Nicht gut genug für Bayern? Sané wehrt sich gegen Dauerkritik
Leroy Sané kann die schnelllebige Kritik an seiner Person nicht nachvollziehen. Der Bayern-Star setzt sich jetzt öffentlich zur Wehr.
München – Leroy Sané trifft im Viertelfinale der Champions League auf seinen Ex-Klub Manchester City. Pünktlich zum Kracher-Duell findet der Offensivstar beim FC Bayern wieder zurück zu alter Form. Gegen die Kritik wegen seiner schwankenden Leistungen setzt sich Sané jetzt zur Wehr.
Name: Leroy Sané |
Geburtsdatum: 11. Januar 1996 (27 Jahre) |
Verein: FC Bayern München |
Position: Rechtsaußen |
Marktwert: 70 Millionen (Quelle: transfermarkt.de) |
Sané und Gnabry wehren sich gegen „zugespitzte“ Kritik
Sané und auch Serge Gnabry werden beim FC Bayern bei Misserfolg in der Öffentlichkeit meist als Sündenböcke abgestraft. Zuletzt wehrte sich bereits Gnabry gegen ständige Kritik: „Irgendwann ist es auch genug“. Nun hat offenbar auch Sané genug.
„Ich weiß selbst, dass ich mich in manchen Aktionen mehr belohnen, mehr Tore machen muss“, übte sich der 27-Jährige im Interview mit Sport1 zunächst in Selbstkritik. „Aber ich habe immer wieder das Gefühl, dass ich in der Öffentlichkeit oft zugespitzt bewertet werde“, beschwert sich Sané.

„Dann wird diskutiert, ob ich gut genug für den FC Bayern bin“: Sané wehrt sich gegen Dauerkritik
„Nach einem Tor werde ich gefeiert – nach zwei oder drei schwächeren Halbzeiten wird diskutiert, ob ich überhaupt noch gut genug bin für den FC Bayern oder auch die Nationalmannschaft“, meinte Sané, der zuletzt nicht für die deutsche Nationalmannschaft nominiert worden war. Nach einem Gespräch mit Bundestrainer Hansi Flick wolle er aber im Juni wieder dabei sein.
„Natürlich geht immer mehr, ja – aber mir geht es in beiden Richtungen oft etwas zu rasant in der Bewertung. Insgesamt würde ich mir da ein ausgewogeneres Maß wünschen“, erklärte Sané, der aufgrund seiner Körpersprache bei vielen Beobachtern keinen leichten Stand hat. Unter dem neuen Trainer Thomas Tuchel scheint sich Sané vom Sorgenkind zum Senkrechtstarter zu entwickeln. In den letzten vier Bundesligaspielen kommt der Dribbelkünstler immerhin auf drei Torbeteiligungen.
Sané von rasanter Kritik genervt – Bayern-Star steht nicht gerne im Mittelpunkt
Sané ist zudem kein Lautsprecher und hält sich außerhalb des Platzes zurück. „Tatsächlich stehe ich nicht so gerne im Mittelpunkt. Daher gebe ich auch nicht viele Interviews. Im Zentrum stehen für mich das Training, die Spiele, die Arbeit auf dem Platz“, verriet der gebürtige Essener.
Im Champions-Viertelfinale trifft Sané mit dem FC Bayern nun auf seinen Ex-Klub Manchester City, wo er zwischen 2016 und 2020 unter Vertrag stand und neben Ilkay Gündogan noch viele Freunde hat. „In meinen Augen wäre ein schwierigeres Los im Moment nicht möglich gewesen. Sie sind eine Weltklasse-Mannschaft vom ersten bis zum letzten Mann, haben überragende Qualitäten und dazu noch einen Weltklasse-Trainer, der diese Stärken auch einzusetzen weiß“, so Sané, der trotzdem zuversichtlich ist.
Sané vor Wiedersehen mit Ex-Klub Manchester City
„Ich denke, dass wir eine sehr, sehr starke Mannschaft haben und es mit jedem in Europa aufnehmen können. Vor allem in der Champions League haben wir bisher eine sehr überzeugende Saison gespielt und wollen daran nun anknüpfen“, sagte Sané. „Bayern ist gefürchtet“, meint beispielsweise Michael Ballack, der mit einer kühnen Champions-League-Prognose überrascht. (ck)