Matthäus kritisiert Sammer - und nennt Kandidat für Nachfolge

München - Der deutsche Rekordnationalspieler Lothar Matthäus ist offenbar mit der Arbeit von Ex-FCB-Sportchef Matthias Sammer nicht zufrieden gewesen. Einen Nachfolger hat er aber parat.
Lothar Matthäus ist einer der erfolgreichsten deutschen Fußballspieler aller Zeiten. Der Weltmeister-Kapitän von 1990 absolvierte 150 Länderspiele und wurde mit dem FC Bayern und Inter Mailand Meister und UEFA-Cup-Sieger. In seiner Experten-Kolumne in der Sport Bild äußerte sich Matthäus nun über Ex-Sportchef Matthias Sammer sowie das Aufeinandertreffen der beiden Klub-Granden Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß.
"Saubere Lösungen zeichnen den FC Bayern aus"
Für den 55-Jährigen war eine Rückkehr von Bayern-Macher Uli Hoeneß lediglich eine Formalität: "Für mich war schon mit den Worten 'Das war's noch nicht' auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung 2014 klar, dass Uli Hoeneß noch einmal zurück an die Macht beim FC Bayern möchte. Die offizielle Bekanntgabe war da nur noch Formsache", schrieb Matthäus in seiner Kolumne.
Für den Ex-Bayern-Spieler steht der Rekordmeister für interne Lösungen ohne viel Aufsehen. Das sei schon 1993 bei der Trennung von Trainer Erich Ribbeck so gewesen. "Nie gab es Grabenkämpfe, immer saubere Lösungen. Das zeichnet den FC Bayern aus", erklärte Matthäus.
"Kein Neid zwischen Hoeneß und Rummenigge"
Eine saubere Lösung erwartet der Weltmeister von 1990 auch in der Zusammenarbeit zwischen den beiden Klub-Chefs Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß. "Ich bin überzeugt, dass es zwischen den beiden Alphatieren Hoeneß und Rummenigge weder Neid noch Probleme geben wird. Das hat jahrelang vor Ulis Haftstrafe funktioniert, und es wird wieder klappen", sagte der TV-Experte voraus.
Ob die Internationalisierung der Bayern unter Hoeneß genauso vorangetrieben wird, wie unter Vorstandschef Rummenigge bezweifelt der 55-Jährige indes: "Eine Mannschaftspräsentation auf Englisch, wie es bei den Bayern kürzlich der Fall war, kann ich mir mit Hoeneß nicht vorstellen." Hoeneß werde seinen Fokus wohl mehr auf die Jugendarbeit legen, vermutet Matthäus.
"Sammer ist immer eine Art Fremdkörper geblieben"
Mit der Arbeit von Matthias Sammer war der Rekordnationalspieler aber offenbar nicht allzu zufrieden: "Sammer ist dagegen immer eine Art Fremdkörper geblieben, der mit seiner Art sowohl die Fans als auch Teile der Spieler manchmal genervt hat", meinte Matthäus in seiner Kolumne.
Einen direkten Nachfolger für den zurückgetretenen Sammer brauche es derweil auch nicht. Man könne in aller Ruhe auf eine Person warten; Matthäus Vorschlag: Philipp Lahm
"Lahm ist besser geeignet als Sammer"
In Ex-Nationalspieler Philipp Lahm sieht Matthäus offenbar den perfekten Nachfolger für in zwei Jahren: "Er kann nach seiner aktiven Karriere 2018 als Bindeglied zwischen Mannschaft, Vorstand und Verein agieren. Ich denke, er ist für diese Aufgabe besser geeignet, als es Matthias Sammer war.
Lahm habe "einen näheren, wärmeren Kontakt zur Mannschaft", er komme besser an und suche die Gespräche, so Matthäus. "Durch seine ruhige, bayrische Art passt er perfekt. Philipp ist kein Lautsprecher. Er steht für Bayern München und hat Stallgeruch", schrieb der Weltmeister von 1990.
Mit dieser Meinung steht Matthäus offenbar nicht allein da. Auch Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatte sich unlängst geäußert, dass er sich Philipp Lahm in einer solchen offiziellen Position gut vorstellen könne.
Doch das ist Zukunftsmusik. Zunächst steht für die Bayern am Freitag die Partie im DFB-Pokal gegen Carl Zeiss Jena an. Wir berichten im Live-Ticker.
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sdm