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Wegen Bayern-Dominanz: Effenberg fordert neuen Bundesliga-Modus

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Karlsruher SC - SC Paderborn
Stefan Effenberg ist die Bundesliga zu langweilig. © dpa

Die Bayern enteilen der Konkurrenz in der Bundesliga - mal wieder. Stefan Effenberg nimmt die fehlende Spannung im Titelrennen zum Anlass, über einen neuen Modus nachzudenken.

München - 18 Punkte Vorsprung hat der FC Bayern nach 21 Spieltagen auf Platz zwei. Spannung sucht man im Titelrennen der Bundesliga vergeblich - und das seit Jahren! Ex-Bayern-Kapitän Stefan Effenberg (49) macht das „keinen Spaß mehr“, er nimmt die Situation in seiner Kolumne bei t-online.de zum Anlass, einen komplett neuen Modus für die Bundesliga vorzuschlagen. Er ist der Meinung, „dass etwas passieren muss“.

Effe schlägt zwei Gruppen mit je neun Vereinen vor

Doch wie könnte ein neuer Modus aussehen? Damit hat sich der Tiger bereits intensiv beschäftigt und ist zu folgendem Ergebnis gekommen: Er will die 18 Bundesliga-Mannschaften in zwei Gruppen á neun Vereine (Gruppen A und B)  einteilen. Auf sportliche Erfolge der vergangenen Jahre will er keine Rücksicht nehmen, die Teams werden in die Gruppen gelost. Der Vorteil: „Allein aus der Auslosung kann man ein Riesenevent machen, das nicht nur in Deutschland Beachtung findet. Die Einschaltquoten würden explodieren.“

Bis Weihnachten sollen diese Teams dann Hin- und Rückspiel, insgesamt also 16 Partien pro Bundesligist, bestreiten. Aus den Abschlusstabellen will Effenberg dann zwei neue Gruppen bilden. Die vier Gruppenbesten und der bessere Fünfte spielen im gleichen Modus um die Meisterschaft und die Europapokal-Wettbewerbe, der schlechtere Fünfte und die Plätze sechs bis neun kämpfen um den Klassenerhalt. Die neuen Gruppen nennt er 1 und 2. 

Die Gruppen 1 und 2 beginnen jeweils wieder bei null. So kann die Meisterschaft „nicht im Februar oder März entschieden werden, selbst eine Vorentscheidung wird es bis dahin kaum geben, weil alle Vereine im Januar wieder mit 0 Punkten starten.“ Für diesen Modus würde Effenberg die Winterpause abschaffen.

Neuer Modus als Vorteil für die Champions League?

Von dem geänderten Modus erhofft sich der 49-Jährige auch Vorteile für den FC Bayern in der Champions League. Da der Rekordmeister nicht mit einem exorbitanten Vorsprung in die Rückrunde ginge, wäre auch kein Spannungsabfall im letzten Saisondrittel erkennbar, wie es „schon unter Pep Guardiola“ zu beobachten war. „Aufgrund des Neustarts stehen sie so gleich unter Druck und anschließend permanent unter Hochspannung“, meint Effe.

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Doch auch die verbleibenden 17 Vereine in der Bundesliga könnten von dem Modus profitieren. Durch die verschiedenen Gruppen wäre es möglich, dass ein Verein gar nicht auf die Münchner trifft und so vielleicht mehr Punkte sammelt. Zudem könnten sich auch „über die schwächere Gruppe plötzlich Teams für den Meisterkampf qualifizieren können, die bisher keine Chance hatten“.

Allerdings wären auch gleich vier Duelle mit dem Rekordmeister drin, sollten die Vereine in der ersten und zweiten Phase im gleichen Topf sein. Das könne „aus sportlichen Gesichtspunkten ein Vorteil und aus wirtschaftlicher Sicht ein Nachteil sein“.

Playoffs keine Option für Effenberg

Auch über mögliche Playoffs, wie beispielsweise im US-Sport, hat sich Effenberg Gedanken gemacht. Er kommt zum Ergebnis, dass das nichts für die Bundesliga sei. Er stellt die Frage: „Wann fängst du damit an?“ Beginnen die Playoffs im März, hätten die nicht-qualifizierten Teams eine viel zu lange Pause bis zur neuen Saison. 

Nimmt man beispielsweise nur die besten vier Teams und spielt ein Halbfinale und dann das Finale, würde sich das laut Effenberg mit den Endspielen im DFB-Pokal und im Europapokal überschneiden, in diesem Fall sei die Belastung zu hoch. Mit seinem Modus hätten die Teams im Saisonverlauf 32 Spiele - also nur zwei weniger als bisher. 

Am Ende seiner Kolumne betont Effenberg, dass der Vorschlag zur Diskussion anregen soll: „Nicht mehr und nicht weniger.“

ses

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