Champions-League-Finale in München schon sicher? Entscheidung steht unmittelbar bevor

Nächste Woche vergibt die UEFA die Champions-League-Finale der Jahre 2021 bis 2023. Die Zusage für den FC Bayern und München ist fast sicher.
Update vom 19. September 2019: Schon nächste Woche fällt die Entscheidung: Wenn alles läuft wie geplant, können der FC Bayern und die Stadt München die zweite Auflage des „Finale dahoam“ planen. Denn genau zehn Jahre nach dem dramatischen Duell zwischen dem FCB und dem FC Chelsea soll das Champions-League-Endspiel wieder in der Allianz Arena stattfinden. Darüber herrscht bei der Europäischen Fußball-Union nach dpa-Informationen weitestgehend Einigkeit.
Am 24. September trifft sich das UEFA-Exekutivkomitee in Ljubljana zu seiner nächsten Sitzung, dann soll die endgültige Entscheidung fallen. Das Endspiel ein Jahr vorher soll in St. Petersburg gespielt werden, das im Jahr 2023 im Londoner Wembley-Stadion. Insgesamt war München bereits viermal Gastgeber für das Finale der Königsklasse. 1979, 1993 und 1997 fanden die Spiele im Olympiastadion statt, 2012 erstmals in der Allianz Arena.
Den ersten Schritt in Richtung Champions-League-Finale in diesem Jahr hat der FC Bayern bereits gemacht. Die Münchner siegten im ersten Gruppenspiel klar gegen Roter Stern Belgrad - ein Detail hat Coach Niko Kovac allerdings verärgert. Zahlreichen Fans wurde die Freude über diesen Sieg allerdings verdorben, denn sowohl bei Sky als auch im Radio gab es Pannen und Ausfälle. Auch viele Nutzer des Sportwettenanbieters Tipico wurden am Mittwochabend bitter enttäuscht. In München und rund um die Allianz Arena war zeitgleich ein Großaufgebot der Polizei im Einsatz, denn wegen randalierender Fans drohte die Situation zu eskalieren.
Uli Hoeneß, der Präsident des FC Bayern München, hat zum Rundumschlag ausgeholt. Seine scharfen Aussagen gegen Marc-Andre ter Stegen und dem DFB wurden von den Nutzern im Netz teils stark kritisiert. Wir haben die Reaktion zusammengefasst.
Champions-League-Finale in der Allianz Arena? Stadt München hat cleveren Plan
Update vom 27. Juni 2019: An der Säbener Straße laufen derzeit die Vorbereitungen für die neue Saison. Am 8. Juli bittet Trainer Niko Kovac seine Mannschaft wieder zum Training. Bis dahin sind wohl noch einige Personalien zu klären. Wer kommt, wer geht, wer bleibt?
Der FC Bayern ist an vielen Spielern interessiert, heiß gehandelt werden derzeit Leroy Sané, Ousmane Dembélé und Steven Bergwijn. Klar ist: Es wird internationale Klasse brauchen, um in der Champions League wieder ein Wörtchen mitzureden. Sicher wird man schon 2020 gerne um die Krone spielen. 2021 oder 2022 wäre der Reiz aber noch größer: Die Stadt München und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) bewerben sich nach dem Champions-League-Finale 2021 nun auch für das darauf folgende im Jahr 2022. Das hat der Münchner Stadtrat beschlossen.
Während die Bayern in der Champions-League bereits bis 2022 planen, muss Emre Can erst einmal auf die Königsklasse verzichten.
Champions-League-Finale in München? Die Chancen sind groß
Der Grund dafür ist, dass die UEFA im Herbst die Endspiele 2021, 2022 und 2023 des wichtigsten Vereinswettbewerbs im Paket vergeben wird. München will, sollte der Zuschlag für das Finale 2021 an den anderen Bewerber St. Petersburg gehen, auf Nummer sicher gehen - und spätestens 2022 das Endspiel nach Deutschland in die Allianz Arena holen. Die Chancen dafür, dass der Verlierer von 2021 im Folgejahr berücksichtigt wird, sollen groß sein.
Die UEFA hatte Anfang des Jahres beschlossen, die Spiele im Paket zu vergeben. Das deutet darauf hin, dass die beiden starken Bewerberstädte aus Deutschland und Russland zum Zug kommen sollen. An der Kostenschätzung für das Finale von 8,6 Millionen Euro ändere sich durch die Ausweitung der Bewerbung nichts, teilte München mit.
In München wurde der wichtigste Vereinspokal bislang dreimal vergeben. 1993 besiegte Olympique Marseille den AC Mailand im Olympiastadion mit 1:0, vier Jahre später triumphierte Borussia Dortmund an gleicher Stelle 3:1 gegen Juventus Turin. Im Jahr 2012 verloren die Bayern das erstmals in der Allianz Arena ausgetragene „Finale dahoam“ im Elfmeterschießen gegen den FC Chelsea.
Geschickter Schachzug für „Finale dahoam“ 2.0: Champions-League-Endspiel in München schon sicher
Update vom 19. März 2019: Die Bewerbung für das Champions-League-Finale 2021 ist schon eingereicht, nun bewirbt sich der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mit dem FC Bayern und damit der Stadt München auch für die Austragung des Endspiels im Jahr 2022. Entsprechende Unterlagen werden nach Informationen des SID bis zur Abgabefrist am Freitag bei der Europäischen Fußball-Union (UEFA) vorliegen. Bekanntgabe der Kandidaten erfolgt am 29. März.
Für 2021 hat sich neben München auch St. Petersburg um die Austragung beworben, der Gewinner soll im kommenden September bekanntgegeben werden. Die UEFA will dann zeitgleich auch die Spielorte für 2022 und 2023 veröffentlichen. Dem unterlegenen Kandidat für 2021 wird voraussichtlich das Endspiel ein Jahr später zugesprochen. Entscheiden wird das Exekutivkomitee der UEFA, dem auch DFB-Präsident Reinhard Grindel angehört. Damit wäre ein „Finale dahoam“ für den FC Bayern komplett aus eigener Kraft möglich, vorausgesetzt der Verein schafft im entsprechenden Jahr auch den sportlichen Sprung in das Endspiel.
Bewerbung für 2021 ist schon beschlossen
Update vom 13. Februar 2019: Der Stadtrat beschloss am Mittwoch nach ausführlicher Diskussion eine Bewerbung für das Finale im Jahr 2021. „Ich finde es richtig für München, dass wir uns bewerben. Ich werde die Bewerbung unterstützen, ob sie erfolgreich ist, werden wir sehen“, sagte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD).
Die Bewerbungsunterlagen für das Champions-League-Finale müssen bis zum Freitag bei der Europäischen Fußball-Union UEFA eingereicht werden. Die Entscheidung über den Austragungsort 2021 wird im Mai bekanntgegeben werden. Einziger Konkurrent von München ist laut UEFA St. Petersburg.
München war bislang dreimal Schauplatz des Endspiels. 1993 besiegte Olympique Marseille den AC Mailand im Olympiastadion mit 1:0. 1997 triumphierte Borussia Dortmund im Olympiastadion mit 3:1 gegen Juventus Turin. Im Jahr 2012 verloren die Bayern das erstmals in der Allianz Arena ausgetragene Finale im Elfmeterschießen gegen den FC Chelsea.
dpa
Champions League in München? Stadt träumt vom zweiten „Finale dahoam“
Die Kosten sind happig: Bis zu 8,6 Millionen Euro könnten an der Stadt hängen bleiben.
Die Bayern-Fans werden sich ungern an das „Finale dahoam“ im Jahr 2012 erinnern. Damals gab es eine schmerzliche Niederlage nach Elfmeterschießen gegen den FC Chelsea London. Statt einer Fiesta in Rot-Weiß trug München Trauer. Trotz der sportlichen Enttäuschung wollen der FC Bayern und der DFB einen neuerlichen Anlauf für eine Bewerbung starten – und brauchen dazu natürlich die Unterstützung der Stadt.
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Das Sportreferat hat sich allerdings bei der Erstellung der Beschlussvorlage für den Stadtrat erstaunlich viel Zeit gelassen. Bis zum Freitag müssen die Bewerbungsunterlagen bei der UEFA eingereicht werden. In der Vollversammlung am Mittwoch wird das Thema nun beraten – zum letztmöglichen Zeitpunkt. Die Verwaltung empfiehlt eine Bewerbung um die Ausrichtung des Finales im Jahr 2021 in der Allianz Arena. Einziger Konkurrent der Münchner ist St. Petersburg. Zweifel, dass der Stadtrat etwas dagegen haben könnte, gibt es nicht. Nach Informationen unserer Zeitung herrschte bei einer Vorbesprechung im Ältestenrat parteiübergreifend „große Einmütigkeit“.
Kosten sind happig
Die mutmaßlichen Kosten sind happig. Das Sportreferat beziffert den Aufwand auf 7,1 Millionen Euro – plus einen Puffer von 1,5 Millionen Euro für „Unvorhergesehenes“. Den Löwenanteil verschlingt das Sicherheitskonzept mit rund 2,75 Millionen Euro. Ordnungsdienste im Umfeld des Finales, Fantrennung, Videoüberwachung und Brandschutz spielen hier eine Rolle. Für ein Mobilitätskonzept (etwa Bus-Shuttles) und die kostenlose Nutzung des ÖPNV für Stadionbesucher am Finaltag rechnet die Stadt mit Kosten in Höhe von 1,2 Millionen Euro. Sollte Public Viewing im Olympiastadion mit Rahmenprogramm im Park gewünscht sein, beziffert das Sportreferat den Aufwand auf eine Million Euro.
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Prinzipiell weist die Verwaltung darauf hin, dass es sich um eine „grobe Kostenschätzung“ handelt – auch aufgrund des „äußerst knappen Zeithorizonts dieser Bewerbung“. Der FC Bayern und der DFB hatten ihre Ambitionen Ende Oktober bekannt gemacht. Ende November habe die Stadt die Turnieranforderungen vom DFB schriftlich erhalten. Außerdem hätten die Erfahrungen der Vergangenheit gezeigt, dass „die relativ unkonkreten Vorgaben der UEFA in der Umsetzungsphase“ stets zulasten der Gastgeberstadt angepasst würden und somit sehr volatil seien. Laut Sportreferat gehen die Anforderungen diesmal weit über den Aufwand für 2012 hinaus. Zum Beispiel müssen bereits im Vorfeld Veranstaltungen durchgeführt werden, außerdem fordert die UEFA von der Stadt ein Organisationskomitee mit mindestens zwölf Personen. Ein Großteil der anfallenden Kosten für das Finale 2021 sei aus den Erfahrungswerten der aktuellen Planungen für die EM 2020 abgeleitet worden, heißt es vom Sportreferat. Der Stadtrat bewilligte hier ein Budget von 14 Millionen Euro. Bei der EM 2020 werden drei Vorrundenspiele und ein Viertelfinale in München ausgetragen.
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Die Verwaltung listet auch den Nutzen des Champions-League-Finales für die Stadt auf. Die Veranstaltung zähle zu den größten und medienwirksamsten Sportgroßereignissen weltweit. 2012 seien rund 139 500 Tagesbesucher mit insgesamt 104 000 Übernachtungen gezählt worden. Die Besucher hätten damals etwa 47,6 Millionen Euro in der Stadt ausgegeben. Sollte München den Zuschlag bekommen – die UEFA will sich Ende Mai entscheiden –, wäre es das vierte Champions-League-Finale in der bayerischen Landeshauptstadt. Vor dem "Finale dahoam" gewann 1993 Olympique Marseille im Olympiastadion den Pokal gegen den AC Mailand, 1997 setzte sich Dortmund gegen Juventus Turin durch Außerdem wurde 1979 im Olympiastadion das Endspiel zwischen Nottingham Forest und Malmö FF im damaligen Europapokal der Landesmeister ausgetragen.
Wie küzlich übrigens bekannt wurde, spielt der Besitzer einer bekannten Fashion-Marke mit dem Gedanken, den AC Mailand zu kaufen. Darüber hat tz.de* berichtet.
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