FC Bayern findet offenbar Kooperationspartner in Uruguay
Der FC Bayern könnte zukünftig eine Kooperation mit dem uruguayischen Erstligisten Racing Club eingehen und Anteile an dem Verein erwerben.
München/Montevideo – Anfang des Jahres wurde bekannt, dass der FC Bayern Vereine in Uruguay bezüglich einer Kooperation kontaktiert hatte. Das kleine fußballverrückte Land, das einer der sechs Gastgeber der WM 2030 sein wird, entwickelt jährlich viele große Talente. Der deutsche Rekordmeister will offenbar von diesem vielversprechenden südamerikanischen Fußballmarkt profitieren. Wie Sportjournalist Federico Buysan auf X (früher Twitter) verriet, hat sich der FCB nun offensichtlich für einen Kooperationspartner entschieden.
Racing Club de Montevideo | |
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Gründung: | 6. April 1919 in Montevideo |
Größter Erfolg: | 2. Platz in 2014 |
FC Bayern könnte mit Racing aus Montevideo kooperieren
Lange Zeit galten die Montevideo Wanderers und River Plate aus Montevideo als die Favoriten auf eine Zusammenarbeit mit dem FC Bayern. Die jeweiligen Vereinsverantwortlichen bestätigten im Februar jeweils in den uruguayischen Medien eine Kontaktaufnahme seitens der Münchener. Nun hat der FCB diesen beiden Klubs laut Buysan aber abgesagt.
Die Bayern haben sich demnach für den Traditionsverein Racing Club aus Montevideo entschieden. Der Spitzname des Klubs ist „La Escuelita“ – etwa „die kleine Schule“. Diese Bezeichnung geht auf die den großen Talentepool zurück, den der Verein in den 1950er Jahren entwickelte. Noch heute gehört die Fußballschule von Racing zu den bedeutendsten des Landes. Erst im August verpflichtete Atlético Madrid für 2,7 Millionen Euro Innenverteidiger Santiago Mouriño (21), der zwar bei Großklub Nacional ausgebildet wurde, aber seine Profikarriere bei Racing startete.

FC Bayern könnte Anteile des früheren Stürmers Cavenaghi abkaufen
Doch nicht nur die Fußballschule ließ die Wahl des FC Bayern nun wohl auf Racing fallen. Anders als die Montevideo Wanderers und River Plate ist der Kauf von Anteilen Racings und die Gründung einer Tochtergesellschaft wesentlich unkomplizierter. In Uruguay muss zunächst eine sogenannte Sports Limited Company (SAD) aus dem Verein heraus gegründet werden. Darüber stimmen die Mitgliederinnen und Mitglieder auf einer entsprechenden Versammlung ab. In der Vergangenheit lehnten das die Fans der anderen beiden Klubs ab.
Bei Racing ist der frühere argentinische Stürmer Fernando Cavenaghi (u.a. Bordeaux, Villarreal) bereits einer der Besitzer des Klubs. Die Anteile des Argentiniers an der SAD werden die Bayern laut Buysan abkaufen. Der frühere Stürmer investierte mit seinen Partnern vor allem in die Infrastruktur des Klubs. So hat Racing mittlerweile durch den Kauf eines Sportzentrums fünf Trainingsplätze und ein erstklassiges Fitnessstudio. Auch das Stadion wurde teilrenoviert. Im letzten Jahr gelang dazu der Aufstieg und die Rückkehr in das Oberhaus Uruguays.
FC Bayern bald in Uruguay aktiv?
Der FC Bayern würde bei Racing dementsprechend auf eine im Landesvergleich überdurchschnittliche Infrastruktur treffen. In einem Interview mit der großen uruguayischen Sportzeitung Ovación äußerte sich Cavenaghi im April 2022 zur Frage, weshalb seine Wahl auf Racing fiel: „Im Rahmen der Studien, die wir auf verschiedenen Märkten durchgeführt haben, haben wir auch den lateinamerikanischen Markt untersucht und festgestellt, dass Uruguay ein Land mit einem großartigen Rohstoff ist, nämlich den Spielern, was beeindruckend ist, wenn man das Niveau von Quantität und Qualität betrachtet.“
Außerdem führte der Argentinier aus: „Wir haben verstanden, dass wir für unser Projekt, nämlich der umfassenden Ausbildung der Spieler und der Jugend, am richtigen Ort sind. Es ist ein sehr seriöses Land mit einer stabilen Währung und guten Arbeitsbedingungen.“ Racing Club ist ein Verein mit großem Potenzial, an dem der FC Bayern bald schon teilhaben könnte. Der Grundstein für ein erfolgreiches Projekt ist durch Cavenaghi und seine Partner sogar bereits gelegt. Inwieweit der FCB auch Einfluss auf die Identität des 1919 gegründete Vereins nehmen wird, bleibt abzuwarten. Eine offizielle Verkündung der beiden Vereine gab es zunächst nicht. (jsk)