Urteil rechtskräftig: Mega-Geldstrafe gegen Ex-Bayern-Star Vidal

Viel Ärger für den ehemaligen Bayern-Star Arturo Vidal: Bei der wilden Schlägerei in der Diskothek Crowns Club war ein Gast schwer verletzt worden. Die Mega-Geldstrafe wurde nun vom Gericht bestätigt.
Update vom 20. November 2018:
Erst war Arturo Vidal (31) in eine Disco-Schlägerei verwickelt, dann erschien er nicht zu seinem Prozess in München – Mitte Oktober brummte das Amtsgericht dem Ex-Bayern-Star deshalb eine Geldstrafe über 800 000 Euro auf. Seit Dienstag ist das Gerichtsurteil rechtskräftig, weil Vidal keinen Einspruch eingelegt hat. Vidal spielt seit Sommer für den FC Barcelona.
Update vom 17. Oktober 2018:
München - Nun hat es auch eine Sprecherin des Amtsgerichts München bestätigt! Der frühere FC-Bayern-Spieler Arturo Vidal soll nach einer Diskoschlägerei 800.000 Euro Strafe zahlen. Gegen Vidal sei ein Strafbefehl über 80 Tagessätze zu 10.000 Euro erlassen worden. Allerdings ist der Strafbefehl noch nicht rechskräftig.
Sollte der inzwischen beim FC Barcelona in Spanien spielende Chilene dagegen vorgehen, muss er sich vor Gericht verantworten. Auch gegen Vidals Bruder erließ das Amtsgericht einen Strafbefehl. Dieser fiel mit 120 Tagessätzen zu 150 Euro oder 18.000 Euro finanziell zwar milder aus.
Juristisch allerdings ist die Strafe härter, weil ein Beschuldigter ab 90 Tagessätzen als vorbestraft gilt. Vidal und sein Bruder waren vor gut einem Jahr in einer Münchner Diskothek zunächst in eine verbale und dann körperliche Auseinandersetzung verwickelt.
Vidal: Münchner Gericht verhängt Mega-Geldstrafe gegen Ex-Bayern-Star
Beim FC Bayern galt er als Heißsporn: Den Spitznamen „Der Krieger“ hatte sich Arturo Vidal (31) aber auch außerhalb des Platzes verdient. Ende September 2017 war der Chilene in einer Münchner Disco in eine Schlägerei verwickelt, bei der ein Mann schwer verletzt wurde. Die Staatsanwaltschaft klagte Vidal daraufhin wegen gefährlicher Körperverletzung an, am Mittwoch sollte der Prozess vor dem Münchner Amtsgericht stattfinden. Vidal aber erschien nicht zu seinem Termin. Er spielte für Chile ein Länderspiel gegen Mexiko (1:0) und sei „beruflich verhindert“, wie seine Verteidiger vor Gericht mitteilten. Bei der Justiz abgemeldet hatte sich der Ex-Bayern-Star zuvor aber nicht.
Das hat nun Konsequenzen: Staatsanwältin Lisa Kohlmann grätschte Vidal ordentlich ab - und beantragte einen Strafbefehl über 800.000 Euro. Dieser enthält 80 Tagessätze à 10.000 Euro - so viel verdient Vidal pro Tag. Hochgerechnet ergibt das ein Monatsgehalt von 300.000 Euro netto. Abgezogen ist bereits der Unterhalt für seine Familie. Geschätzt kommt Vidal laut Gericht auf ein Jahresgehalt von mehr als zehn Millionen Euro, das ihm der FC Barcelona zahlt. Fast drei Netto-Gehälter muss der Chilene nun für die Schlägerei berappen. Das tut weh…
Laut Anklage hatte Vidal die Schlägerei im Crowns Club am Ostbahnhof angezettelt, auch sein Halbbruder Sandrino (25) war darin verwickelt und wurde ebenso wegen gefährlicher Körperverletzung angeklagt. Weil auch er am Mittwoch nicht zum Strafprozess erschien, erging gegen ihn ein Strafbefehl über 18.000 Euro (120 Tagessätze à 150 Euro). Im Gegensatz zu Arturo wäre Sandrino damit vorbestraft.
Zwei Wochen lang haben die Vidal-Brüder nun Zeit, um Widerspruch einzulegen. Lassen sie die Frist so wie den Prozess-Termin verstreichen, sind die Strafbefehle rechtskräftig und die Vidals müssen zahlen. Das gilt als wahrscheinlich, denn wäre ihr Widerspruch erfolgreich, käme es endgültig zum Prozess in München, den sich besonders Arturo wohl gerne ersparen will.
Gegen ihn sowie gegen Sandrino hätte das Amtsgericht auch einen Haftbefehl erlassen können - in vergleichbaren Prozessen ist das durchaus üblich, wenn Angeklagte unentschuldigt fernbleiben. Das Gericht hielt das aber für „unverhältnismäßig“. Bereits verurteilt ist Vidals Schwiegervater Carlos M.: In der Disco hatte er einem Gast eine Flasche über den Kopf gezogen und musste 36.000 Euro zahlen.
Vidal muss nach München zurück - dieses Gastspiel dürfte ihm nicht gefallen
Bericht vom 16.10.2018: Inzwischen ist der Star-Kicker längst vom FC Bayern zum FC Barcelona nach Spanien gewechselt. Nach München muss er nun aber zurückkehren: Denn die Staatsanwaltschaft hat ihn wegen gefährlicher Körperverletzung angeklagt. Am Mittwoch muss Vidal sich vor dem Amtsgericht verantworten.
Es ist keine leichte Rückkehr, denn Vidal wird die Anklagebank mit Halbbruder Sandrino teilen, der ebenfalls angeklagt ist. Beide Männer waren mit Vidals Schwiegervater Carlos M. in der Disko, der soll dem Opfer eine Drei-Liter-Flasche Wodka über den Kopf geschlagen haben. Disko-Gast Mehmet E. hatte eine Platzwunde sowie ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten und war zwei Wochen krankgeschrieben. Er sagt: „Bei mir hat sich nie jemand entschuldigt, ich bin sehr wütend.“
Arturo Vidal: Videoaufnahmen dokumentieren Schlag
Am Mittwoch wird Vidal den Mechaniker erstmals wiedersehen, denn Mehmet E. ist als Zeuge geladen. Sein Verteidiger Berthold Braunger: „Die Beweislage ist eindeutig.“ Videoaufnahmen dokumentieren die fraglichen Szenen.
Vidals Schwiegervater war Anfang August nicht zu seinem Prozess erschienen, das Amtsgericht brummte ihm deshalb 36.000 Euro Geldstrafe auf. Kommt auch Arturo nicht, könnte das Gericht einen Haftbefehl gegen den Ex-Bayern-Star verhängen. Oberstaatsanwältin Anne Leiding: „Sein Wechsel ins Ausland hat keinen Einfluss auf den Strafprozess.“
Nicht so ganz zufrieden:
afp