Anfang vom Ende: Diese Aussage brachte Uli Hoeneß zu Fall - sie kam von einem Bayern-Mitglied

Bayern-Präsident Uli Hoeneß wurde im Vergangenen durch ein Mitglied kritisiert. Das war der Anfang vom Ende.
Update vom 29. Oktober 2019: Es wird der große Abgang von Uli Hoeneß als Führungsfigur des Vereins. Wir haben zusammengefasst, was Sie zur Jahreshauptversammlung 2019 des FC Bayern München wissen müssen.
München - Johannes Bachmayr hält sich weiterhin bedeckt. Zu gern würde man den Mittdreißiger aus dem Landkreis Erding fragen, ob er im November letzten Jahres ahnte, dass er mit einer (mittlerweile legendären) Wortmeldung maßgeblich zum Rücktritt von Uli Hoeneß beitragen würde. Er wisse nicht, ob er sich „nochmals äußern“ werde, verfolge die Entwicklungen rund um die Personalie Hoeneß „aber mit Spannung“. Fakt ist: Nach seiner harschen Kritik am Noch-Präsidenten des Rekordmeisters bei der JHV 2018 dürfte Bachmayr über den zu erwartenden Rücktritt Hoeneß’ nicht unbedingt traurig sein.

Mit schwarzer Lederjacke und strengem Blick bestieg Bachmayr damals das Podium im Audi Dome und legte los (tz.de*). Zu Paul Breitners Verbannung als Ehrenspielführer sagte er: „Es ist nicht Ihr Stadion, der Verein ist nicht Ihr Eigentum. Paul Breitner hat ausgesprochen, was viele dachten und das muss man dann auch mal aushalten. Ich sage: Meinungsfreiheit, Artikel fünf, Grundgesetz.“
Zu Hoeneß selbst legte er Folgendes nach: „Früher wollte ich werden wie Uli Hoeneß, der große Manager. Heute bin ich mir da nicht mehr so sicher. Sie treten regelmäßig nach. Ist das das Bild eines Weltvereins? Der FC Bayern ist keine One-Man-Show.“ Es gab Applaus.
FC Bayern: Hoeneß wird Populismus vorgeworfen
Hoeneß selbst traf Bachmayrs Rede ins Mark, wie er bereits am nächsten Tag bestätigte. Nach der Rede hatte der 67-Jährige nur ein lateinisches Sprichwort parat (Si tacuisses, philosophus mansisses. Zu Deutsch: Hättest du geschwiegen, wärst du Philosoph geblieben.), die schonungslose Kritik traf ihn jedoch mit voller Breitseite. Bachmayr unterstellte Hoeneß Vetternwirtschaft, fragte sich, warum der Präsident die Würste für die Allianz Arena liefern müsse und warf ihm Populismus vor. „Wir gehen zum Teil PSG übel an als Staatsverein von Katar. Das Sponsoring aus Katar nehmen wir aber gerne an“, so Bachmayr weiter. Dass seine Worte Wirkung gezeigt haben, zeigt sich heute.
Hier können Sie den Verlauf der Jahreshauptversammlung im Ticker von tz.de* nachlesen.
José Carlos Menzel López
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