Momente der Bundesliga-Woche: Müller schießt gegen Dortmund – BVB-Star kontert lässig
Der Kampf um die Meisterschaft kommt in die heiße Phase – und Bayern schwächelt. Fünf Momente, die aus der letzten Woche in Erinnerung bleiben.
München – Eins ist klar: So spannend war der Kampf um die deutsche Meisterschaft schon lange nicht mehr. Der FC Bayern schwächelt trotz Trainer-Wechsel mehr denn je, es herrscht Krisenstimmung in der Säbener Straße. Vor dem letzten Spieltag hat der BVB die Tabellenführung übernommen. Fünf Momente, die aus der letzten Woche in Erinnerung geblieben sind:
1. Der Gegentreffer, der die Meisterschaft gekostet hat?
Am Samstag schien die Welt für die Bayern-Fans zunächst noch in Ordnung: Der Rekordmeister geht in der 25. Minute verdient 1:0 in Führung, Leipzig hat zu Beginn Probleme, Chancen herauszuspielen. Doch in der zweiten Halbzeit wendet sich das Blatt. Nach einer Ecke von Joshua Kimmich, die eigentlich die Vorlage zum 2:0 bedeuten könnte, sehen Musiala und Coman alt aus.
RB Leipzig kontert die Bayern aus, Laimer und Nkunku stürmen nach vorne. Der Österreicher knallt den Ball ins Netz und schafft damit den Ausgleich für die Sachsen. Entsetzen auf den Rängen: Ein Konter-Tor nach eigenem Eckball? Nach dieser Szene bricht die Mannschaft, wie zu oft in letzter Zeit, komplett ein. Zwei Treffer nach Elfmetern bringen Leipzig zum Sieg – und den FC Bayern um den Meistertitel?
2. Die Bayern-Fans lassen ihre Mannschaft im Stich
Das Spiel ist noch nicht zu Ende, als die Kameras einen Blick über die Allianz Arena einfangen: Die Bayern-Fans verlassen in Strömen das Stadion. Ein trauriger Anblick. Die Massenflucht sorgt für Unverständnis – sind die Fans des Rekordmeisters sofort weg, wenn eine Niederlage droht? Mit über 360.000 Fanclub-Mitgliedern gelten die Bayern als der beliebteste Verein Deutschlands. Alles nur „Schönwetter-Fans“?

3. Thomas Müller verliert den Humor
Thomas Müller ist bekannt für seine launigen Analysen nach dem Match – und auch dafür, sich den Kameras auch in unangenehmen Situationen zu stellen. Diesmal aber vergeht selbst dem Weilheimer der Spaß. Nachdem Sky-Moderator Sebastian Hellmann mit der Bemerkung übergibt, auch diese Niederlage sei ein Müller-Spiel gewesen, wirkt Müller sauer: „Der Hellmann mit seinem Thomas-Müller-Spruch war sehr witzig.“
Große Lust auf Analyse hat er nicht, er will nach vorne blicken. Der BVB stehe nun unter Druck, sie müssten ihre beiden letzten Spiele gewinnen: „Wenn das so ist, dann gratuliere ich auch freundlich.“
4. Der BVB hält dem Druck stand
Der BVB war seit sechs Auswärtsspielen sieglos – nicht die beste Prognose für das Spiel in Augsburg also. Zu Beginn lassen die Dortmunder einige Gelegenheiten liegen. Nach einer roten Karte gegen Felix Uduokhai spielt der BVB dann allerdings in Überzahl und arbeitet sich deutlich mehr Torchancen heraus als die Gegner.
In der 58. Minute bringt Sebastien Haller die Dortmunder in Führung – enormer Jubel auf den Rängen und bei Trainer Edin Terzić. Haller und Julian Brandt legen anschließend noch einmal nach und bringen den BVB mit einem 3:0 an die Tabellenspitze. Alles richtig gemacht und keine Nerven gezeigt.
5. Julian Brandt hält sich aus den Wortgefechten raus
Die Meisterschale ist in Reichweite – aber die Dortmunder bleiben cool. Nach dem Spiel machte Julian Brandt deutlich, dass er sich nicht auf einen Schlagabtausch mit den Bayern einlassen will: „Ich halt mich da raus aus den ganzen Wortgefechten nach München. Ich mag Thomas Müller extrem gerne und ich weiß, dass man nach einem Spiel wie gestern ein bisschen gefrustet ist.“
Nicht nur das, er stimmte Müller sogar zu: „Grundsätzlich hat er ja auch recht, wir müssen die beiden Spiele erstmal gewinnen, eins davon haben wir jetzt gewonnen. Das heißt aber nicht, dass wir jetzt Deutscher Meister sind, wir müssen das Heimspiel auch erstmal gewinnen.“ Ist das noch vorsichtiger Optimismus oder schon die Coolness des neuen Deutschen Meisters? (cm)