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FC Bayern fegt CL-Finalist vom eigenen Platz - Gnabry glänzt in London

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Phänomenal: Bayerns Tormaschine Robert Lewandowski traf zum 2:1 kurz vor der Pause
Phänomenal: Bayerns Tormaschine Robert Lewandowski traf zum 2:1 kurz vor der Pause. © AFP / GLYN KIRK

Was für eine Machtdemonstration der Münchner! Die Kovac-Elf feierte gegen Tottenham ein wahres Schützenfest und deklassierte die Engländer komplett.

Tottenham - Es soll Spiele geben, die den Lauf einer Saison beeinflussen können. Das gestern Abend im Norden Londons könnte so eines gewesen sein. Dort zeigte der FC Bayern nämlich die beste Leistung – ja, die beste Leistung seit wie lange eigentlich? Wie im Rausch deklassierten die Roten Tottenham, seines Zeichens Vorjahresfinalist, mit 7:2 (2:1) (das Spiel im Ticker zum Nachlesen) bauten die Tabellenführung der Gruppe B auf vier Zähler aus und lieferten eine Leistung ab, die mit dem Anspruch auf ominösen Ohrenpokal durchaus vereinbar ist. Der Spurs-Sieg, das erste rote Ausrufezeichen!

Champions League: FC Bayern deklassiert Tottenham - furiose Anfangsphase

Man nehme eine 62 000-Mann-Arena, schmeiße das Flutlicht an und lasse es regnen – schon ist das englische Fußballerlebnis perfekt. Die Herrschaften auf dem Grün des Tottenham Stadium schienen auch ziemlich angetan ob der Verhältnisse, klappten die Visiere herunter und brannten in den folgenden 90 Minuten ein Feuerwerk ab, das sonst eher ab dem Halbfinale zu begutachten ist. Es ging Schlag auf Schlag. Erst ein Linkshammer von Serge Gnabry (2. Minute) auf der einen, dann zwei Abschlüsse von Heung-Min Son (6., 10.) inklusive Doppel-Glanztat von Manuel Neuer auf der anderen Seite. Für die englische Härte war dank Serge Aurier, der mit den Eisenstollen voran auf David Alaba landete (9.), auch gesorgt.

Fehlten nur noch die Tore. Dauerte aber nicht lang. Corentin Tolisso, in London für den zuletzt schwachen Thiago im Spiel, wurde überrannt, Spurs-Kante Tanguy Ndombele bediente Son und der Südkoreaner versenkte unhaltbar im langen Eck (12.). Nicht, dass die Bayern die Hausherren zum Toreschießen einluden. Sie zeigten eine beherzte Partie, im letzten Drittel fehlte allerdings die Reus’sche Mentalität. Jene, die auch Joshua Kimmich nach der Zitternummer gegen Paderborn (3:2) gefordert hatte und von den Bossen dafür zurechtgestutzt wurde. Nun gut, dachte sich der 24-Jährige, legte sich die Kugel zurecht und jagte sie aus 20 Metern mit viel Effeeet ins lange Eck (15.). Wer danach immer noch Zweifel an Kimmichs Führungssanspruch hatte, musste sich nur seinen Blick beim Jubel zu Gemüte führen, um sie getrost auszuräumen.

Champions League: FC Bayern deklassiert Tottenham - dank Neuer zur Pause vorn

In der Folge ließen die Spurs die Muckis spielen. Ndombele und Sissoko gewannen die Zweikämpfe im Mittelfeld und drängten die Bayern zurück. Son hatte die Chance auf das 2:1 (30.), doch der bärenstarke Neuer hielt die Roten im Spiel. Und als Tottenham schon beim Pausentee war, holte sie Robert Lewandowski (ja, schon wieder…) mit einem ganz feinen Drehschuss vom Sechzehnerrand auf den Boden der Tatsachen zurück.

Champions League: FC Bayern deklassiert Tottenham - Machtdemonstration der Roten

Was danach geschah, dürfte die Konkurrenz in Europa aufhorchen lassen. Zwei Kocheinlagen von Serge Gnabry (53., 55.) – erstere nach fast schon taktlosem Solo durch die Spurs-Abwehr – sorgten zum ersten Mal für gespenstische Stille in der 1,3 Milliarden teuren Spurs-Stätte. Harry Kane brachte sein Team vom Punkt aus zwar noch einmal heran (60.) – die Höchsstrafe sollte aber noch folgen. Gnabry, Ex-Kicker von Stadtrivale Arsenal, nahm einen Traumpass des eingewechselten Thiago direkt und machte das Händchen voll (83.). Lewy sorgte für das zwischenzeitliche Tennis-Resultat (87.) und Gaga-Gnabry machte den Wahnsinn perfekt. 

Die internationale Presse überschlägt sich fast vor Lob für den FC Bayern - Tottenham wird hingegen ordentlich zerlegt. 

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