Reicht das gegen Dortmund? FC Bayern redet sich vor dem Klassiker stark
Die aktuelle Wetterlage an der Säbener Straße? Heiter bis wolkig. Diesen Anschein hat man zumindest nach dem 2:0-Sieg am Mittwoch gegen Olympiakos Piräus.
- FC Bayern München tritt am Samstag (9. November, 18.30 Uhr) gegen Borussia Dortmund an.
- Wie steht es bei den Bayern vor dem ersten Bundesligaspiel mit Interimstrainer Hansi Flick?
- Der BVB ist top in Form.
München - Der Tenor der Spieler nach dem entscheidenden Dreier für den Einzug ins CL-Achtelfinale: Gewonnen, kein Gegentor gefangen – so kann’s weitergehen am Samstag gegen den BVB! Reduziert man die Analyse auf das Resultat, so kann man in der Tat positiv auf den Kracher gegen die Borussia schauen. Gerade mit Blick auf die erneut uninspirierte erste Hälfte der Münchner, dürfte sich so mancher Fan jedoch die Frage stellen: Reicht das wirklich gegen die Dortmunder?
FC Bayern im Aufwärtstrend?
Der Aufwärtstrend ist nicht zu leugnen, so fällt jedenfalls das Fazit von Manuel Neuer aus. „Sehr zufrieden“ sei er mit der Vorstellung seiner Truppe. „Es war für uns als gesamte Mannschaft wichtig, die drei Punkte zu holen. Auch im Hinblick auf das Spiel am Samstag gegen Dortmund. Wir wollten ein anderes Gesicht zeigen und nach den schwierigen letzten Tagen für ein wenig Ruhe sorgen“, ergänzte der Kapitän, der die tatsächliche Quintessenz der Vorstellung gegen die Griechen in einem Nebensatz verpackte. Neuer: „Wir haben uns in der zweiten Halbzeit belohnt – auch wenn das heute sicher ein anderer Gegner und andere Voraussetzungen waren als vergangenes Wochenende.“
Frankfurt ist nicht gleich Piräus, ist nicht gleich Dortmund. Gerade Schwarzgelb dürfte die viel gelobte Hintermannschaft der Münchner – mit Verlaub – vor eine gänzlich andere Bewährungsprobe stellen als der Tabellenführer der griechischen Super League. Der Prestigesieg des BVB gegen Inter Mailand (3:2) dürfte für einen gehörigen Motivationsschub bei den Schützlingen von Lucien Favre gesorgt haben, die sich mit einem Sieg in der Allianz Arena sogar als Tabellenführer in die anstehende Länderspielpause verabschieden könnten. Die Aussicht auf die Spitzenposition der Liga sowie das Trümmerfeld, das sie mit einem Sieg beim FCB hinterlassen würde, dürfte bei der Borussia zusätzliche Kräfte freisetzen.
Neuer: „Uns erwartet ein Duell auf Augenhöhe“
Und bei Bayern? Würde so ein Prestigesieg gegen den Erzrivalen die Wogen der vergangenen Wochen nicht ein wenig glätten? „Das Spiel hat eine große Bedeutung, gibt aber auch nur drei Punkte“, meinte ein nüchterner Leon Goretzka. „Ein Sieg würde mit Sicherheit Selbstbewusstsein geben.“ Neuer fügte an: „Sie sind gegen Inter in der zweiten Halbzeit gut zurückgekommen, die Tendenz ist bei ihnen positiv. Wir wissen aber, worum es geht. Uns erwartet wie immer ein Duell auf Augenhöhe. Da ist es ganz egal, wer wo in der Tabelle steht. Der deutsche Klassiker hat seine eigenen Gesetze.“
Die Euphorie ist zurück beim FC Bayern
Für den FC Bayern heißt das: sich nach den Frankfurt-Prügeln, dem Trainerbeben und einem in groben Zügen nichtssagenden Auftritt gegen Olympiakos größer zu reden, als man in Wahrheit vielleicht ist. „Ich bin mit der Leistung sehr zufrieden“, urteilte Vielleicht-Interimstrainer Hansi Flick und ergänzte mit Blick auf Samstag: „Wir wollen gewinnen und können ein weiteres Zeichen setzen.“ Olympiakos war also ein Zeichen?
Bundesliga-Kracher FC Bayern München gegen Borussia Dortmund: Ab 13.30 Uhr stellt sich Interimstrainer Hansi Flick den Fragen der Journalisten. Wir begleiten den Auftritt im Live-Ticker.
lop, bok, hlr