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Hausgemachter Zoff und mehr: Fünf Brennpunkte beim FC Bayern

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Der FC Bayern München startet in die Rückrunde. Nach der Klatsche gegen 1. FC Nürnberg steht ein Gastspiel bei Hertha BSC an. Es knirscht bei dem Rekordmeister.

München - Fünf Gegentore im einzigen Testspiel, fünf Brennpunkte vor dem Rückrundenstart! Der FC Bayern geht mit einem mulmigen Gefühl in die zweite Saisonhälfte, die am Sonntag (19. Januar; 15.30 Uhr, Sky) mit dem Gastspiel bei Hertha BSC beginnt. Die tz beleuchtet die Probleme des Rekordmeisters.

Zoff zwischen Hansi Flick und Salihamidzic 

In gewisser Weise gab die Testspielpleite beim 1. FC Nürnberg dem Bayern-Trainer Recht. Coach Hansi Flick* hatte im Trainingslager in Katar Neuverpflichtungen gefordert – und zwar „mindestens zwei“, wie er via SZ mitteilte. Sportdirektor Hasan Salihamidzic aber verwies auf den traditionell schwierigen Transfermarkt im Winter. Fertig war der hausgemachte Zoff in der Münchner Führungsetage. 

Das 2:5 in Nürnberg darf angesichts des Personals in Halbzeit zwei keinesfalls zu hoch gehängt werden. Im Umkehrschluss zeigte genau diese Formation das größte Münchner Problem auf: mit Keeper Sven Ulreich und Michael Cuisance standen nur zwei Profis in der B-Elf.

Keine Neuen im Kader von Hansi Flick

Stand jetzt hat Salihamidzic dem Wunsch seines Chefcoaches nicht entsprochen. Immerhin nähern sich die beiden Seiten aber an. 

Flick schränkte ein, dass ein Winter-Zugang gleich „weiterhelfen“ müsse. Und Brazzo schloss einen Transfer bis Ende Januar nicht vollends aus. Ein Problem wird immer deutlicher: Der Bayern-Kader* wurde nicht für Flick, sondern für dessen Vorgänger Niko Kovac zusammengestellt. 

Salihamidzic gab noch im Sommer unumwunden zu: „Die Einsatzzeiten der letzten Jahre zeigen, dass wir mit dem schmalen Kader richtig lagen. Wir müssen dem Trainer die Möglichkeit geben, gute Stimmung in der Mannschaft zu haben – und nicht nur Theater.“ 

Die Klubbosse wollten Kovac nach den Erfahrungen der Vorsaison so wenige Härtefälle wie möglich zumuten. Das rächt sich jetzt.

Verletzungen beim FC Bayern: Lewandowski, Süle und Co.

Die Personalsituation war schon in den letzten Partien vor der Winterpause arg angespannt, besser wurde sie in der knapp vierwöchigen Pause nicht – im Gegenteil. Niklas Süle, Javi Martinez, Kingsley Coman und Robert Lewandowski* reisten erst gar nicht mit nach Katar. Für das Spiel in Berlin kommt einzig der polnische Torjäger infrage, Dauerbrenner Joshua Kimmich fehlt gelbgesperrt. Neue Sorgen bereitet Serge Gnabry mit seinen Achillessehnenproblemen. Flick hatte im Vorfeld stets betont, dass er in Doha endlich wichtige Abläufe trainieren könne, viele Stammspieler haben die allerdings gar nicht mitbekommen.

Albtraum statt Aufholjagd? 

Nur vier Punkte Rückstand auf RB Leipzig – der FCB ging mit einem guten Gefühl in die Winterpause. Der Serienmeister versprühte wieder die Titel-Gier, die ihn von Schale zu Schale treibt. Ab Sonntag muss geliefert werden – Verletztenmisere hin oder her. Leipzig verlor in der Hinrunde nur zwei Partien (vier Remis), die Münchner deren vier (drei Remis). Schon im letzten Sommer landete der FCB nur zwei Zähler vor Dortmund, durfte sich in der Rückserie eine Niederlage und drei Unentschieden leisten. Auch heuer gilt: verlieren verboten.

Nebenschauplatz Neuer vs. Nübel

Bis Alexander Nübel im Sommer tatsächlich (Bank-)Profi in München wird, bleibt das sich anbahnende Torwartduell mit Manuel Neuer ein heißes Thema. Und erster Rückrundengegner in München ist Schalke 04. Nur gut, dass Nübel diese Partie rotgesperrt verpasst. 

Jonas Austermann

*tz.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

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