Torwart-Not beim FC Bayern: Auch Starke könnte plötzlich wieder eine Option werden

Das Verletzungspech begleitet den FC Bayern auch in den finalen Saisonwochen. Diesmal drückt der Schuh besonders im Tor. Angesichts von zwei Ausfällen bleiben zwei Optionen und ein Überraschungskandidat für die Rolle als Backup von Sven Ulreich.
München - Die beiden Partien gegen Werder Bremen in der Bundesliga und im DFB-Pokal wird Manuel Neuer verpassen. So viel ist sicher. Nach dessen beim 4:1 bei Fortuna Düsseldorf erlittenen Muskelfaserriss in der Wade rechnet der FC Bayern mit einer Pause von „rund 14 Tagen“. Das würde eine Rückkehr zum nächsten Liga-Gastspiel beim 1. FC Nürnberg am 28. April nicht ausschließen.
Da der Kapitän die Düsseldorfer Arena jedoch auf Krücken verlassen musste, bestehen zumindest leise Zweifel an einer solch raschen Rückkehr. Und so könnte den Roten erneut ein Engpass auf dem Posten zwischen den Pfosten ereilen. Denn auch Nachwuchskeeper Christian Früchtl, die Nummer drei der Rangliste, befindet sich wegen einer Bänderverletzung im Ellenbogen derzeit im Lazarett. Mit Sven Ulreich steht zwar der etatmäßige Neuer-Vertreter parat, doch wer setzt sich in den kommenden Wochen auf die Bank?
U23-Keeper Hoffmann wird eigentlich in der Regionalliga gebraucht
Ron-Thorben Hoffmann wäre der naheliegendste Kandidat. Doch der Schlussmann der U23 ist nach Früchtls Ausfall eben in der Regionalliga gefragt. Immerhin winkt dem Team von Trainer Holger Seitz nach acht Jahren Abstinenz die Rückkehr in die 3. Liga. Der Aufstieg wäre ein eminent wichtiger Schritt, gerade im Hinblick auf das Heranführen der Talente ans Profiteam. Das Niveau in der Drittklassigkeit ist ungleich höher.
Um den U23-Traum wahr werden zu lassen, müsste nach der regulären Saison auch noch das Playoff-Duell gegen den Meister der Regionalliga Nord gewonnen werden. Entsprechend wäre es verständlich, sollten sich die Roten für einen Verbleib Hoffmanns im Seitz-Team entscheiden. Schließlich soll sich die Mannschaft in den entscheidenden Wochen der Saison einspielen, um für das Nord-Süd-Duell gewappnet zu sein.

Ex-Löwe Netolitzky noch ohne Pflichtspiel-Einsatz für die Roten
Eine weitere Option für den Bankjob in der Bundesliga wäre Michael Netolitzky. Der Ex-Löwe wechselte im vergangenen Sommer vom Halleschen FC an die Säbener Straße, hat seither aber noch kein Pflichtspiel für die Roten bestritten. Die bisherige Referenz des 25-Jährigen: neun Kadernominierungen in der Regionalliga.
Starke kam schon bei voriger Neuer-Verletzung aus Ruhestand zurück
Und dann wäre da noch Tom Starke. Zwar dürfen mit Ablauf des Winter-Transferfensters keine vertragslosen Spieler mehr verpflichtet werden - um Panikkäufen und einer damit drohenden Wettbewerbsverzerrung im Saisonendspurt einen Riegel vorzuschieben. Ausnahmegenehmigungen gibt es laut DFL auch für Torhüter nicht. Laut eines Sprechers der Liga könnte der 38-Jährige jedoch als Vertrags-Amateur zum Einsatz kommen, falls er bereits „beim BFV als Spieler registriert“ sein sollte.
Haben die Bayern dieses Hintertürchen im vergangenen Sommer bedacht, wäre ein erneutes Comeback also möglich. Offiziell steht Starke in dieser Saison als Torwart-Trainer der U19 und Keeper-Koordinator des neuen NLZ beim Rekordmeister unter Vertrag.
Vergangene Saison blieb Starke in 180 Minuten ohne Gegentor
Der Fanliebling hatte zwar im Sommer zum zweiten Mal seine Karriere für beendet erklärt, aber schon 2017 kam „der Krake“ angesichts von Neuers monatelangem Ausfall wegen eines erneuten Fußbruchs zurück. Dass er noch immer die Klasse für die Bundesliga verkörpert, unterstrich der 38-Jährige bei seinen beiden Einsätzen: bei Eintracht Frankfurt und gegen den 1. FC Köln hielt er seinen Kasten im Dezember 2017 jeweils sauber und bejubelte zwei 1:0-Erfolge.
Am dreimaligen U21-Nationalkeeper würde eine erneute Reaktivierung wohl nicht scheitern. Diese Variante wäre auf jeden Fall mit dem geringsten Risiko verbunden, sollte auch Ulreich plötzlich eine Verletzung plagen.
mg