„Weil er es hasst...“: Das macht Joshua Kimmich zum Führungsspieler - aber Ex-Trainer hat eine Warnung

Joshua Kimmich ist bei DFB und FC Bayern ein Wortführer. Doch seine klare Kante kann gefährlich sein, mahnt Kimmichs Ex-Trainer Alexander Zorniger.
Update vom 13. Oktober 2019: Trotz seiner gerade einmal 24 Jahren gilt Joshua Kimmich nicht zu Unrecht als Führungspersönlichkeit. Beim FC Bayern und auch in der deutschen Nationalmannschaft scheint er intern einer der Wortführer zu sein. Seine klare Kante findet oftmals positiven Anklang, aber ob der eindeutigen Meinung auch Gegenstimmen. Sein ehemaliger Trainer, Alexander Zorniger, mahnt deshalb zur Vorsicht.
"Er ist einer, der eine Meinung hat. Alle wollen Typen mit Kanten, dann kommt einer mit einer anderen Meinung und kriegt drauf für eine Diskussion, die er nicht angestoßen hat. Er muss aber definitiv von der Quantität her aufpassen, was er sagt", gab Zorniger, der Kimmich als Coach von RB Leipzig unter seinen Fittichen hatte, im Sport1-Doppelpass zu Bedenken.
Abgesehen davon hält sich der 52-Jährige aber mit Lob nicht zurück. Er sieht in Joshua Kimmich einen absoluten Teamplayer: "Jo wird alles tun, um eine Mannschaft besser zu machen. Er macht nichts, um gut auszusehen oder selbst eine gute Position zu haben, sondern nur, weil er es hasst, Spiele zu verlieren.“
Diese Arbeitseinstellung bescherte dem Bayern-Star zuletzt nicht nur viel Lob von Bundestrainer Joachim Löw, sondern darüber hinaus sogar die Kapitänsbinde im DFB-Dress. Zugegeben, der Youngster profitierte dabei auch von der Verletzungsmisere und der Pause für Manuel Neuer. Im Qualifikationsspiel gegen Estland wird der Goalie wohl wieder als Erster aufs Feld laufen.
Salihamidzic lobt Kimmich nach Kritik: „Er hat die richtige Antwort gegeben“
Update vom 2. Oktober 2019: Sportdirektor Hasan Salihamidzic hat Nationalspieler Joshua Kimmich zu dessen positiver Reaktion beim Kantersieg des FC Bayern in der Champions League gegen Tottenham Hotspur gratuliert. „Er hat die richtige Antwort gegeben“, sagte Salihamidzic nach dem 7:2 des deutschen Fußball-Meister am Dienstagabend in London.
Juniorchef Kimmich war nach seiner jüngsten Kritik am Auftritt des FC Bayern beim 3:2 der Münchner in der Bundesliga beim SC Paderborn von den Bayern-Bossen in die Pflicht genommen worden. Der 24-Jährige antwortete im Tottenham Stadium speziell mit dem wichtigen Tor zum 1:1. Damit kam er der Forderung von Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge und Salihamidzic nach, mit einer starken Leistung auf dem Platz ein Zeichen zu setzen.
Von einer speziellen Motivation mochte Kimmich nach dem Spiel nicht sprechen. „Es hatte nichts mit dem zu tun, was vorher gesagt wurde. Meine Leistung hat das nicht beeinflusst“, sagte Kimmich. Er werde sich auch nicht ändern: „Ich habe mich kritisch geäußert nach dem Paderborn-Spiel, das würde in der Art und Weise auch wieder so tun. Auch heute war nicht alles super.“
Nicht nur Salihamidzic lobt seine Mannschaft, auch die internationale Presse feiert die Bayern - und zerlegt Tottenham.
Vom Bayern-Konkurrent gibt es auch Neuigkeiten. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat einen Seitenhieb gegen Pierre-Emerick Aubameyang verteilt.
Salihamidzic legt bei Kimmich nach: „Das setzt ihn nicht unter Druck“
Update vom 1. Oktober, 20.55 Uhr: Vor dem Champions-League-Gruppenspiel gegen Tottenham hat Sportdirektor Hasan Salihamidzic sich erneut zu Joshua Kimmich geäußert. Der Nationalspieler war nach seinen Äußerungen vom Wochenende von den Bayern-Bossen in die Pflicht genommen worden. „Ich hab einfach nur gesagt, dass er ruhig etwas sagen kann, aber auch vorneweg marschieren und Leistung bringen muss. Er hat eine Top-Einstellung. Das setzt ihn nicht unter Druck, sondern spornt ihn an. Er will Titel gewinnen, deswegen gehen wir offen damit um“, so der Sportdirektor.
„Ich mag solche Spieler. Er hat es sehr gut aufgenommen und freut sich darauf“, so Salihamidzic über Kimmich. Der Bayern-Spieler hatte nach dem Spiel gegen Paderborn am Wochenende kritisiert, dass die Bayern noch kein Spiel in dieser Saison über 90 Minuten dominiert haben.
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FCB-Bosse machen Joshua Kimmich nach Aussagen klare Ansage
Originalmeldung vom 30. September.
München - Nach seinen Äußerungen zum Spiel gegen den SC Paderborn wurde Joshua Kimmich von den Vereinsverantwortlichen des FC Bayern in die Pflicht genommen. "Wenn man kritisch ist, muss man die Flagge in die Hand nehmen und nach oben halten. Und dann müssen alle demjenigen hinterherrennen. Dann muss er auch große Leistung liefern. Den Anspruch muss er jetzt auch an sich selbst haben", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge zur deutlichen Kritik des 24-Jährigen an den bisherigen Leistungen des Rekordmeisters.
FC Bayern: Rummenigge und Salihamidzic erhöhen Druck auf Joshua Kimmich
Auch Sportdirektor Hasan Salihamidzic erhöhte den Druck auf Kimmich. "Wenn er was sagt, muss er vorne weggehen und Topleistung bringen. Wer die Klappe aufmacht, muss vorne wegmarschieren", sagte Salihamidzic vor dem Abflug der Bayern nach London. Dort bestreitet der Deutsche Meister bei Tottenham Hotspur sein zweites CL-Gruppenspiel (Wir berichten im Live-Ticker). Salihamidzic fand jedoch auch lobenden Worte für den Nationalspieler: "Das tut er auch. Ich mag Spieler, die was sagen und Verantwortung übernehmen."
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Der 24 Jahre alte Kimmich hatte sich nach dem 3:2 in Paderborn einmal mehr als Wortführer hervorgetan. "Man muss feststellen, dass wir es in dieser Saison noch nicht geschafft haben, ein Spiel über 90 Minuten dominant zu bestreiten. Wir laufen unserem Anspruch hinterher. Bis Dienstag müssen wir da was draufpacken", sagte er. Auch im Spiel des deutschen Rekordmeisters übernimmt Kimmich immer mehr Verantwortung. Nachdem der 24-Jährige in der vergangenen Saison immer noch hauptsächlich als Außenverteidiger eingesetzt wurde, traut im Niko Kovac in der laufenden Spielzeit wohl auch die Rolle im zentralen Mittelfeld zu. Dort war Kimmich in den letzten Spielen der Bayern zu finden.
Auch Ex-Bayern-Spieler Stefan Effenberg kritisierte Kimmich für seine Aussagen. Derweil verrät Lucas Hernandez, woran er sich in Deutschland erst noch gewöhnen muss - das gilt auch für die Wiesn.
Max Eberl wurde in der Vergangenheit immer wieder als Kanididat bei den Münchnern gehandelt. Ein Engagement des Ex-FCB-Spielers scheint auch weiterhin möglich.
Gnabry, Süle, Kimmich und Goretzka spielten schon in der Jugend zusammen. Sie bezeichnen sich selbst als „Newgen“ und wollen das Triple aus dem Jahr 2013 wiederholen.
fd/SID