Aytekin enthüllt Svenssons Rot-Beleidigung: „Sind nicht die Mülleimer der Nation“
Mainz-Trainer Bo Svensson sah gegen den FC Bayern München die Rote Karte. Schiedsrichter Deniz Aytekin erklärte nach dem DFB-Pokal-Achtelfinale seine Entscheidung.
Mainz - Es war ein gebrauchter Abend für den 1. FSV Mainz 05. Im DFB-Pokal-Achtelfinale hatten die Rheinhessen nicht den Hauch einer Chance gegen den FC Bayern München und mussten sich mit 0:4 geschlagen geben. Der Rekord-Champion spielte sich den Frust der vergangenen Woche (dreimal nur 1:1 in der Bundesliga) aus den Beinen und lag schon zur Pause mit 3:0 vorne.
Überragend dabei: Neuzugang Joao Cancelo (tz-Note 1). Der Portugiese war am Deadline Day verpflichtet worden und kam nur einen Tag nach seinem Leih-Transfer von Manchester City nach München direkt zu seiner Premiere. Cancelo bereitete das 1:0 von Eric Maxim Choupo-Moting mustergültig vor und überzeugte auch sonst auf seiner rechten Seite mit gelungenen Aktionen.
DFB-Pokal: Mainz verliert gegen den FC Bayern, Trainer Svensson sieht Rot
Die Mainzer deckten zwar die eine oder andere Bayern-Schwäche in der Defensive auf, blieben letztlich aber zu harmlos. In der Schlussphase kam es dann knüppeldick. Den Auftakt für vier Horror-Minuten der Nullfünfer lieferte dabei ausgerechnet Trainer Bo Svensson. Schiedsrichter Deniz Aytekin zeigte dem FSV-Trainer die Rote Karte (82.).
Was war passiert? Der Däne hatte sich lautstark an der Seitenlinie beschwert, der Vierte Offizielle Martin Petersen unterrichtete Aytekin in der Folge von einer Beleidigung. Daraufhin gab es prompt den Platzverweis für Svensson, der in der Vergangenheit schon häufiger mit den Unparteiischen aneinandergeraten war.

Aytekin enthüllt Svenssons Rot-Beleidigung: „Sind nicht die Mülleimer der Nation“
Nach der Partie enthüllte Aytekin den genauen Grund für die Rote Karte: „Er hat lautstark gefragt, ob wir blind sind. Das geht nicht, wir halten viel aus, das ist auch alles in Ordnung. Aber beleidigen lassen wir uns nicht, da ist die Grenze für mich erreicht.“ Die Schiedsrichter seien „nicht die Mülleimer der Nation, das geht nicht“.
Aytekin berichtete von einer kurzen Aussprache nach dem Spiel in der Kabine. „Wir haben wieder abgeklatscht, es ist alles gut, aber in dem Moment ist es zu viel.“ Die Beleidigung sei „keine Sprache, die ich auf dem Platz hören möchte“.
Svensson bestätigt: „Irgendwann habe ich zum Vierten Schiri gesagt, ‚seid ihr blind?‘“
Svensson bestätigte, sich bei Aytekin entschuldigt zu haben. „Irgendwann habe ich zum Vierten Schiri gesagt, ‚seid ihr blind?‘“, sagte er und fügte mit Blick auf die Rote Karte an: „Bei 0:3, ich weiß nicht, ob das nötig ist, aber es war auch nicht nötig von meiner Seite.“ Er bemängelte, dass die Bayern-Bank von den Schiedsrichtern anders behandelt worden sei. „Ganz im Gleichgewicht ist es nicht“, meinte er.
Unmittelbar nach dem Platzverweis musste Mainz noch das 0:4 durch Alphonso Davies hinnehmen (83.). Der eingewechselte Alexander Hack sah in der 86. Minute dann auch noch Gelb-Rot.
Die Bayern stehen nun im Viertelfinale des DFB-Pokals. Titelverteidiger RB Leipzig ebenso - auch wenn der 3:1-Sieg über Hoffenheim von einem tragischen Vorfall überschattet wurde. (akl)