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FC Bayern: Sarr wechselt die Nation - Darum spielt der Franzose für ein anderes Land

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Verteidiger Bouna Sarr vom FC Bayern München
Bouna Sarr spielt künftig für den Senegal. © Markus Fischer/Imago

Der gebürtige Franzose in Diensten des Rekordmeisters hat sich entschieden. Außenverteidiger Bouna Sarr spielt künftig für ein afrikanisches Nationalteam.

München – Der FC Bayern hat einen neuen Nationalspieler. Aber viele bekamen das gar nicht mit. Bouna Sarr (29) wurde erstmals in den Kader des Senegal einberufen. Montagabend (4. Oktober) ist er im Team-Quartier in der Nähe der senegalesischen Hauptstadt Dakar angekommen. Mit den Afrikanern trifft er in der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2022 in Katar zweimal – am Samstag (9. Oktober) und am Dienstag (12. Oktober) – auf Namibia.

Aber warum Senegal? Sarr, der im französischen Lyon geboren wurde, wurde im Herbst 2020 zum ersten Mal für die Equipe Tricolore nominiert. Aufgrund einer Knieverletzung musste der Rechtsverteidiger damals aber absagen. Seitdem wurde er nicht mehr berücksichtigt.

FC Bayern: Sarrs Frankreich-Debüt scheiterte – der Senegal nutzte seine Chance

Nun konnte sich der Senegal seine Dienste sichern – weil der Bayern-Verteidiger noch für keine andere A-Nationalmannschaft aufgelaufen ist und sein Vater im westafrikanischen Staat geboren wurde. Seine Mama kommt übrigens aus der Hauptstadt Guineas, Conakry.

Erste Versuche, Sarr für die senegalesische Nationalmannschaft zu gewinnen, startete der Verband vor rund drei Jahren. Damals wurden ihm von Frankreich aber noch Hoffnungen gemacht, für den Weltmeister von 2018 auflaufen zu können. Doch dazu kam es nicht. Jetzt witterten die Afrikaner erneut ihre Chance und intensivierten ihre Bemühungen. Vor allem Nationaltrainer Aliou Cissé (45) wollte Sarr unbedingt vom Senegal überzeugen. Das funktionierte!

FC Bayern: Verteidiger Sarr nennt den Senegal seine „zweite Heimat“

Einerseits, weil sich Sarr bei seinem ersten Senegal-Besuch 2017 in Land und Leute verliebt hat, seitdem jedes Jahr im Sommer dort Urlaub macht. Sarr nennt den Senegal mittlerweile sogar seine „zweite Heimat“. Andererseits reizen ihn die hohen sportlichen Ziele, die sich der WM-Viertelfinalist von 2002 gesetzt hat: Sieg im Afrika Cup im Januar, dazu die Weltmeisterschaft im Winter 2022. Damit sieht es aktuell ganz gut aus. Denn der Senegal liegt nach zwei Spielen auf Platz eins in der Quali-Gruppe.

Ausschlaggebend für die Entscheidung des Bundesliga-Verteidigers war auch die qualitativ stark besetzte Nationalmannschaft. Mit einigen Spielern ist Sarr sogar befreundet. Liverpool-Star Sadio Mané (29) und Neapel-Profi Kalidou Koulibaly (30) kennt er aus gemeinsamen Zeiten bei Frankreich-Klub Metz. Chelsea-Torwart Edouard Mendy (29) kennt er aus Marseille.

FC Bayern: Stanisic vor seinem Debüt für Kroatiens A-Nationalmannschaft

18 Spieler des FC Bayern sind aktuell auf Länderspielreise. Neben Sarr steht auch Josip Stanisic (21) vor seinem Debüt in der A-Nationalmannschaft. Der kroatische Verteidiger spielt in der WM-Quali am Freitag (8. Oktober) in Zypern und am Montag (11. Oktober) gegen die Slowakei.

„Meine Familie kommt aus Slavonski Brod, einer Stadt im Osten von Kroatien. Es ist ein Traum für mich, für Kroatiens Nationalmannschaft zu spielen“, so der gebürtige Münchner im FCB-Magazin 51. (pk)

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