FC Bayern und BVB im Head-to-Head: Wer holt den Titel? Fernduell am letzten Spieltag
Die deutsche Meisterschaft wird erst am letzten Bundesliga-Spieltag entschieden. BVB oder FC Bayern - wer behält im Fernduell die Nerven? Der Head-to-Head-Vergleich.
Dortmund/Köln - Der Kampf um die Meisterschaft in der Bundesliga könnte kaum spannender sein. Anders als noch in den vergangenen Spielzeiten, als der FC Bayern schon frühzeitig als Sieger feststand, fällt die Entscheidung in diesem Jahr erst am 34. Spieltag.
Nach zehn Titeln in Folge haben es die Münchner nicht mehr in der eigenen Hand. Sie sind vom Ergebnis der Begegnung zwischen Borussia Dortmund und Mainz 05 abhängig. Gewinnt der BVB sein Heimspiel, halten die Schwarz-Gelben die Schale in die Höhe. Die Bayern wiederum müssen auswärts beim 1. FC Köln auf jeden Fall drei Punkte holen und auf einen Patzer der Borussia (Unentschieden oder Niederlage) hoffen.
Platz | Team | Spiele | S | U | N | Tore | Gegentore | Tordifferenz | Punkte |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1. | Borussia Dortmund | 33 | 22 | 4 | 7 | 81 | 42 | 39 | 70 |
2. | FC Bayern München | 33 | 20 | 8 | 5 | 90 | 37 | 53 | 68 |
Gibt der BVB die Tabellenführung am letzten Spieltag gegen Mainz doch noch her oder geht der FC Bayern erstmals seit elf Jahren leer aus? In unserem Head-to-Head-Vergleich blicken wir auf das packende Fernduell um die Meisterschaft.
Tor: Gregor Kobel (Borussia Dortmund) vs. Yann Sommer (FC Bayern)
Der Schweizer Kobel ist der starke Rückhalt des BVB. Der 25-Jährige zählt zu den besten Bundesliga-Torhütern und musste in den letzten fünf Liga-Spielen nur dreimal hinter sich greifen. Landsmann Sommer vom FC Bayern kassierte in den letzten fünf Spielen sieben Gegentore.
Nichtsdestotrotz hat sich der Neuer-Ersatz nach anfänglichen Unsicherheiten zuletzt stabilisiert und mit einigen Paraden den deutschen Rekordmeister vor Schlimmerem bewahrt. Da aber die Defensiv-Reihen beider Klubs hier und da unaufmerksam agieren, wird es am 34. Spieltag auf beide Keeper ankommen. Leichter Vorteil für die Schwarz-Gelben.
Punkt für Dortmund: 1:0
Verteidigung: Marius Wolf (Borussia Dortmund) vs. Noussair Mazraoui (FC Bayern)
Bayerns Mazraoui steht seit fünf Partien in der Startelf von Trainer Thomas Tuchel. Doch auch Marius Wolf hat sich inzwischen wieder in die Anfangsformation des BVB gespielt. Beide Außenverteidiger sind eher offensiv-orientiert, bereiteten in dieser Spielzeit schon einige Treffer ihrer Mannschaften vor.
Sowohl der 27-jährige Wolf als auch der 25 Jahre alte Mazraoui zeigen aber auch regelmäßig Schwächen in der Rückwärtsbewegung. Daher kein klarer Sieger - Punkt für beide.
Punkt für beide: 2:1
Verteidigung: Niklas Süle (Borussia Dortmund) vs. Benjamin Pavard (FC Bayern)
Wer hätte gedacht, dass Niklas Süle nach seinem Abgang vom FCB direkt im ersten Jahr die Chance hat, seinem Ex-Team die Meisterschale wegzuschnappen? Und wer hätte gedacht, dass sich Pavard bei Bayern auf seiner Lieblingsposition in der Innenverteidigung festspielt?
Beide Abwehr-Stars konnten zuletzt mit guten Leistungen auf sich aufmerksam machen, spielten fast immer durch und sind im Saisonfinale unverzichtbar. Punkte für beide.
Punkt für beide: 3:2
Verteidigung: Mats Hummels (Borussia Dortmund) vs. Matthijs de Ligt (FC Bayern)
Vertrag am Mittwoch verlängert und am Samstag neuer deutscher Meister? Es könnte eine erfolgreiche Woche für Mats Hummels werden, der den BVB gegen Mainz als Kapitän aufs Feld führen wird. Vorausgesetzt Marco Reus sitzt - und davon ist auszugehen - erneut zu Beginn auf der Bank. Mit 34 Jahren könnte Hummels seine insgesamt siebte Meisterschaft bejubeln.
Matthijs de Ligt hätte gerne seinen allerersten Meistertitel. Der 23-jährige Niederländer war über die komplette Spielzeit der stabilste Verteidiger des FC Bayern und glänzte auch als Torschütze (drei Treffer). Aufgrund Hummels‘ großer Erfahrung im Titelkampf geht dieses Duell unentschieden aus.
Punkt für beide: 4:3
Verteidigung: Julian Ryerson (Borussia Dortmund) vs. João Cancelo (FC Bayern)
„Ich liebe João“, sagte Bayern-Coach Tuchel vor kurzem auf einer Pressekonferenz. Tatsächlich spiegelt sich diese „Liebe“ inzwischen auch in Cancelos Einsatzzeiten wider. Spätestens seit der Verletzung von Alphonso Davies hat die Leihgabe von Manchester City einen Platz in der Viererkette sicher. Mit sieben Torbeteiligungen in 20 Partien konnte der Portugiese bereits mehrfach seine Offensiv-Qualitäten unter Beweis stellen.
Der BVB setzt hinten links ebenfalls auf einen Winter-Neuzugang: Julian Ryerson. Der 25-Jährige stand in 18 seiner bisherigen 19 Auftritte im schwarz-gelben Trikot in der Startelf, ist allerdings nicht so torgefährlich wie Cancelo.
Punkt für Bayern: 4:4
Mittelfeld: Emre Can (Borussia Dortmund) vs. Joshua Kimmich (FC Bayern)
Im Duell der beiden Sechser gibt es keinen klaren Gewinner. Dortmunds Can, der in 26 Bundesliga-Begegnungen für den BVB auflief, ist der klassische Abräumer vor der Abwehrkette. Joshua Kimmich schaltet sich dagegen häufiger in das Angriffsspiel seines Teams mit ein, was seine fünf Treffer und sechs Vorlagen in 32 BL-Matches belegen.
Kämpferisch ist ihm kaum ein Vorwurf zu machen, dennoch stach er mit seinen Leistungen in den vergangenen Wochen kaum heraus. Gegen Köln brauchen die Münchner einen besseren Kimmich - auch bei Eckbällen.
Punkt für beide: 5:5
Mittelfeld: Raphaël Guerreiro (Borussia Dortmund) vs. Leon Goretzka (FC Bayern)
Leon Goretzka ist das „Sorgenkind“ beim FC Bayern. Der deutsche Fußball-Nationalspieler läuft weiter seiner Form hinterher, ist unter Tuchel im zentralen Mittelfeld auch nicht mehr gesetzt. Seine letzte direkte Torbeteiligung war Mitte März (Vorlage bei der 2:1-Pleite in Leverkusen).
Ganz anders BVB-Profi Raphaël Guerreiro: Der 29-jährige gelernte Außenverteidiger, der von Cheftrainer Edin Terzic auch im Mittelfeld eingesetzt wird, hat in dieser Spielzeit in der Liga bereits drei Tore erzielt und zwölf weitere Treffer vorbereitet. Aus dem Spiel der Borussia ist er - egal auf welcher Position - kaum wegzudenken.
Punkt für Dortmund: 6:5
Mittelfeld: Julian Brandt (Borussia Dortmund) vs. Jamal Musiala (FC Bayern)
17 Torbeteiligungen (neun Tore, acht Vorlagen) in 31 Liga-Spielen von Dortmunds Julian Brandt sind stark, doch Jamal Musiala kann sogar noch mehr vorweisen (elf Tore, 13 Assists). Zuletzt konnte der 20-jährige Bayern-Profi aber nicht an die starken Leistungen der Vormonate - speziell unter Ex-Trainer Julian Nagelsmann - anknüpfen.
Gelingt ihm dies beim abschließenden Saisonspiel in Köln, könnte er zum entscheidenden Faktor für seinen Klub werden. Kaum ein anderer Spieler des noch amtierenden deutschen Meisters verfügt über derart überragende Fähigkeiten im Eins-gegen-Eins gegen tiefstehende Gegner.
Punkt für Bayern: 6:6
Mittelfeld: Donyell Malen (Borussia Dortmund) vs. Thomas Müller (FC Bayern)
Bei Donyell Malen ist der Knoten geplatzt: In den letzten neun Bundesliga-Spielen traf der niederländische Flügelflitzer acht Mal. Zuvor gelang ihm in 16 Partien nur ein Treffer. Dazu bereitete er in dieser Saison wettbewerbsübergreifend acht Tore vor.
Bei Thomas Müller, der in Abwesenheit von Manuel Neuer Kapitän des FC Bayern ist, gleicht diese Spielzeit einer Achterbahnfahrt. Mal spielt er, mal kommt er nur von der Bank. Die Personalie Müller steht nahezu an jedem Spieltag im Fokus der Berichterstattung. In Köln wird er mit großer Wahrscheinlichkeit starten. Die Erfahrung in Endspielen spricht klar für Müller, die aktuelle Form für Malen.
Punkt für beide: 7:7
Mittelfeld: Karim Adeyemi (Borussia Dortmund) vs. Kingsley Coman (FC Bayern)
Ende April schoss „King“ Coman seinen letzten Bundesliga-Treffer. Seitdem war der französische Nationalspieler an keinem Tor mehr direkt beteiligt. Mit seiner Schnelligkeit auf dem Flügel ist der 26-Jährige jedoch immer für eine Torvorlage gut. Karim Adeyemi ist ein ähnlicher Spielertyp, beackert bei Borussia Dortmund in der Regel die linke oder rechte Außenbahn. Seine Leistungen schwanken, zuletzt zeigte die Formkurve nach oben.
Punkt für Bayern: 7:8
Sturm: Sebastien Haller (Borussia Dortmund) vs. Serge Gnabry (FC Bayern)
Serge Gnabry scheint sich aus seinem Formtief befreit zu haben. Der 27-Jährige hat nun in vier Liga-Partien in Folge getroffen. Das war ihm zuvor im Trikot des FC Bayern noch nie gelungen. Dennoch geht der Punkt klar an den BVB. Dortmund hat mit Sebastien Haller einen klassischen Neuner im Kader, den die Münchner so dringend benötigen.
Der 28-jährige Stürmer knipste seit seiner Rückkehr im Januar (Krebserkrankung)in 18 BL-Einsätzen neun Mal, davon fünfmal allein in den letzten drei Partien. Hinzu kommen vier Assists in den letzten vier Matches.
Punkt für Dortmund: 8:8
(sk)