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Lea Schüller stürmt auf das Cover der Vogue: „Frauen und Männer sollten gleich bezahlt werden“

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Von: Stefan Schmid

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Lea Schüller, Toptorschützin beim FC Bayern, ist jetzt auch auf dem Titelbild der Vogue.
Lea Schüller, Toptorschützin beim FC Bayern, ist jetzt auch auf dem Titelbild der Vogue. © IMAGO/Sven Beyrich/SPP

FCB-Stürmerin Lea Schüller ist die erste Profi-Fußballerin auf dem Cover der Vogue. In der Titel-Reportage spricht sie über die Unterschiede zu den Männern.

München - Lea Schüller ist als erfolgreiche Stürmerin beim FC Bayern eine der Vorzeige-Fußballerinnen Deutschlands. Im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Arsenal London avancierte sie zur Matchwinnerin und auch in der Nationalmannschaft ist sie gesetzte Leistungsträgerin. Nun ist sie die erste Profi-Fußballerin auf dem Cover des Mode-Magazins Vogue. Im Interview mit der Zeitschrift thematisiert sie die Ungleichheit zwischen Männer- und Frauen-Fußball und spricht über ihre chronische Erkrankung.

Lea Schüller
Geboren am 12. November 1997 (25 Jahre) in Tönisvorst, NRW
Seit Juli 2020 beim FC Bayern, Vertrag läuft bis Juni 2026
Marktwert: 250.000 Euro

Vogue setzt Zeichen mit FCB-Stürmerin Schüller

Die Vogue widmet sich meistens Themen rund um Mode und Styling, doch behandelt in ihrer deutschen Ausgabe auch den deutschen Frauenfußball. Nachdem die Zeitschrift bereits die Europameisterschaft 2022 in den Fokus genommen hatte, sorgt man nun für ein Novum: Mit Lea Schüller ist zum ersten Mal eine Fußballerin auf dem Cover der Zeitschrift zu sehen.

Damit will das Magazin bewusst ein Signal senden. „Während alle schon mal die Namen der Fußballnationalspieler gehört haben, sieht es bei den Frauen mau aus, dabei sind sie nicht minder erfolgreich, im Gegenteil. Es sind Sportlerinnen wie Lea Schüller, die für Veränderung stehen und dafür sorgen, dass wir auch hier beginnen umzudenken“, beschreibt Kerstin Weng, Head of Editorial Content der deutschen Ausgabe der Vogue, die Hintergedanken bei ihrem Blatt.

Schüller spricht über ihre Endometriose-Erkrankung

In der zugehörigen Titelstory spricht Lea Schüller zum größten Teil über den Fußball und allem was dazu gehört. In ihrem Fall ist das auch ihre Endometriose-Erkrankung. Ein Krankheitsbild, welches immer noch großer Stigmatisierung ausgesetzt ist und bei vielen Frauen erst sehr spät entdeckt wird. Dabei ist es die häufigste Unterleibs-Erkrankung bei Frauen, welche sich vor allem während der Periode bemerkbar macht und starke Schmerzen hervorruft.

So auch bei Schüller, die angibt, dass während ihrer Menstruation lange Zeit an Fußball nicht zu denken war: „Ich hatte während meiner Menstruation zum Beispiel immer extreme Schulterschmerzen, die in den Nacken ausgestrahlt haben. Einen Tag lang konnte man gar nichts mit mir anfangen. Da denkt man nicht an Training und vor allem nicht an Spiele.“ Mit gezieltem Zyklustraining habe sie die Schmerzen mittlerweile in gewisse Bahnen lenken können.

Auch in der Nationalmannschaft gesetzt: Schüller bei der EM 2022.
Auch in der Nationalmannschaft gesetzt: Schüller bei der EM 2022. © IMAGO/Simon Dael/Shutterstock

Bayern-Stürmerin Schüller: „Einkommensunterschiede sind die Regel“

Ein immer wiederkehrendes Thema ist die unterschiedliche Bezahlung zwischen den Männer- und Frauenfußball. Dies beschäftigt auch Schüller, die sich generell wünscht, dass „Frauen und Männer gleich bezahlt werden“. „Das gilt auch für den Sport, besonders für Nationalmannschaften“, fügt sie im Hinblick auf die Sportwelt an. Schüller selbst habe bei ihrem ersten Profi-Vertrag bei der SGS Essen nur 450 Euro im Monat verdient. Beim FC Bayern ist ihr Gehalt nun so hoch, dass sie neben den Fußball nicht noch zusätzlich arbeiten muss.

Jedoch räumt die Stürmerin ein, dass sie sich „Equal Pay“ zwar wünschen würde, dafür die wirtschaftlichen Grundlagen aber nicht gegeben seien. „Mit welchem Recht sage ich, ich möchte genauso viel verdienen wie Leroy Sané. Das ergibt keinen Sinn!“, zieht sie den Vergleich zu den FCB-Herren. Ohnehin seien „gravierende Einkommensunterschiede im professionellen Sport nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Entscheidend ist die Zahlungsbereitschaft des Publikums.“ (dpa/sch)

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