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Angriff aus der zweiten Reihe: Zwei Reservisten sind die Lichtblicke beim FC Bayern

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Von: Hanna Raif

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Gravenberch und Coman (Foto) waren gegen Köln maßgeblich daran beteiligt, dass die Bayern noch einen Punkt holten.
Gravenberch und Coman (Foto) waren gegen Köln maßgeblich daran beteiligt, dass die Bayern noch einen Punkt holten. © CHRISTOF STACHE/afp

Der FC Bayern machte gegen den 1. FC Köln eine eher einfallslose Figur. Kimmich bewahrte die Münchner vor einer Blamage. Doch es gab auch andere Performer.

München – Die Frage war konkret gestellt. Ob das Traumtor von Joshua Kimmich, dem Kapitän, ein Zeichen an die Mannschaft gewesen sei, sollte Hasan Salihamidzic nach dem 1:1 des FC Bayern gegen Köln beantworten. Die verbale Reaktion des Sportdirektors war ebenso konkret. Sie lautete: „Die Einwechselung von King (Coman/d. Red.) war sehr, sehr gut. Und auch Ryan (Gravenberch, d. Red.) hat es sehr gut gemacht.“

FC Bayern nach Stotterstart: „Wir haben einige Jungs, die zeigen, dass sie gewinnen wollen“

Ja, es war den Bossen des FC Bayern nach diesem Stotterstart ins Jahr ein Anliegen, die Profis, die es verdient hatten, explizit herauszustellen – und somit den Unterschied zu denen deutlich zu machen, die es eher nicht verdient hatten. Salihamidzic holte also weit aus, fand nette Worte auch für Dayot Upamencano und Matthijs de Ligt, für Yann Sommer sowieso, und am Ende auch für Kimmich.

„Einige Lichtblicke“ hätte man da gesehen, versicherte der 46-Jährige. Und er untermauerte sein Statement mit der Aussage: „Wir haben einige Jungs, die zeigen, dass sie gewinnen wollen. Das ist wichtig – und das ist Bayern München.“

King war sehr gut und auch Ryan hat es gut gemacht.

Hasan Salihamidzic 

Neben den ohnehin Gesetzten stachen da jene heraus, die in der deutlich besseren zweiten Halbzeit laut Julian Nagelsmann „viel Schwung“ gebracht haben. Der Doppelwechsel beim Stand von 0:1 – Coman und Gravenberch kamen für den schwachen Serge Gnabry und den angeschlagenen Leon Goretzka – belebte das Bayern-Spiel, der Ausgleich in der Schlussminute war mehr als verdient. Zwar waren weder Coman noch Gravenberch direkt beteiligt, weil Kimmich das Abwenden einer echten Krise zur Chefsache erklärte und zum Traumschuss ausholte. Dennoch hatten die beiden einen großen Anteil daran, dass der Druck auf Köln zum Schluss erdrückend war.

Sie setzten die von Nagelsmann angesprochene „Benchmark“, an der man sich zum Rückrundenstart an diesem Samstag (18.30 Uhr) gegen Frankfurt messen lassen muss. Der Druck ist hoch, auf die ganze Mannschaft, die bei einer Niederlage nur noch zwei Punkte vor der Eintracht wäre und von Union Berlin sogar abgefangen werden könnte. Vor allem aber auf die, die in den letzten beiden Spielen nicht performt haben. Der Angriff aus der zweiten Reihe steht bevor.

Coman mischt die offensive Rangordnung auf

Für Beobachter der letzten turbulenten Tage an der Säbener Straße dürfte klar sein, dass Coman, der in Leipzig und gegen Köln von der Bank kam, die Nase nun vor Serge Gnabry hat – der nach seinem Ausflug zur Fashion Week zwar einsichtig war, auf dem Platz aber blass blieb. Ohnehin sehen die internen Planungen den Franzosen, in der Hinrunde nach einem Muskelfaserriss um den Anschluss kämpfend, in der offensiven Rangordnung vor den beiden deutschen Nationalspielern Gnabry und Sané. Wären alle bei vollen Kräften, wären Sadio Mané (bei dem es zum Hinspiel gegen Paris übrigens eng wird) auf links und Coman auf rechts erste Wahl.

Dass Coman bis 2027 gebunden ist, passt allen gut; der Franzose ist unverkäuflich. Genauso allerdings plant man mit Ryan Gravenberch. Obwohl der 20-Jährige in der Liga bisher auf gerade mal 221 Minuten kommt, ist eine Leihe ausgeschlossen. Der Holländer will sich durchbeißen und zeigen, dass er im umkämpften Mittelfeld konkurrenzfähig ist. Auch dann, wenn im Sommer Konrad Laimer dazukommt.

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