Explosionsgefahr beim FC Bayern: Führt eine Personalie zum Machtkampf zwischen Flick und Brazzo?
Die Kaderplanung beim FC Bayern für die kommende Saison geht bald in die entscheidende Phase. Eine Personalie könnte dabei zum Machtkampf zwischen Trainer und Sportdirektor führen.
- Sportlich läuft beim FC Bayern aktuell alles wieder top - die Flick-Elf gewann zuletzt vier Spiele in Folge.
- Allerdings geht die Kaderplanung bald in die entscheidende Phase, was durchaus interne Explosionsgefahr birgt.
- Vor allem die Personalie Jerome Boateng könnte zu einem Machtkampf zwischen Hansi Flick und Hasan Salihamidzic führen.
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München - Sportlich befindet sich der FC Bayern auf dem Weg zurück zu alter Stärke. Vier Siege aus den letzten vier Spielen sprechen eine deutliche Sprache. Auch wenn es natürlich etwas übertrieben war, dem Rekordmeister nach den zwei unglücklichen Niederlagen gegen Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga und Holstein Kiel im Pokal eine Krise anzudichten.
Das FCB-Spiel wirkt wieder gefestigter, sicherer und ist auch nicht mehr derart konteranfällig, wie es zum Ende des Jahres und Anfang 2021 war - und das trotz der Ausfälle von Javi Martinez, Leon Goretzka und Corentin Tolisso gegen die TSG Hoffenheim. Weshalb Marc Roca beim 4:1 sein Startelfdebüt in der Liga feiern durfte.
Der Spanier machte seine Sache „sehr gut“, wie Hansi Flick nach der Partie auf der Pressekonferenz nach dem verdienten Erfolg erklärte, ehe er seine Aussage noch einmal revidierte und ein „gut“ daraus machte. Dass Roca nicht der Wunschtransfer von Flick war, das ist schon länger bekannt.
FC Bayern: Kaderplanung birgt Explosionsgefahr! Will Brazzo überhaupt mit Boateng verlängern?
Generell birgt die Kaderplanung für die kommenden Saison noch gehörig Explosionsgefahr. Dass es hinter den Kulissen zwischen Coach Flick und Sportdirektor Hasan Salihamidzic immer mal wieder Meinungsverschiedenheiten gibt, daraus machte der Trainer auch keinen Hehl.
„Letztlich geht‘s darum, dass wir aus der Mannschaft eine erfolgreiche Mannschaft formen“, erklärte Flick bei Sky nach dem Hoffenheim-Spiel: „Natürlich diskutieren wir - auch mal unterschiedlich.“ Brazzo hatte auf Nachfrage vor der Partie bei Sky von einem „völlig normalen“ Verhältnis gesprochen. Doch ließ diese Aussage mehr Fragen als Antworten zu.
Leicht genervt reagierte auch Flick auf der PK am Samstagabend auf die Frage zu der Zukunft von Jerome Boateng. „Wir haben ganz klar gesagt, wir warten jetzt erstmal ab, wie die Saison verläuft“, so der FCB-Coach. Der Weltmeister von 2014 krönte seine starke Form der letzten Wochen gegen Hoffenheim vor den Augen von Bundestrainer Jogi Löw mit seinem ersten Treffer seit fast drei Jahren.
Boateng ist aktuell klar die Nummer eins in der FCB-Innenverteidigung - was in den kommenden Wochen zu einem Machtkampf führen könnte.
FC Bayern: Boateng ist aktuell unter Flick gesetzt - anders als Süle oder Hernandez
Denn: Nationalspieler Niklas Süle sitzt nur auf der Bank oder wird als Rechtsverteidiger eingesetzt. Rekord-Transfer Lucas Hernandez hingegen kam in diesem Jahr noch gar nicht zum Zug und saß auch gegen Hoffenheim 90 Minuten auf der Bank. „Eine Entscheidung des Trainers“, erklärte Salihamidzic vor der Partie.
Klar ist, dass Flick sich wünscht, dass man den im Sommer auslaufenden Vertrag von Boateng verlängert. Salihamidzic äußerte sich in der Vergangenheit dahingehend eher zurückhaltend. Anders tut er dies bei Dayot Upamecano.
Mit den Beratern des Abwehr-Stars von RB Leipzig traf sich Brazzo vergangene Woche in München. „Wir beschäftigen uns mit dem Spieler“, machte Salihamidzic keinen Hehl aus dem Interesse am 22-jährigen Franzosen und verkündete mit einem breiten Grinsen: „Wir haben uns mit dem Berater getroffen und hatten sehr gute Gespräche.“
FC Bayern: Explosionsgefahr! Führt Boatengs Zukunft zum Machtkampf zwischen Flick und Brazzo?
Die Frage ist halt, ob Flick auch so angetan von Upamecano ist. Mit Süle und Boateng hat der FC Bayern eigentlich zwei Rechtsfüßler in der Innenverteidigung. Zwar wird Boateng mit seinen 32 nicht jünger, aber unter Flick erlebt er nun nochmal seinen zweiten Frühling. Außerdem weiß der FCB-Coach, was er an Boateng hat.
Dass David Alaba den Verein verlässt, steht zwar fest. Ihn soll Hernandez ab Sommer als linken Part im Abwehrzentrum ersetzen. Doch mit Tanguy Nianzou hat man noch einen weiteren talentierten Abwehrspieler in der Hinterhand.
FC Bayern: Geht Jerome Boateng, wenn Dayot Upamecano von RB Leipzig kommt?
Würde ein Upamecano-Transfer also auch das Aus für Boateng bedeuten? „Wir setzen uns in Ruhe rechtzeitig zusammen, um den Kader für die nächste Saison zu planen und dann dementsprechend auch den Spielern Bescheid zu geben, wie das eventuell ausschauen könnte“, sagte Flick am Samstagabend.
Wirklich happy wirkte der Coach dabei nicht. Gut möglich, dass die Personalie Boateng tatsächlich in einem kleinen Machtkampf zwischen Flick und Salihamidzic endet. Allerdings wird letztlich der Sportvorstand am längeren Hebel sitzen... (smk)