Rund 60 Mio. Euro: Warum Comans Verbleib plötzlich wackelt

München - Kingsley Coman spielt beim FC Bayern auf Leihbasis, der Klub hat ein Vorkaufsrecht. Bislang sah alles nach einem Verbleib Comans in München aus. Doch zwei Akteure bringen den schönen Plan gehörig durcheinander.
Es war eigentlich alles klar und einfach geregelt. Im Sommer 2015 verpflichtete der FC Bayern Kingsley Coman von Juventus Turin auf Leihbasis für zwei Jahre.
Die Leihgebühr für den französischen Offensivmann betrug sieben Millionen Euro. Sollte der deutsche Rekordmeister nach diesen zwei Jahren an einem Kauf des Spielers interessiert sein, hat er ein vertraglich garantiertes Vorkaufsrecht und kann Coman für 21 Millionen Euro Ablöse nach München holen. So weit, so übersichtlich.
Bayern muss Kaufoption für Coman bis 30. April ziehen
In seiner ersten Saison bei den Bayern unter Pep Guardiola blühte Coman auf, nachdem er bei Juve nur zu sporadischen Einsätzen gekommen war. In der aktuellen Spielzeit plagte sich der Außenbahnspieler immer wieder mit Verletzungen herum und konnte sein großes Potenzial nicht immer abrufen. Dennoch gab es eigentlich wenig Zweifel, dass der Rekordmeister die Kaufoption zieht. Bis 30. April haben die Bayern-Bosse dafür Zeit.

Vergangenen August sprach Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge noch von einer „hohen Wahrscheinlichkeit“, mit der man die Option auf Coman ziehen würde. Im Januar klang das dann zwar nicht mehr ganz so überzeugend: "Stand heute haben wir eine Neigung, die Option zu ziehen", so Rummenigge. Doch die jüngst dargebotenen Leistungen des 20-Jährigen sprachen eher für einen Verbleib in München - so betrieb Coman beispielsweise mit seinem Doppelpack gegen den Hamburger SV erfolgreich Eigenwerbung.
Wie das französische Medium TF1 berichtet, könnten zwei finanzkräftige Klubs aus der Premier League den Kaufplan der Bayern aber noch kräftig durcheinander wirbeln. Laut des Portals haben sowohl Manchester City, als auch der FC Chelsea Juventus Turin ein äußerst attraktives Kaufangebot für Coman gemacht: Mit einer Ablösesumme zwischen 50 und 60 Millionen Euro wollen die Engländer sich den französischen Nationalspieler schnappen.
Zwar haben die Bayern, wie beschrieben, ein Vorkaufsrecht. Doch ohne Zustimmung des Spielers geht wohl nichts. Und wie TF1 behauptet, könnte der Deal mit den Bayern daran scheitern. Für Juventus Turin sind 50 bis 60 Millionen Euro Ablöse aus England natürlich deutlich attraktiver als die 21 Millionen des FC Bayern. Ob die Verantwortlichen der „Alten Dame“ da nicht in Versuchung geraten, Coman zu einem „Nein“ gegenüber Bayern und einer Rückkehr nach Turin zu überreden, um ihn dann anschließend mit höherer Rendite auf die Insel zu verkaufen? Zumal Coman unter Guardiola-Nachfolger Carlo Ancelotti nicht auf die Einsatzzeiten wie noch in der vergangenen Saison kommt und beim italienischen Coach zumeist nur einen Bankplatz sicher hat.

Der 20-Jährige will Spielpraxis sammeln - die Frage, wo ihm das am ehesten gelingt, kann nur er selbst beantworten. Unter Carlo Ancelotti beim FC Bayern, oder unter Pep Guardiola, der mittlerweile Manchester City trainiert? Oder doch bei Antonio Conte, dem aktuellen Chelsea-Coach, der Coman 2014 von Paris Saint-Germain zu Juventus Turin holte? Laut Sport Bild geht man an der Säbener Straße davon aus, dass Coman bleiben will.
WhatsApp-News zum FC Bayern gratis aufs Handy: tz.de bietet einen besonderen Service für FCB-Fans an. Sie bekommen regelmäßig die neuesten Nachrichten zu den Roten direkt per WhatsApp auf Ihr Smartphone. Und das kostenlos: Hier anmelden!