Update vom 11. September 2019, 22.32 Uhr: Der Start beim FC Bayern verlief für Philippe Coutinho recht vielversprechend. Dennoch mahnt Marcel Reif im tz-Interview zur Vorsicht. Die Reporter-Legende sieht in dem Brasilianer zwar einen Spieler, „der überall gut hinpassen könnte“ und nennt seine Verpflichtung einen „Coup“. Doch zugleich erinnert der Schweizer auch an einen anderen namhaften Bayern-Profi, der sich in München nie ganz zu Hause gefühlt hat: „Es liegt jetzt an Niko Kovac, das kann ihm niemand abnehmen, einen James 2.0 zu verhindern. Natürlich lag es auch an James, das kann man nicht nur Kovac ankreiden.“
Reif betont dann noch einmal: „Ein 2.0 darf es in diesem Fall nicht geben. Zumindest würde das nicht über eine so lange Zeit ohne Konsequenzen bleiben. Ach für den Trainer nicht...“
Update vom 11. September 2019, 14.48 Uhr: Philippe Coutinho war der große Sommer-Transfer des FC Bayern München. Der Brasilianer ist erst seit wenigen Wochen beim Rekordmeister, doch einige Rituale scheint er schon verinnerlicht zu haben.
Als der Klub kürzlich sein alljährliches Lederhosen-Shooting für einen Sponsor veranstaltete, fühlte sich der Brasilianer sichtlich wohl. „Ich glaube, ich sehe gut aus darin“, sagte er damals. In einem Interview mit der Sport Bild (Mittwochsausgabe) hat er sich nun unter anderem zu dem Shooting geäußert.
Bei dem Sponsoren-Event zeigte er schon, dass er sich mit Thomas Müller gut versteht. „Er hat mich toll aufgenommen. Er ist ein absolutes Idol in München und in Deutschland. Und ein Spieler, den jeder in der Welt kennt. Er hat so viele Titel gewonnen. Es ist eine riesige Freude, mit ihm in einem Team zu sein“, erklärte er nun in dem Interview. Müller habe ihm den Start sehr angenehm gemacht.
In Kürze steht für Coutinho - und alle anderen Bayern - außerdem ein wichtiger Termin an: Das Oktoberfest. „Ich habe schon mitbekommen, dass das ein wichtiger Teil der bayerischen Kultur ist. Jeder, der da war, hat mir erzählt, wie toll das ist. Ich freue mich drauf, dabei zu sein“, betont er. Und der Brasilianer geht noch weiter: Zur passenden Gelegenheit würde er schon Bier trinken - na, wenn die Wiesn nicht der richtige Augenblick ist, wann dann?
Gegenüber der Sport Bild sagte Coutinho auch, dass er derzeit Deutsch lerne. „Ich habe Unterricht, ja. Eine Einheit hatte ich bisher. Ich werde auf jeden Fall Deutsch lernen, wenn ich frei habe in München.“ Ein Zeichen dafür, dass er nach der Leihe in München bleiben wird? Coutinho will es jedenfalls nicht ausschließen: „Ich weiß, es ist erst mal nur ein Jahr. Aber ich will in diesem Jahr alles geben für Bayern. Im Fußball kann so viel passieren.“
In dem Interview wurde auch Coutinhos Verhältnis zu seinem ehemaligen Liverpool-Trainer Jürgen Klopp thematisiert. Der junge Brasilianer ist voll des Lobes über seinen Ex-Coach: „Seine Mentalität ist einzigartig. Er findet irgendwie immer die richtigen Worte, sowohl vor dem Spiel als auch während des Spiels.“
Klopp hatte sich bereits zum Wechsel geäußert (siehe unten). Er erklärte, dass sich die Bayern auf einen großen Spieler freuen dürften. Und was hat er zu Coutihnho gesagt? „Er hat mir eine Nachricht geschickt und mir viel Glück gewünscht. Und geschrieben, dass Bayern ein großer Klub ist und die Bundesliga eine tolle Liga. Und dass er sehr glücklich ist, mich dort zu sehen.“
Am Dienstag lief Coutinho für die brasilianische Nationalmannschaft auf. Das Freundschaftsspiel gegen Peru hat die Mannschaft allerdings verloren. Währenddessen sorgt eine Argentinien-Legende für Aufsehen.
Update vom 5. September 2019: Philippe Coutinho ist der Top-Transfer der Münchner, aber wenn es nach dem FC Barcelona gegangen wäre, wäre der Brasilianer nie bei den Bayern gelandet. Einem Bericht der Marca zufolge, haben die Katalanen schon Ende der letzten Saison beschlossen den Spieler abzugeben. Bei der Copa America sollte er sich ins Schaufenster spielen. Geplant war ein Verkauf, um Platz für Neymar zu schaffen.
Barca bot Coutinho wohl Manchester City an, aber Pep Guardiola lehnte wegen der hohen Ablöse ab. Außerdem hat der englische Meister auf Coutinhos Position mit Kevin De Bruyne und David Silva schon zwei Topspieler im Kader. Nachdem das Transferfenster in England schon früh geschlossen und keiner den Spieler gekauft hatte, blieb Barcelona nichts anders übrig als ihn an die Bayern zu verleihen und darauf zu hoffen, dass sie nächsten Sommer die Kaufoption in Höhe von 120 Millionen Euro ziehen.
Update vom 4. September 2019: Während Philippe Coutinho bei seinem Debüt auf Schalke gerade einmal für 33 Minuten auf dem Platz stand, feierte der Neuzugang des FC Bayern München gegen Mainz 05 sein Stammelf-Debüt in der Bundesliga. In der 67. Minute wurde Coutinho gegen Thomas Müller ausgetauscht, der nach seiner Einwechslung sowohl das 5:1, als auch das 6:1 einleitete.
Doch wie geht es für den 27-jährigen Brasilianer weiter beim FC Bayern München? Sein Vorgänger Arjen Robben hat es „wirklich geschätzt, dass Brazzo mich extra angerufen hat, um mich zu fragen. Das war eine schöne Geste“, meint der Ex-Bayern-Profi gegenüber der Sportbild (Ausgabe vom 4.9.19). Seiner Meinung nach hat Coutinho das Robben-Erbe durchaus verdient: „Ich will nur das Beste für diesen Verein. Wenn ein Spieler kommt, der die 10 haben will und sie zu ihm passt, dann kann er sie gerne haben“, so der Niederländer weiter.
Doch Robben traut Coutinho diese Bürde durchaus zu, denn wenn „du aber zu so einem großen Klub wie dem FC Bayern als großer Spieler wie Coutinho kommst, ist da automatisch Druck da. Ich glaube aber, dass ist er schon gewohnt.“
Update vom 29. August: Philippe Coutinho machte am Samstag auf Schalke sein erstes Pflichtspiel für den FC Bayern, am Sonntag in Vilshofen dann direkt sein erstes Tor. Doch wie steht es um den Fitnesszustand des Brasilianers und wie verhält er sich bei den Münchnern?
Darüber sprach Niko Kovac unter anderem auf der PK des Rekordmeisters vor der Bundesliga-Begegnung gegen Mainz: „Wir wollen ihn fit bekommen, ihm mehr Minuten geben.“ Ob er gegen Mainz spielt? „Da möchte ich nichts verraten“, so der Bayern-Trainer. „Er ist sehr sympathisch, ruhig und zurückhaltend. Das macht einen Weltstar aus – er kann alles, ist aber trotzdem bescheiden.“
Ob es Coutinho schaffen kann, einen Teil der Flügelzange Robbery zu ersetzen wird man in Zukunft sehen. Schwer wird es für den FCB-Neuzugang sicherlich. Vor allem laut Arjen Robben, denn in einem Interview adelte er sich und seinen kongenialen Ex-Kollegen.
Update vom 28. August, 11.41 Uhr: Der FC Bayern hat seinen gewünschten Star bekommen: Philippe Coutinho wurde vom FC Barcelona ausgeliehen, der Brasilianer gilt als Zauberfuß. Kann er dem Bayern-Spiel seinen Stempel aufdrücken?
Bei seinen neuen Teamkollegen wird der 27-Jährige über alle Maßen geschätzt - auch bei Robert Lewandowski. Der Mittelstürmer sprach in einem Interview mit der Sport Bild (Mittwochsausgabe) über den Neuzugang. Dabei ist für Lewandowski klar, dass Coutinho gleich einen Vorteil mit nach München gebracht hat: „Bei Spielern, die Probleme mit der Verständigung haben, ist es am Anfang oft schwer. Philippe spricht durch seine Zeit in Liverpool aber gut Englisch, das ist ein großer Vorteil. Er kann Spanisch und natürlich Portugiesisch. Das hilft ihm sehr bei der Integration“, erklärt Lewandowski.
Natürlich sind aber auch die fußballerischen Fähigkeiten der neuen Nummer Zehn gefragt. Was macht den variabel einsetzbaren Spielmacher so besonders? Eine klare Sache für Lewandowski: „Wir werden durch ihn unberechenbarer, das macht uns gefährlicher. Er kann auf der Zehn spielen, links außen, zur Not auch rechts. Wir können mit einem oder zwei Sechsern spielen, mit Zehner oder zwei Achtern. Wir haben jetzt noch mehr Optionen.“
Für Thomas Müller könnte es nach Coutinhos Wechsel im Zentrum eng werden, vor allem sollte der FC Bayern tatsächlich noch einen Juve-Star verpflichten. Mit Ivan Perisic hat der FCB einen weiteren Offensivmann verpflichtet - sind die Neuzugänge ein Grund für Lewandowski, seinen Vertrag in München zu verlängern?
Update vom 26. August, 15.25 Uhr: Arjen Robben war in der Fußballshow „Sky90“ zu Gast und hat sich dort unter anderem über einen der prominenten Neuzugänge beim FC Bayern München geäußert. Die freigewordene Rückennummer des Niederländers hat nun Philippe Coutinho, Leihgabe des FC Barcelona, übernommen. Anders als Robben ist der Brasilianer allerdings kein reinrassiger Flügelspieler, sondern eher in der Zentrale zu Hause. Wenn es nach dem 35-Jährigen geht, sollte man nicht erwarten, dass Coutinho gleich beim deutschen Rekordmeister einschlagen wird. „Man muss ihm ein bisschen Zeit geben. Er ist bei einem neuen Verein. Aber der FC Bayern hat viele gute Spieler", so Robben, der auch die Leistungen eines ehemaligen Teamkollegen hervorhob.
Arjen Robben prägte eine Ära beim FC Bayern München. Heiko Vogel durfte ihn zeitweise begleiten und hat nur positive Worte für die Mentalität des Niederländers übrig.
Update vom 24. August, 16.59 Uhr: "Bayern hat ein Aushängeschild gesucht und gefunden", schwärmt Weltmeister Olaf Thon über den Coutinho-Deal.
Seine teils mäßige Leistungen im Trikot des FC Barcelona sind für ihn dabei nicht der Rede wert. „Bei Barca gibt es Lionel Messi und lange nichts“, erläutert er im Interview mit t-online.de, „Daran ist Coutinho gescheitert. Wenn seine sportliche Leistung so sein wird wie unter Klopp in Liverpool, kann er Bayern München neuen Esprit geben und den Glauben vermitteln, dass man wieder die Champions League gewinnen kann."
Dietmar Hamann schließt sich der hohen Meinung über Coutinho an und bringt auf den Punkt: „Von seiner Übersicht und von seinem Passvermögen ist er einer der besten Zehner der Welt."
Im selben Atemzug schießt er vor dem Spiel der Bayern gegen Schalke 04 aber auch heftig gegen die etablierten Mittelfeld-Stars beim Rekordmeister. „Ich glaube nicht, dass du auf Dauer mit Thiago und Martinez bestehen kannst“, spricht er der spanischen Doppelsechs das Format ab.
Wie die Experten wohl über Renato Sanches denken? Der Portugiese wurde vom FC Bayern nach Frankreich geschickt. Doch bei der Verkündung seines Wechsels leistete sich der OSC Lille einen krassen Fauxpas und so wurde sie zur Lachnummer.
Update vom 23. August, 15.48 Uhr: Schon am Samstag könnten Neuzugang Philippe Coutinho sein Debüt im Dress des FC Bayern München feiern. Es geht nach Gelsenkirchen (wir berichten im Live-Ticker) zum zweiten Bundesliga-Spiel der Saison. Zwar wird der Brasilianer noch nicht von Anfang an spielen, ein Einsatz ist jedoch nicht ausgeschlossen.
Wie man sich als Brasilianer in München durchsetzen kann, weiß einer genau: Rafinha, der noch in der vergangenen Saison für den deutschen Rekordmeister spielte. Zurück im warmen Brasilien hat der ehemalige Bayern-Verteidiger ein paar Tipps für den Mega-Neuzugang des FCB. „Zieh dich warm an im Winter“, ist der erste von drei Tipps, die Rafinha der Bild verriet. „Lerne ‚Mia san mia‘ zu sagen und kauf dir eine Lederhose“.
Zu Späßen aufgelegt war der quirlige Rechtsverteidiger schon immer. Doch Rafinha kann auch ernst sein. „Mit dem Aus von James brauchte Bayern einen Top-Star im Mittelfeld. Coutinho ist ein großartiger Spieler!“, schwärmt der 33-Jährige. Der Defensivmann ist sich außerdem sicher, dass sein Ex-Verein mit Coutinho, der sich bei einer Promi-Umfrage gegen einen BVB-Neuzugang knapp geschlagen geben musste, einen wichtigen Schritt in Sachen Champions-League-Titel gemacht hat: „Es gibt viele Top-Teams in Europa. Sicher ist, dass das Team jetzt mit Coutinho näher dran ist.“
Update vom 22. August, 16.59 Uhr: Der Königstransfer des FC Bayern wird noch keine Option für die Partie beim FC Schalke am Samstagabend (18.30 Uhr) sein. Zumindest nicht für die Startelf.
Das verriet FCB-Coach Niko Kovac am Donnerstag auf der Pressekonferenz. Coutinho habe noch nicht das Fitness-Niveau für die Startelf oder gar 90 Minuten.
Der Grund: Coutinho hatte wegen der Copa America im Juni und Juli länger Urlaub und stieg beim FC Barcelona dadurch später ins Training ein.
„Er hat absoluten Nachholbedarf. Das sehen wir jetzt auch hier bei den Einheiten“, so Kovac.
München - Lange Zeit war der FC Bayern in diesem Transfer-Sommer das Bashing-Objekt. Trotz des Rekord-Neuzugangs Lucas Hernandez und der Verpflichtung von Weltmeister Benjamin Pavard wurde der Rekordmeister dafür kritisiert, nicht frühzeitig Ersatz für Arjen Robben und Franck Ribéry verpflichtet zu haben.
Zunächst war Callum Hudson-Odoi vom FC Chelsea im Gespräch, dann wurde Leroy Sané zum neuen Königstransfer auserkoren. Doch die Verpflichtung des deutschen Nationalspielers von ManCity zerschlug sich auf höchst dramatische Art und Weise, weil er sich im Community Shield eine Kreuzbandverletzung zuzog und nun monatelang ausfällt.
Anschließend wurden innerhalb einer Woche Ivan Perisic, Michael Cuisance und Philippe Coutinho verpflichtet. Die Transfer-Kritik an den Bayern verstummte.
Nun stellt sich die Frage: Wo sollen die ganzen Stars spielen? Vor allem Superstar Coutinho sollte Coach Niko Kovac richtig einsetzen. Doch was ist die beste Position des Brasilianers?
Einer, der es wissen muss, ist Jürgen Klopp. Der Trainer des FC Liverpool trainierte Coutinho von 2015 bis 2018 und formte ihn zum Weltstar.
Die Bayern dürfen sich dabei auf „einen ganz tollen Kicker“ freuen, der einen „sensationellen rechten Fuß“ habe, sagt Klopp im Kicker.
„Seit Alessandro del Piero, der die Bälle aus ähnlichen Positionen in den Winkel gefeuert hat, habe ich keinen mehr gesehen, der das auf die gleiche Art und Weise in dieser Häufigkeit macht“, schwärmt Klopp weiter: „Er ist bärenstark in kleinen Räumen, aber auch absolut schnell genug für große Räume.“
Allerdings sollte man ihm an der Säbener Straße Zeit geben: „Selbstverständlich muss es sich einspielen, das wird also nicht vom ersten Tag an so sein“, so Klopp. Aber Coutinho könne „eine Mannschaft prägen“.
Dabei ist der 27-Jährige, der selbst am liebsten auf der Zehn spielt, variabel einsetzbar: „Er kann auch eine tolle Acht spielen und einen ganz tollen linken Flügel. Er hat ein herausragendes Auge für die Situation“, weiß der Liverpool-Coach.
Am Samstag reist der FC Bayern zum FC Schalke. Dann könnte Coutinho schon zum Kader gehören. Ob Jerome Boateng oder Renato Sanches dann noch Teil davon sind? Das Spiel FC Bayern München gegen Schalke 04 hier im Live-Ticker verfolgen.
Karl-Heinz Rummenigge hatte zuletzt signalisiert, dass man bei einem entsprechenden Angebot, beide noch ziehen lassen könnte. Das Transferfenster ist noch bis zum 2. September geöffnet. Zuletzt wurde die Personalie Marc Roca auch wieder etwas heißer.
fs / en
Kommt es zum zehnjährigen Jubiläum des „Finale dahoam“ zu einer Neuauflage? München soll als erneuter Finalort des Champions-League-Endspiels feststehen.
Bei einem Fanclub-Treffen erzählte Coutinho, dass Ex-Bayernspieler Lucio ihn prägte.