Bester deutscher Keeper? Leverkusens Schlussmann sieht Neuer NICHT vorn

In Leverkusen will der FC Bayern seine Jagd auf Spitzenreiter Borussia Dortmund fortsetzen. Bayer-Keeper Lukas Hradecky lobt sein Pendant Manuel Neuer, stichelt aber auch gegen den viermaligen Welttorhüter.
Leverkusen - Mit zwei Siegen ist der FC Bayern in das neue Jahr gestartet. Allerdings kassierte der Rekordmeister sowohl beim 3:1 bei 1899 Hoffenheim als auch beim 4:1 über den VfB Stuttgart jeweils ein Gegentor. Das dürfte besonders Manuel Neuer wurmen, der in dieser Saison von Experten sehr kritisch beäugt wird. Nun setzt es auch einen Tiefschlag vom kommenden Gegner, ausgerechnet dem Pendant des viermaligen Welttorhüters bei Bayer Leverkusen (Sa., 15.30 Uhr/hier im Live-Ticker).
Im Sport1-Interview antwortete Lukas Hradecky auf die Frage nach dem derzeit besten deutschen Torhüter: „Marc-André ter Stegen. Er hat das in den vergangenen zwei Jahren in Barcelona so gut gemacht.“ Und der im vergangenen Sommer von Frankfurt unters Bayer-Kreuz gewechselte Finne legte nach: „Er hätte es auch verdient gehabt, bei der WM als Nummer 1 im Tor zu stehen.“ So kurz vor dem direkten Aufeinandertreffen wirkt der Satz schon wie ein bewusst abgefeuerter Giftpfeil.

„Hochprofessionelles Comeback“ von Neuer
Allerdings zeigte Hradecky auch seine Ehrerbietung für Neuer, der wegen eines abermaligen Fußbruchs fast die komplette vergangene Saison verpasst hatte: „Es war Weltklasse, wie Manu nach seiner schweren Verletzung zurückgekommen ist und sich auch in den Interviews darüber geäußert und damit auseinandergesetzt hat. Das war ein hoch professionelles Comeback.“ Seiner Meinung nach sei das darauffolgende Tief Neuers völlig normal gewesen: „Wenn er in so einer Phase aber nicht auch ein paar Schwächen gezeigt hätte, dann wäre Manuel Neuer ein Roboter. Es braucht einfach Zeit, um nach so einer Verletzung wieder in den alten Rhythmus zurückzufinden.“
Apropos Rhythmus - in diesen hat auch die komplette Mannschaft nach zwei Schwächephasen während der Hinrunde mittlerweile gefunden. Auch weil Trainer Niko Kovac die Rotationsmaschine zum Ende des vergangenen Jahres abschaltete und auf eine eingespielte Elf setzt. Mit dem Kroaten gewann Hradecky im Sommer 2018 den DFB-Pokal - im Finale gegen die Roten. Dann trennten sich ihre Wege - und führen am Samstag für 90 Minuten wieder zusammen.
Lesen Sie auch: Leverkusen muss gegen Bayern auf Kapitän verzichten
„So ist das Business, Niko“
Der Keeper lobte den Coach: „Er ist ein harter Junge, ist ein Kroate und den Gegenwind, der wieder kommen wird, kann er dann noch besser aushalten.“ Mitleid hat er aber nicht: „Als Bayern-Coach musst du heftige Kritik akzeptieren. Sorry, aber so ist das Business, Niko.“
Eine erfolgreiche Jagd auf Borussia Dortmund, das am Samstag bei Hradeckys und Kovac' Ex-Klub Eintracht Frankfurt gastiert, wünscht er dem FC Bayern aber nicht: „Wenn die Liga jetzt einen neuen, frischen Meister bekommen kann, ist das doch prima. Deshalb hoffe und glaube ich, dass Borussia Dortmund den Titel gewinnen wird. Sie hätten es verdient. Das ist auch nur gut für den deutschen Fußball insgesamt.“ Das sehen Kovac, Neuer und die übrigen Roten natürlich ganz anders.
Lesen Sie auch: Trotz heftiger Kritik: Darum macht die Winter-Transferpolitik der FCB-Bosse doch Sinn
mg
Video: Manuel Neuer mag´s elektrisch
Video