Abschied von Javi Martinez im Winter? Der FC Bayern hat einen klaren Plan

Javi Martinez spielt in dieser Saison bislang nur eine Nebenrolle. Dass der Spanier deswegen gefrustet ist, ist klar. Die Bosse haben aber einen Plan.
München - Neuer Spieltag, neues Glück. Das gilt für die Partie gegen den FC Augsburg (Samstag 15.30 Uhr, Sky) nicht nur für Bayern-Star Thomas Müller, sondern auch für Mittelfeld-Abräumer Javi Martinez.
Das Bild des traurigen Javi, der vorm Spiel gegen die TSG Hoffenheim von Co-Trainer Hansi Flick auf der Auswechselbank getröstet werden musste, ist in den Köpfen vieler Bayern-Fans noch allgegenwärtig. Tenor: Wie kann Niko Kovac nur so unsensibel mit dem Triple-Helden von 2013 umgehen?
Martinez’ EX-Klub Athletic Bilbao wollte ihn im Sommer zurückholen
Pikant: Kurz vor Schließung des Transferfensters soll Martinez’ früherer Klub Athletic Bilbao in Sachen Wechsel im Hintergrund noch mal Ernst gemacht und ihn zurück in seine alte Heimat gelockt haben. Bereits im Januar gab Bilbao-Sportdirektor Rafael Alkorta öffentlich zu, dass sein Verein an Martinez interessiert sei. Wenige Monate später legte Präsident Aitor Elizegi nach und nannte sogar Zahlen zu einem möglichen Transfer: „Athletic kann für Javi Martinez ohne Probleme 20 Millionen Euro bezahlen.“
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Kurz vor Ende der Transferperiode ging Athletic dann in die Martinez-Offensive. Zu einem offiziellen Angebot kam es aber nie. Denn: Den Spaniern wurde schnell klargemacht, dass für Javi und Bayern ein Abschied im Sommer nicht infrage kommt. Bereits im Frühjahr hatte Bayern-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge dem Spanier mitgeteilt, dass er im Sommer keinesfalls verkauft wird und er als erfahrener Spieler den Umbruch mitgestalten soll. Martinez sah das als große Wertschätzung gegenüber seiner Person und somit war ein Wechsel für ihn kein Thema.
FCB-Führung überzeugt: Javi Martinez kann noch wichtig werden
Von dieser Wertschätzung ist bei Niko Kovac diese Saison aber nichts zu spüren. Das belegen die nackten Zahlen: In sieben Bundesliga-Partien stand Martinez gerade einmal 88 Minuten auf dem Platz, in der Champions League kommt er auf 43 Minuten. Verständlich, dass der Mittelfeld-Abräumer mit seiner aktuellen Situation nicht zufrieden ist. Die Bayern um Boss Karl-Heinz Rummenigge, Präsident Uli Hoeneß und Sportdirektor Hasan Salihamidzic sowie Trainer Kovac schließen nach tz-Informationen einen Verkauf im Winter trotzdem weiterhin aus. Die FCB-Führung ist überzeugt: Javi kann in den großen Spielen wieder wichtig für die Mannschaft werden!
Vor allem gegen offensivstarke Mannschaften soll Martinez eine zentrale Rolle einnehmen und für die nötige Stabilität zwischen Angriff und Verteidigung sorgen – so wie er es im Champions-League-Achtelfinale beim FC Liverpool getan hat. Doch bis die K.o.-Spiele in der Königsklasse anstehen, dauert es noch Monate. Darum wurde dem Mittelfeldspieler bereits signalisiert, dass er künftig wieder regelmäßiger auf dem Platz stehen wird.
Niko Kovac: „Ein Trainer macht eigentlich nichts richtig“
Dass Martinez mit 31 Jahren und inmitten des Bayern-Umbruchs auch mal mit einem Bankplatz klarkommen muss, ist ihm durchaus bewusst. Damit hat der Baske auch keinerlei Probleme – damit, dass Kovac ihn bisher komplett ignoriert hat, aber schon.
Über die Reservisten sagte der Bayern-Trainer am Donnerstag bei der Pressekonferenz: „Alle, die bei uns nicht spielen, sind unglücklich. Ich kann nur elf Spieler aufstellen. Ich habe es ja schon einmal gesagt: Ein Trainer macht eigentlich nichts richtig. Ich lasse mich da aber nicht leiten, ich habe meine Ideen.“ Seine Idee mit Javi ist nun wenigstens etwas klarer. Stellt er ihn gegen Augsburg auf? Wir haben uns Gedanken zur Aufstellung gemacht.
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Manuel Bonke