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Manuel Neuers fataler Ausflug

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Von: José Carlos Menzel López, Sven Westerschulze

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Arsenal's Olivier Giroud 2nd L) scores the 1:0 against (L-R) Jerome Boateng, Manuel Neuer, Thomas Mueller, Joshua Kimmich and Douglas Costa during the UEFA Champions League Group F match between FC Arsenal London and Bayern Munich at the Emirates Stadium in London, Britain, 20 October 2015. Photo: Tobias Hase/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Manuel Neuer bei seinem folgenschweren Ausflug aus dem eigenen Kasten. © dpa

London - Der FC Bayern hat im dritten Champions-League-Spiel seine erste Pleite kassiert. Dabei spielten die Münchner im Emirates Stadium gegen den FC Arsenal guten Fußball. Zum tragischen Helden avancierte Manuel Neuer.

Unnötiger hätte die erste Niederlage des FC Bayern nach über zwei Monaten nicht ausfallen können. Über weite Strecke bestimmte das Team von Pep Guardiola die Partie gegen Arsenal London, am Ende siegten aber die Gunners – ausgerechnet durch einen Patzer von Manuel Neuer.

"Sie haben zwei Tore geschossen. Wir keine."

Der Welttorhüter machte ein überragendes Spiel, segelte aber vor dem 1:0 durch Olivier Giroud am Ball vorbei (77.). Für den 2:0-Endstand sorgte Mesut Özil in der Nachspielzeit (90.+4). „Wir hatten Arsenal gut im Griff, aber müssen in den entscheidenden Momenten auch die Tore machen“, bemängelte Philipp Lahm nach dem Abpfiff.

Während es für die bis dato punktlosen Londoner bereits um alles ging, konnte der FCB die Partie nach zwei Siegen locker angehen. Die ersten Kratzer dieser CL-Saison bekamen die Münchner schon vor dem Anpfiff ab, als ihr Mannschaftsbus auf dem Weg zum Stadion mit einem Auto zusammenstieß – mehr als ein leichter Sachschaden entstand zum Glück nicht.

Das Spiel zum Nachlesen im Ticker

Auf dem Platz bot sich – mit Ausnahme der Viertelstunde vor der Pause – lange Zeit ein anderes Bild. Bis auf einen Schuss von Mesut Özil, den Manuel Neuer entschärfte (7.), kam nicht viel von den Gunners. Die Münchner bestimmten die Begegnung, schnürten Arsenal in der eigenen Hälfte ein und hatten Mitte der ersten Hälfte fast 70 Prozent Ballbesitz. Doch Arsenal-Keeper Cech vereitelte die erste FCB-Chance durch Thiago in dessen 50. Pflichtspiel für den Rekordmeister (11.) ebenso wie die zweite durch Arturo Vidal (28.). Der Führungstreffer der Gäste schien nur eine Frage der Zeit – bis Peps Männer nach einer halben Stunde das Fußballspielen einstellten. 

FC Arsenal gegen FC Bayern München: Neuer mit Wahnsinnsparade - und mit Fehler

Plötzlich wurde jeder Arsenal-Angriff gefährlich, nach 33 Minuten hatten die 60.000 Zuschauer im Emirates-Stadium schon zum Jubelsprung angesetzt, als Neuer eine Wahnsinnstat auspackte. Einen Kopfball von Walcott aus kürzester Distanz fischte der Welttorhüter mit einem Megareflex von der Linie (33.). Vier Minuten später war es wieder Walcott, der in Neuer seinen Meister fand (37.). „Wir hatten viel Ballbesitz, der Gegner kam kaum ins Pressing. In den 15 Minuten vor der Pause waren wir zu offensiv, ansonsten hatten wir das Spiel im Griff“, analysierte Kapitän Lahm.

Auch nach dem Seitenwechsel übernahm Guardiolas Truppe wieder die Kontrolle und setzte zwei kleinere Ausrufezeichen. Erst schoss Costas Kracher aus 20 Metern knapp über den Kasten von Cech (51.), wenig später zielte auch Lewandowski zu hoch (54.). Der Torjäger hatte gestern Abend gegen Arsenals Innenverteidiger Mertesacker und Koscielny einen schweren Stand, kaum einmal kam Lewandowski zum Abschluss. Und als er dann nach 75 Minuten auf einmal doch allein vor Cech stand, verhinderte der Routinier mit einer tollen Parade die Führung des FCB. Über weite Strecken der zweiten Hälfte fehlte den Roten die Zielstrebigkeit in Strafraumnähe, das erste Mal in dieser Saison blieben sie ohne eigenen Treffer. Defensiv standen sie dafür kompakter als in der ersten Hälfte. Mindestens ein Punkt schien den Münchnern sicher – bis zur 77. Minute. Da segelte der ansonsten überragende Neuer („ein großer Fehler von mir“) an einem Freistoß von Cazorla vorbei und der eingewechselte Giroud nickte zum 1:0 für die Gunners ein. „Sehr bitter“, meinte Lahm. In der Nachspielzeit machte Özil den Sack endgültig zu (90.+4). Zwar wehrte Neuer auch diesmal ab, allerdings knapp hinter der Linie.

sw, lop

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