Bayern verliert! So erklärt Neuer seinen Patzer

München - Autsch! Der FC Bayern hat gegen Borussia Mönchengladbach die erste Heimpleite der Saison erlitten. Das erste Tor fiel nach einem Neuer-Patzer.
Was für ein Abschied in die Länderspiel-Woche! Der FC Bayern vergeigt 0:2 (0:1) zu Hause gegen Gladbach, lässt sich von elf flinken Fohlen einfach überrennen. Nach vorne geht nichts, hinten patzt Neuer – ein Abend zum Vergessen. „Wir hatten eine Riesen-Möglichkeit, den Sack zuzumachen können“, sagte Philipp Lahm. „Hätten wir heute gewonnen, wären wir 13 Punkte vorne gewesen. Bei acht Spielen wären wir durch gewesen.“ So sind es zehn auf Wolfsburg, die 1:1 in Mainz spielten.
Hätte, wenn und sowieso, der FCB begann wie immer mit Ballbesitz, obwohl Gladbach angekündigt hatte, nicht das defensive Prügelopfer geben zu wollen. Der Plan: In André Hahn mit einer nominellen falschen Neun spielerische Akzente setzen. Die Realität: Der ehemalige Augsburger hielt sich überall auf, nur nicht da, wo sich eine richtige falsche Neun aufhält – nämlich vorne. Hahn musste die Bälle am eigenen Strafraum aufpicken, wurde wie die Kollegen hinten rein gedrückt. Lewandowski und Bernat (3.) sowie Robben (6.) kamen zu Chancen.
Und plötzlich kam Gladbach doch. Über rechts marschierte Patrick Herrmann, flankte in die Mitte und fand Raffael, der einen satten Dropkick aufs Tor knallte – 0:1 (30.)! Der bittere Beigeschmack: Schiedsrichter Meyer entschied zuvor im Mittelfeld zu Unrecht auf Einwurf für die Fohlen. Ein noch bitterer Beigeschmack: Neuer ließ den Schuss durchflutschen wie einen glitschigen Schneeball. Mensch Manu! Die Erklärung des Welttorhüters: „Ich habe den Fehler gemacht, den Ball festhalten zu wollen. Ich wollte ihn bei mir behalten. Wenn ich 20 Zentimeter weiter vorne stehe, geht er auch nicht rein. So schon.“
Schlimmer als diese fiesen Geschichten: Arjen Robben musste verletzt runter! Schon vor dem Gegentor knallte er nach Foul von Jantschke auf die Seite, musste raus und zur Untersuchung. Es kam Müller in die Partie (24.). Was blieb war das Bild: Bayern mit Ballbesitz, aber komplett harmlos im Spielaufbau. Lag es am Chef-Duo? Guardiola versuchte es erneut mit Schweinsteiger und Alonso, zum insgesamt fünften Mal. Bereits in Wolfsburg (1:4) und gegen Schalke (1:1) ging das schief. Nach einer Stunde kam dann Rode für Alonso. War’s das mit der deutsch-spanischen Mittelkreis-Nummer? „Ich empfinde es als gut“, sagte Schweinsteiger zu der Aufstellung. „Was andere Leute sagen, interessiert mich persönlich nicht. Auf der Doppelsechs sind wir sehr gut. Aber der Trainer entscheidet, danach richten wir uns.“
Fakt ist: Am Sonntag wurde es auch mit dem Solo-Schweini nicht besser, in der Rückwärtsbewegung sogar gruseliger. So kam erst Hahn zu einem Pfostenschuss (70.), dann überlief Kramer die Roten und legte auf Raffael. Dessen Schuss rutschte Neuer erneut durch, diesmal allerdings aus kürzerer Distanz – 0:2 (77.). Die Sache war durch. Und Pep Guardiola sagte bei Sky: „Okay, ein Spieltag weniger, immer noch zehn Punkte Vorsprung. Aber wir müssen bis zum Ende kämpfen!“
mic, lop, sw