Blinds Vertrag bei Ajax Amsterdam war kurz nach Weihnachten aufgelöst worden. Der Sohn des früheren Nationaltrainers Danny Blind (61) verabschiedete sich mit kritischen Worten von seinem Jugendverein. „So hatte ich mir mein Ende bei Ajax nicht vorgestellt, aber aufgrund von Umständen ist es so gelaufen“, schrieb der Linksverteidiger damals. Blind soll sich mit Trainer Alfred Schreuder (50) überworfen haben.
Der Defensiv-Spezialist war nach vier Jahren bei Manchester United im Sommer 2018 wieder zu Ajax zurückgekehrt. Für die Niederlande bestritt er 99 Länderspiele. Bei der WM 2022 in Katar stand Blind bis zum Aus im Viertelfinale gegen den späteren Weltmeister Argentinien in allen fünf Partien in der Startelf.
Blind gilt als meinungsstarker Profi und Führungspersönlichkeit. Zu seinen Stärken zählt das Passspiel. Bei Ajax wurde ihm von einigen Fans mangelnde Schnelligkeit vorgeworfen. Diese macht er in der Defensivarbeit durch vorausschauendes Handeln wieder wett. Der Defibrillator bereitet ihm mittlerweile keine Probleme. „Du stehst damit auf, gehst zur Arbeit, nimmst deine Medizin. Du denkst während eines Sprints darüber nach, du trägst ihn eigentlich immer bei dir. Erst nach einem Jahr ging ich in ein Spiel, ohne darüber nachzudenken“, sagte Blind in seiner Dokumentation Never Again Standing Still. Er betonte vor Kurzem: „Ich fühle mich sehr fit und kann alles, was ein normaler Mensch kann.“
Vor jeder Partie spielt Blind Candy Crush auf seinem Handy. Es entspannt ihn. Wahrscheinlich auch am 20. Januar, wenn für den Neu-Bayern das erste Spiel des Jahres mit seinem neuen Klub in Leipzig ansteht. (Philipp Kessler, Manuel Bonke)