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De Ligt in ungewohnter Rolle als Sturm-Rammbock – Thomas Müller erinnert an Bayern-Legende

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Matthijs de Ligt musste beim 1:1 des FC Bayern gegen Gladbach als Stürmer aushelfen. Thomas Müller fühlt sich an eine Bayern-Legende erinnert.

München – Sein Debüt vor den heimischen Fans des FC Bayern in der Münchner Allianz Arena hatte sich Matthijs de Ligt wohl anders vorgestellt. Der vor der Saison für 67 Millionen Euro Ablöse als neuer Abwehrchef geholte Verteidiger wurde kurz vor Schluss in ungewohnter Rolle als Stürmer eingewechselt. Doch auch der Abwehrhüne konnte beim 1:1 der Bayern im Bundesliga-Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach nicht mehr entscheidend treffen. FCB-Trainer Julian Nagelsmann erklärte im Anschluss seine Idee und Thomas Müller fühlte sich an eine Bayern-Legende erinnert.

Matthijs de Ligt beim FC Bayern als Aushilfsstürmer: Nagelsmann erklärt seinen Plan

„Matthijs ist unser kopfballstärkster Spieler im Kader. Es gibt wenige Stürmer in Europa, die so kopfballstark sind wie er. Und auf der Bank hatten wir keinen kopfballstarken Spieler mehr“, sagte Julian Nagelsmann nach der Partie. Dem FC Bayern München fehlt nach dem Abgang von Robert Lewandowski ein echter Mittelstürmer. Ersatzmann Eric Maxim Choupo-Moting fehlt noch verletzt und war deshalb keine Option.

De Ligt ist allerdings von Beruf Abwehrspieler und nicht Stürmer. Nagelsmann brachte den Niederländer in der 85. Minute als Joker für Torschütze Leroy Sané. De Ligt sollte gegen das Gladbacher Abwehr-Bollwerk als Sturm-Rammbock seine Körperlichkeit und Kopfballstärke einbringen. Beinahe ging der Schachzug auf, doch der 23-Jährige scheiterte mit einer Volleyabnahme in der Nachspielzeit wie seine Kollegen am überragenden Fohlen-Torwart Yann Sommer.

Abwehrspieler Matthijs de Ligt musste beim FC Bayern als Stürmer aushelfen.
Abwehrspieler Matthijs de Ligt musste beim FC Bayern als Stürmer aushelfen. © Mladen Lackovic/Imago

FC Bayern: Für Matthijs de Ligt ist ungewohnte Rolle als Stürmer kein Neuland

„Das ist nicht normal für mich. Normalerweise bin ich Verteidiger. Aber für mich war es schön, als Stürmer zu spielen. Ich habe das früher schon bei Ajax ein paar Mal gemacht in den letzten Minuten“, erklärte de Ligt nach dem 1:1. „Ich habe das in der Jugend zwei, dreimal gemacht – und auch ein Tor erzielt. Das hat heute leider nicht geklappt.“

Für den FC Bayern konnte de Ligt auch schon ein Tor erzielen. Bei seinem einzigen Startelfeinsatz vor einer Woche beim 7:0 in Bochum traf der Innenverteidiger nach einem Eckball per Kopf zum zwischenzeitlichen 2:0. Gegen Gladbach sollte ihm zunächst kein weiterer Treffer gelingen.

„Er kam sogar zu zwei guten Chancen. Mit seiner Volleyabnahme hatte er ein bisschen Pech. Mit seinem Körper und seiner Dynamik, mit der er in die Bälle reinfliegt, ist er vorne eine Wucht“, sagte FCB-Kapitän Manuel Neuer dem kicker. „In Bochum hat er so ja schon ein Tor erzielt. Von daher war es eine gute Idee vom Trainerteam.“

FC Bayern: Matthijs de Ligt als Sturm-Rammbock – Thomas Müller erinnert an van Buyten

Für Thomas Müller war die Nagelsmann-Aktion mit de Ligt einen Blick in die Vergangenheit wert. „Ich habe auch noch zu Zeiten gespielt, da hat Daniel van Buyten auch vorne gespielt. Das ist ja nichts Ungewöhnliches, wenn man den Gegner im Strafraum belagert, wo es nur mehr über Flanken geht“, meinte Müller. „Auf den paar Quadratmetern kann man nicht mehr kombinieren mit 15 Mann, die um den Ball kämpfen. Dementsprechend war die Maßnahme schon eine gute Idee.“ Daniel van Buyten spielte acht Jahre bis zu seinem Karriereende 2014 für den FC Bayern und erzielte 28 Tore. Der Belgier ist auch dem Holländer de Ligt noch ein Begriff: „Ich kenne ihn, ja!“

De Ligt will nun seinen Platz in der Viererkette festigen, nachdem er am Samstag zurück auf die Bank musste. „Wir haben eine sehr gute Mannschaft, dann ist Konkurrenz normal. Upa und Luci (Hernandez) haben es sehr gut gemacht. Der Trainer hat mit mir gesprochen und gesagt, dass ich es gegen Bochum sehr gut gemacht habe“, sagte de Ligt. „Wir haben im Moment sehr viele Spiele, du musst bereit sein.“ Passend dazu, wurde nun der Champions-League-Spielplan veröffentlicht. (ck)

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