Doppelpass: Hoeneß erhebt schwere Vorwürfe gegen Flick - „Hat Krach gemacht“

Uli Hoeneß war im Sport1-Doppelpass zu Gast. Der Ehrenpräsident des FC Bayern sprach über seinen Klub und die deutsche Nationalmannschaft. Die wichtigsten Aussagen im Ticker zum Nachlesen.
- Uli Hoeneß* war im Sport1-Doppelpass* zu Gast.
- Der FCB-Ehrenpräsident überraschte mit scharfer Kritik an Ex-Bayern-Trainer Hansi Flick (siehe Update von 12.16 Uhr) und Toni Kroos (11.21 Uhr).
- Moderator Thomas Helmer gab seinen emotionalen Abschied. Die Talkrunde mit Hoeneß im Ticker zum Nachlesen.
Update vom 11. Juli, 13.40 Uhr: Nach der emotionalen Verabschiedung von Thomas Helmer als Doppelpass-Moderator ist die Sendung zu Ende. Hängen bleiben dürften jedoch die Aussagen von Uli Hoeneß. Der Ehrenpräsident vom FC Bayern hat scharfe Kritik an Ex-Nationalspieler Toni Kroos und Ex-FCB-Trainer Hansi Flick geübt.
13.21 Uhr: Mario Basler wechselt plötzlich in den Sessel von Thomas Helmer und übernimmt die Moderation. „Liebe Zuschauer, jetzt wird es nach paar Jahren bisschen trauriger in der Sendung. Denn unser langjähriger Mitspieler und Moderator wird heute verabschiedet. Ich weiß, warum er aufhört, seine Frau will mit ihm sonntags frühstücken. 300 Sendungen im Doppelpass, da ist einiges zusammengekommen“, leitet Basler den Abschied von Helmer ein. Danach folgt ein Best-of über Helmers Karriere als Fußballer und Moderator. Zahlreiche Wegbegleiter senden Grußbotschaften.
13.05 Uhr: „Es gibt Gespräche, die werden in aller Sorgfalt geführt und dann wird man sehen, was dabei herauskommt“, erklärt Hoeneß zu den Vertragsverhandlungen mit Kingsley Coman und Leon Goretzka.
13.04 Uhr: „Es ist ein Spagat. Der Erfolgsdruck bleibt. Wir werden keine Jugend-Nationalmannschaft aus dem FC Bayern machen. Wenn man nur ein paar Neuverpflichtungen macht, dann hat die Jugend eine größere Chance“, so Hoeneß über die eigene Nachwuchsabteilung.
12.59 Uhr: Hoeneß wird auf die Partnerschaft des FC Bayern mit Qatar Airways angesprochen. „Ich muss jetzt auch mal diese Scheinheiligkeit in unserer Gesellschaft beeenden. Katar ist bei der Deutschen Bank und VW involviert, das schafft tausende Arbeitsplätze. Wir haben die Bundesregierung gefragt, es ist ein guter Wirtschaftspartner für uns. Danach haben sie sich in vielen Bereichen verbessert, im Gegensatz zu Dubai, Kuwait oder anderen Länder. Dürfen wir jetzt auch keine Geschäfte mehr mit China machen? Wenn wir morgen aufhören, mit denen Geschäfte zu machen, wird es den Arbeitern bestimmt nicht besser gehen. Wir müssen den Austausch pflegen“, erklärt Hoeneß.
12.56 Uhr: „Es wird oben enger werden. Dortmund hat nach dem Sancho-Transfer extrem viel Geld in der Kasse. Auch andere Vereine werden kommen, es wird spannender. Ich bin aber sehr positiv gestimmt, ich verspüre eine Aufbruchsstimmung bei uns“, sagt Hoeneß über den Meisterkampf in der Bundesliga.
12.54 Uhr: „Der FC Bayern ist einer der wenigen großen Vereine, der die finanzielle Krise ernst nimmt. Wir analysieren alles und im Frühjahr 2022 werden wir sehen, wie die Situation ist. Danach kann man wieder richtig investieren, aktuell investierst du ins blaue hinein. Die Klubs mit Investoren können das machen, aber wir wollen das gar nicht“, erklärt Hoeneß die aktuelle Situation aufgrund der Pandemie.
12.52 Uhr: „Wir wollten auch mit Hansi Flick eine neue Ära entwickeln. Nach seiner Möglichkeit zum DFB zu gehen, war es ein Glückzustand für uns, dass Nagelsmann ein echter Bayern-Fan ist, das könnte richtig gut werden“, hofft Hoeneß.
12.50 Uhr: „Ich habe mich mit ihm unterhalten und habe bei ihm ein richtig gutes Gefühl. Er fordert auch nicht direkt neue Spieler, das hat mir sehr gut gefallen“, erzählt Hoeneß über seinen Eindruck von Nagelsmann.
12.48 Uhr: „25 Millionen Euro zahlt der FC Bayern mit Sicherheit nicht, da könnt ihr euch sicher sein“, so Hoeneß über die Ablöse für Julian Nagelsmann.
12.46 Uhr: „Der FC Bayern hat meines Wissens letztes Jahr die Champions League gewonnen, unter ähnlichen Voraussetzungen. Natürlich hat sich die finanzielle Lage verändert. Wenn PSG auf dem Transfermarkt weiter so Gas gibt, dann müssen wir uns warm anziehen. Bei uns herrscht aber gerade eine Aufbruchstimmung. Die Herausforderung aufgrund der Pandemie können bewältigt werden, wenn alle die Ärmel hochkrempeln“, sagt Hoeneß über die Zukunftsaussichten.
12.42 Uhr: Toni Kroos hat auf die Kritik von Hoeneß reagiert. „Uli Hoeneß ist ein Mann mit großem Fußballsachverstand (auch wenn es für RTL nicht gereicht hat), wenig Interesse für Polemik und mit sich komplett im Reinen. Ähnlich wie sein Greenkeeper“, schreibt der Ex-Nationalspieler mit einem Schuss Sarkasmus auf Twitter. Die knappe Antwort von Hoeneß: „Wir leben in einer Demokratie.“
12.40 Uhr: „Deutschland ist das Land der Glückseligkeit. Die jungen Kinder müssen sich nicht durch den Fußball nach oben arbeiten, haben auch andere soziale Aufstiegschancen“, sieht Hoeneß einen möglichen Grund für zu wenige deutsche Nachwuchstalente.
12.36 Uhr: Hoeneß würde sich Philipp Lahm in einer Führungsposition beim DFB sehen: „Ganz interessanter Name. Er hat Hirn und Kompetenz, er sollte ins Präsidium.“
12.22 Uhr: „Das größte Problem in den nächsten drei Jahren ist der Nachwuchs. Durch die Pandemie ist das Training weggebrochen, darüber redet keiner. Wenn wir nicht begreifen, dass die Profis mit den Amateuren dafür sorgen müssen, junge Kinder wieder zum kicken zu bringen. Wir haben keinen richtigen Mittelstürmer, das ist ein Armutszeugnis“, warnt Hoeneß.
12.20 Uhr: „Wir werden beide kein Amt beim DFB übernehmen. Man könnte aber eine Gruppe machen, die sich einmal im Monat trifft und dann Dinge voranbringen. Ein aktives Amt kann ich mir aber nicht mehr vorstellen, sonst springt mir meine Frau ins Kreuz“, erklärt Hoeneß über seine Zukunftspläne und die seines Freundes Karl-Heinz Rummenigge.
12.18 Uhr: „Der Druck auf ihn ist unheimlich groß. Er kommt als Messias“, so Hoeneß über Flick als Bundestrainer.
Doppelpass JETZT im Live-Ticker: Hoeneß greift Flick an
12.16 Uhr: „Mir hat nicht gefallen, dass er seine Forderungen für neue Spieler über die Öffentlichkeit getätigt hat. Er hätte mit den Verantwortlichen reden können. Ich habe nicht verstanden, dass er im Jahr des größten Erfolgs einen Riesen-Krach verursacht hat. Er hat sich nur als Trainer fürs Sportliche gesehen, das finanzielle hat ihn nicht interessiert. Deshalb ist er eigentlich der perfekte Bundestrainer“, kritisiert Hoeneß Ex-FCB-Coach Hansi Flick.
12.14 Uhr: „Leistung und Erfolg besteht aus Reibung. Aber dafür braucht man Gesprächspartner, das fehlt mir. Oliver Bierhoff muss aus der Deckung kommen“, schimpft Hoeneß über den DFB.
12.12 Uhr: „Ich möchte eine Lanze für Niko Kovac brechen. Vier Monate vorher haben wir das Double geholt. Er arbeitet jetzt sehr erfolgreich in Monaco. Er hat es aber nicht geschafft, die ganze Mannschaft hinter sich zu bringen, dieses Problem gab es unter Flick nie“, so Hoeneß über Ex-Bayern-Coach Niko Kovac.
12.09 Uhr: Ich sehe da überhaupt kein Problem. Wenn er es wieder schafft, alle Spieler hinter sich zu bringen. Seine große Stärke ist Harmonie, ein Miteinander“, so Hoeneß über Müller, Mats Hummels & Co.
12.08 Uhr: „Thomas ist ein Spieler, der von seinem Selbstvertrauen lebt. Er hat ihn gestärkt und Selbstbewusstsein gegeben“, erklärt Hoeneß über Thomas Müller.
12.07 Uhr: „Er hatte eine sehr gute Mannschaft. Er hat es geschafft, die Mannschaft hinter sich zu bringen. Die Stimmung war hervorragend, sie sind für einander durchs Feuer gegangen“, sagt Hoeneß über den Ex-Bayern-Coach und zukünftigen Bundestrainer Hansi Flick.
11.53 Uhr: „Wir hatten früher immer eine Stammelf, mit ein oder zwei Wechseln. Diesmal wurde die Taktik und die Aufstellung viel zu oft geändert. So kann man ja nicht eingespielt sein“, erklärt Hoeneß.
11.51 Uhr: „Sie sind es aus München gewohnt, Stammspieler zu sein. Man hat es in der Öffentlichkeit zugelassen, dass sie in Frage gestellt worden sind“, meint Hoeneß über Serge Gnabry und Leroy Sané, die keine gute EM gespielt haben.
11.48 Uhr: „England spielt mit zwei Sechsern, wir haben mit gar keinem gespielt“, schimpft Hoeneß.
11.45 Uhr: „Man sollte sich nicht nur auf einen Spieler fokussieren. Joshua ist eine absolute Führungsfigur, aber es gibt auch andere. Wir bekommen gegen Portugal nach einer eigenen Ecke ein Gegentor. Gegen Ungarn kassieren wir im Gegenzug nach dem 1:1 das nächste Gegentor, weil wir keinen Rechtsverteidiger hatten“, sagt Hoeneß über die Joshua Kimmich, der als Rechtsverteidiger aushelfen musste, aber gleichzeitig in der Offensive für Schwung sorgen sollte.
11.39 Uhr: „Dann habe ich Kimmich, der nach rechts abgeschoben wird. Klar, dass er dann weniger Einfluss auf dem Platz hat“, so Experte Stefan Effenberg.
11.37 Uhr: „Wir haben Spieler auf Positionen spielen lassen, die nicht gepasst haben. Der Kardinalsfehler war Kimmich vom Zentrum wegzuziehen. Wenn du ein Schlafwagen-Mittelfeld hast, dann kommst du einfach nicht nach vorne. Gündogan hat bei Manchester City gute Spiele gemacht, aber in seiner eingespielten Mannschaft. Dann kommt er in eine Mannschaft, die nicht eingespielt war. Gündogan und Kroos ähneln sich zu sehr. Kroos spielt nach links, rechts, quer oder nach hinten, aber nicht nach vorne, das geht heutzutage nicht mehr. Offensiv war das insgesamt viel zu wenig“, sagt Experte Mario Basler.
11.27 Uhr: Hätte die Dreierkette im DFB-Team verhindert werden können? „Ich bin mir sicher, dass die Führungsspieler darüber Gespräche geführt haben, sich aber am Ende nicht durchsetzen konnten. Unsere Spieler sind keine Duckmäuser“, meint Hoeneß.
11.25 Uhr: „Wenn man Müller und Hummels mitnimmt, hätte man sie früher nominieren müssen. Die Dreierkette konnte sich so überhaupt nicht einspielen. Eingespieltheit ist eine Macht“, kritisiert Hoeneß.
11.23 Uhr: „Wir hatten ein Mittelfeld, in dem es überhaupt keinen Defensivspieler gab. Gündogan hat seine Stärken in der Offensive“, erklärt Hoeneß.
Doppelpass JETZT im Live-Ticker: Uli Hoeneß zerlegt Ex-Nationalspieler Kroos
11:21 Uhr: In der deutschen Nationalmannschaft fehlt ein echter Mittelstürmer, dann schießt Hoeneß gegen das DFB-Team und nimmt vor allem Toni Kroos ins Visier: „Das ist ein Problem, das wir haben. Ich mag den Menschen Jogi Löw unheimlich gerne. Es ist relativ einfach. Der FC Bayern gewinnt die Champions League in einer überragenden Saison mit einer Viererkette. Völlig unnötig hat das DFB-Team angefangen mit der Dreierkette. Und das nur, weil Löw Toni Kroos einbauen wollte, der hat in der deutschen Mannschaft aber nichts zu suchen. Der Angsthasen-Fußball gegen England war das Schlimmste. Die haben darauf gewartet, dass wir kommen, aber wir sind nicht gekommen. Die Spieler waren total unzufrieden mit der Taktik, aber trotzdem haben sie nicht reagiert. Das verstehe ich nicht. Sie hätten sagen müssen, der Toni Kroos passt mit seinem Querpass-Stil nicht mehr in den heutigen Fußball. Kroos war nicht einmal über der Mittellinie. Er war super beim FC Bayern, aber seine Art Fußball zu spielen ist vorbei.“
11.12 Uhr: „Wir hatten die Hosen voll ohne Ende, auch deshalb sind sie im Finale“, sagt Hoeneß über das Achtelfinale zwischen Deutschland und England. „Gegen Dänemark sind sie aber verdient weitergekommen und stehen verdient im Endspiel“, meint er über den Finalisten England.
11.10 Uhr: „Jeder Infizierter, jeder Toter ist einer zu viel, deswegen gibt es für mich keine Diskussion“, nimmt Hoeneß Stellung zum fast vollbesetzten Wembley-Stadion mit 60.000 Zuschauern.
Update vom 11. Juli, 11 Uhr: Die Sendung beginnt. Uli Hoeneß wird von Moderator Thomas Helmer begrüßt. Wegen des EM-Finals heute Abend wird er direkt auf seinen verschossenen Elfmeter im Endspiel 1976 angesprochen. Damals schoss Hoeneß den Ball im Elfmeterschießen in den Nachthimmel von Belgrad. „Der Ball wurde ja mittlerweile gefunden“, so Hoeneß.
München - Beim FC Bayern* steht in diesem Sommer ein Umbruch an. Was die Mannschaft betrifft, dürfte sich gar nicht so viel ändern. Doch im verantwortlichen Bereich kam es zu einigen Wechseln.
An der Seitenlinie hat Julian Nagelsmann die Nachfolge von Hansi Flick angetreten. Der Trainer kam von RB Leipzig und soll in München eine neue Ära einleiten. Flick wird dagegen neuer Bundestrainer. Und auch in der Chefetage gab es ein Stühlerücken. Oliver Kahn übernimmt ein halbes Jahr früher als geplant den Vorstandsvorsitz von Karl-Heinz-Rummenigge.
Doppelpass im Live-Ticker: Uli Hoeneß spricht über FC Bayern und DFB
Uli Hoeneß hat sich bereits Ende 2019 aus dem operativen Geschäft zurückgezogen und amtiert seitdem als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender. Der Ehrenpräsident beobachtet die Entwicklung seines FC Bayern aber weiterhin ganz genau. Der 69-Jährige gilt als Mann klarer Worte und vertritt seit jeher eine starke Meinung.
Am Sonntag ist Hoeneß im Sport1-Doppelpass zu Gast, dort dürfte der Bayern-Macher neben der Zukunft in seinem Klub auch über die deutsche Nationalmannschaft sprechen. Das DFB-Team war bei der Europameisterschaft* bereits im Achtelfinale gescheitert.
Doppelpass im Live-Ticker: Moderator Thomas Helmer vor seiner letzten Sendung.
Für Moderator Thomas Helmer* könnte es emotional werden, seine letzte Sendung im Doppelpass steht bevor. Nach sechs Jahren als alleiniger Moderator nimmt der Ex-Bayern-Spieler Abschied vom beliebten Fußball-Talk. Neben Stargast Hoeneß begrüßen Helmer und Co-Moderatorin Jana Wosnitza unter anderem die Experten Stefan Effenberg und Mario Basler.
Ab dem 8. August wird dem Europameister von 1996 Florian König als neuer „Doppelpass“-Gastgeber nachfolgen. Helmer wird Sport1 auch in Zukunft als Moderator in verschiedenen Fußball-Formaten erhalten bleiben. „Der Doppelpass ist quasi zu meiner zweiten Familie geworden. Viele Kolleginnen und Kollegen kenne ich seit vielen, vielen Jahren“, sagte Helmer. (ck) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA