns eher wachrütteln. Die Spieler gehen kritisch mit diesen Gegentoren um.“ So meinte Superstar Franck Ribéry: „Wir haben neun Tore gemacht, das ist gut. Nicht gut waren die zwei Gegentore nach der Ecke. Das müssen wir analysieren, konzentrierter sein!“

Jupp Heynckes wurde deutlicher: „Das sind natürlich Dinge, die überhaupt nicht sein dürfen!“ Und weiter: Das ärgert mich!“ Denn eigentlich kann man sich auf so eine Standardsituation einstellen, hat Zeit, um sich zu ordnen. Doch warum passiert das dann immer wieder? Zur Erinnerung: Im Champions-League-Finale segelte Minuten vor Schluss ebenfalls eine Ecke von rechts in den Bayern-Strafraum, was Chelseas Drogba damit machen konnte, weiß jeder Bayern-Fan nur zu genau. Nun wieder solche Dinger – Bayern hat eine Achilles-Ecke!

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Immerhin ist das Problem erkannt, so konnte auch der sonst so gegentorkritische Manuel Neuer recht locker damit umgehen. Sein Kommentar: „Das Gute ist, dass wir wissen, woran wir arbeiten können. Man muss sich immer für die Trainingswoche Sachen aufbewahren, die man trainiert.“ Mal sehen, ob 72 Stunden ausgereicht haben ...

mic, thi

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