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FC Bayern: „Geht‘s noch?“ und „moderner Kinderhandel“ - Fans fluchen über 300.000-Euro-Transfer

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NLZ-Leiter Jochen Sauer öffnet für einen 13-Jährigen ordentlich die Kasse.
NLZ-Leiter Jochen Sauer öffnet für einen 13-Jährigen ordentlich die Kasse. © Imago/Huebner

Der FC Bayern München greift für einen 13-Jährigen tief in die Tasche. Mike Wisdom von Borussia Mönchengladbach gilt in Fachkreisen als „Ausnahmetalent“.

München - Hochtalentierte Jugenspieler von extern zu verpflichten, ist beim FC Bayern München* zur gängigen Praxis geworden. Man denke nur an Jamal Musiala, Chris Richards oder Alphonso Davies, die sich rasch auf internationalem Top-Niveau etabliert haben. Nun greift der FCB allerdings für einen erst 13-Jährigen tief in die Tasche, in der Öffentlichkeit hagelt es Kritik.

FC Bayern München zahlte einst eine halbe Million für den damals 16-jährigen Timothy Tillman

Die teils horrenden Ablösesummen im Fußball sind seit Jahren ein hoch sensibles Thema, das bei den Fans vermehrt für Fassungslosigkeit sorgt. Werden nun schon für Kinder sechsstellige Summen bezahlt, ist der Aufschrei umso größer. Der Rekordmeister blätterte beispielsweise 2015 stolze 500.000 Euro hin, um den damals 16-jährigen Timothy Tillman von der SpVgg Greuther Fürth zu holen. Den erhofften Durchbruch zu den Bayern-Profis schaffte dieser jedoch nie, mittlerweile läuft der 23-Jährige wieder für das Kleeblatt auf.

FC Bayern München: 13-jähriges Ausnahmetalent Mike Wisdom kommt für über 300.000€ aus Gladbach

Das schreckt den FCB aber offenbar nicht davon ab, erneut für einen Jugendspieler die Kasse zu öffnen. Die Bayern holen den erst 13-jährigen Mike Wisdom von Borussia Mönchengladbach. Das Gesamtpaket soll sich auf über 300.000 Euro belaufen. Der größte Teil davon fällt auf eine Prämie für die Vertragsunterschrift zurück, bis zur U15 dürfen Jugendspieler am Bayern-Campus „nur“ 400 Euro pro Monat verdienen. Beidfüßig, temporeich und stark im Eins-gegen-Eins soll Wisdom sein, den die Münchner wohl mehr als anderthalb Jahre lang beobachteten. Im Werben um das „Ausnahmetalent“ stach der FCB demnach Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen aus.

FC Bayern München: Netzgemeinde reagiert empört ob der Ablösesumme für Wisdom

Im Internet reagieren Fans empört auf den Transfer: „Krank einfach...“, „280.000 Euro Handgeld für die Unterschrift? Gehts noch?“ und „Sorry ich nenne sowas einfach per...s bzw. modernen Kinderhandel....“, um nur einige der Kommentare unter der Verkündung des Transfers auf dem Facebook-Account von Fussball Vorort zu zitieren. Neben der moralischen Dimension, ob für solch junge Spieler so viel Geld ausgegeben werden soll, stellt sich zudem die Frage, ob Jugendliche dem Aufsehen und Druck, der mit solchen Transfers einhergeht, überhaupt gewachsen sein können. (Jonas Grundmann) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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