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Viertelfinal-Kurs! Bayern zerlegt Arsenal in zehn Minuten

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Von: José Carlos Menzel López, Sven Westerschulze

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Bayern München - FC Arsenal
Obenauf: Joshua Kimmich auf den Schultern von Thomas Müller. © dpa

München - Das war das versprochene Fußball-Fest. Im Achtelfinal-Hinspiel der Königsklasse zeigen die Bayern, wozu sie in der Lage sind. Der FC Arsenal wird mit einer klaren Niederlage nach Hause geschickt.

Zehn Minuten. Mehr brauchten die Bayern nicht, um allen Kritikern zu zeigen, dass sie zu Unrecht kritisiert wurden. Schlecht sah es aus. Ganz schlecht sogar. Doch in zehn unglaublichen Minuten machten die Roten aus einem 1:1 ein 4:1, Müller (!) macht das 5:1 und stieß die Tür zum Viertelfinale so weit auf, dass sie in drei Wochen im Emirates nur durchzufallen brauchen. Der einzige Makel: das Gegentor. Für den Rest der Partie gab es nur ein Wort: Respekt!

Will man nach einem stressigen Arbeitstag runterkommen, gibt es nur ein Mittel. Ancelotti gucken. Woche für Woche steht der Mister der Roten an der Seitenauslinie, versteckt die Hände in den Taschen seines schwarzen Parkas und ruht in sich. Gestik? Fehlanzeige. Mimik? Ab und an rührt sich was. Warum? Weil 25 Jahre auf den Trainerbänken dieser Welt den Italiener eines klargemacht haben: Ein Pferd springt nur so hoch wie es muss. Gegen die Gunners musste das rote Ross hüpfen. Und es hüpfte. Hatte Ancelotti ja gesagt.

Es lief in Fröttmaning. Ziemlich flüssig sogar. Während die Kugel gegen Ingolstadt noch so über den Rasen holperte (ja ja, der Rasen…), so flitzte das Ding in Mach3 über die Grasnarbe der Allianz Arena. Arsenal? Zog sich nach anfänglichen Pressingversuchen schnell ins Schneckenhaus zurück – und Bayern kam. Erst mit Vidal, der Ospina mit einem Linksschuss prüfte. Und dann mit Robben. Der Holländer verkleidete sich als er selbst, schlug den Arjen-Robben-Gedächtnishaken, zog in die Mitte und nagelte das Leder ins Kreuzeck (11.). 1:0.

Sanchez trifft vom Punkt

Und Ancelotti? Hatte die Hände nach wie vor in den Hosentaschen und guckte den Ancelotti-Blick. „Hatte ich doch gesagt“, wird er sich wohl gedacht haben. Doch dann veränderte sich seine Mimik. Der Grund: Koscielny tippte Lewandowski im Bayern-Sechzehner die Kugel vom Fuß, sodass der Pole den Fuß des Franzosen klärte. Unabsichtlich zwar, aber anders als bei Handspiel ist die Frage nach der Absicht in diesem Fall egal. Elfer. Alexis trat an. Dreimal. Den Elfer ließ Neuer klatschen, der Nachschuss flutschte über den Spann, den dritten versenkte der Chilene (zu Neuers Entsetzen über die Unfähigkeit seiner Verteidiger) im langen Eck. 1:1.

Die Bayern? In Schockstarre. Da war es, dieses vermaledeite Auswärtstor für die Gunners, das den Roten in zwei Wochen im Emirates sehr teuer zu stehen kommen kann. Xhaka und Özil hätten das Ding sogar drehen können. War aber Neuer dann doch zuviel des Guten. Halbzeit. Ancelotti hatte seine Hände mittlerweile aus den Taschen gezogen und fuchtelte. Pep-Style. Der Grund: Der Mister wollte auch einen Elfer haben. Alaba hatte Bellerin das Ding aus kurzer Distanz an die Hand geschossen, die nicht unbedingt angelegt war. Ancelotti meckerte zurecht.

Es half nichts. Es musste weitergehen. Und es ging weiter. Die 54. Minute: Lahm hebt eine Flanke der Marke butterweich in den Sechzehner, wo Lewy mal eben fünf Stockwerke hochfährt und den Ball unhaltbar ins lange Eck köpft. 2:1. Zwei Minuten später das nächste Gedicht an Tor. Über Thiago und Alonso kommt die Kugel zu Lewandowski. Der Pole spielt Thiago mit einer Zauberhacke frei und der Spanier vollstreckt. 3:1. Wieder sechs Minuten später knallt Thiago Ospina auch noch das vierte um die Ohren. Die Bayern wieder im Dampfwalzenmodus. Und Ancelottis Hände wieder in den Hosentaschen. Sie kamen nur noch einmal raus. Zum Jubeln. Weil auch noch Thomas Müller seinen Torfluch beendete. Carletto hatte es ja gesagt. Nur die Ruhe…

Hier können Sie sich den Ticker zum Spiel FC Bayern gegen FC Arsenal noch einmal durchlesen.

lop, sw, bok, Video: snacktv

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