FCB-Coach ist sauer: Kovac zählt die Defensive an

A bisserl naiv“ – so hat David Alaba die Leistung in der Defensive gegen Bayer Leverkusen beschrieben. Trainer Niko Kovac sah das weniger harmlos. Er übte scharfe Kritik an der Defensivabteilung.
Kein Wunder: Bei den Gegentreffern zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung und zum 3:1-Endstand war die Münchner Defensive geschlossen nicht auf der Höhe. Dementsprechend angefressen war Trainer Niko Kovac nach dem Spiel, der unter der Woche im Training stets Kompaktheit im Zentrum predigte: „Was ich bemängeln muss und auch ansprechen werde, ist die Kompaktheit.“
Kovac: „Wir müssen den Laden hinten zumachen“
Der Bayern-Coach weiter: „Du kannst dir nicht erlauben, drei Gegentreffer zu kassieren, und dann noch den Anspruch zu haben, in Leverkusen zu gewinnen. Daran müssen wir arbeiten. Nach vorne hat die Mannschaft sehr viel Qualität, aber wir müssen den Laden hinten zumachen. Jeder weiß, dass die Meisterschaften hinten entschieden werden. Vorne werden nur die Spiele gewonnen.“ Kovac zählte die Defensive an!
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Was dem Kroaten besonders stinkt: Dass sich seine Spieler nicht an die Zuordnung hielten. „Um kompakt zu stehen, müssen wir vorne anfangen und hinten aufhören. Beim zweiten Tor hat man klar gesehen, dass wir viel falsch gemacht haben. Es gibt eine klare Zuordnung: Jeder muss mit seinem Gegenspieler mitgehen. Man kann das nicht nur auf die Abwehr abwälzen. Wir müssen das Zentrum verdichten, aber das ist uns in der zweiten Halbzeit nicht gelungen.“ Seine Mannschaft sei zu fahrlässig gewesen und habe gedacht, „das werden die Jungs hinten schon meistern“.
Joshua Kimmich vertrat die Meinung seines Trainers nicht zu 100 Prozent: „Wir wollten kompakt stehen, die Räume eng machen, ein gutes Positionsspiel haben. Obwohl wir über 90 Minuten nicht die dominierende Mannschaft waren, hatte ich das Gefühl, dass wir ordentlich verteidigt haben.“ Ansichtssache. Gut möglich, dass es bereits am Mittwoch in Berlin zu Veränderungen im Defensivbereich des deutschen Rekordmeisters gibt.
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Obwohl Mats Hummels einige gute Dribblings nach vorne hatte, leistete er sich in der Spieleröffnung einige krasse Fehlpässe, hatte Glück, dass daraus kein Gegentreffer entstand (tz-Note 5). Nach dem Spiel wollte Hummels übrigens mal wieder nicht sprechen, meldete sich dafür aber – schon fast traditionell – via Twitter zu Wort: „Genug geärgert. Weiter geht’s.“ Gut möglich, dass sich Hummels schon am Mittwoch über einen Platz auf der Bank ärgern muss. Niklas Süle wurde von Kovac vor der Rückrunde als Nummer eins in der Innenverteidigung ausgerufen und Jerome Boateng brennt auf einen Einsatz. Und der Trainer muss nach den Wackel-Leistungen in der Abwehr ein Signal setzen.
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