Coutinho im Interview: „Thomas’ und meine Stärken – für den FC Bayern vereinen“

Hansi lässt den Zauberer los! Erstmals unter Flick stand Philippe Coutinho (27) gegen Düsseldorf in der Startelf – und traf prompt zum 4:0-Endstand. Der Brasilianer im Interview mit tz und Münchner Merkur.
- Der Brasilianer Philippe Coutinho (27) stand beim Spiel des FC Bayern in Düsseldorf erstmals unter Trainer Hansi Flick in der Startelf
- Nach seinem Treffer zum 4:0 äußert sich der Spieler begeistert über den Trainer
- Im Interview sagt Coutinho, dass er vor allem das Zusammenspiel mit Thomas Müller schätzt
Herr Coutinho, herzlichen Glückwunsch zu Ihrem dritten Treffer für Bayern!
Vielen Dank! Es macht macht mich wirklich glücklich, wieder einmal getroffen zu haben. Ich denke aber, dass gerade heute einmal mehr die Arbeit der Mannschaft im Vordergrund zu stehen hat. Wir haben eine sehr starke Partie abgeliefert und Düsseldorf zeitweise zugesetzt – das macht mich am stolzesten.
Es war Ihre erste Partie von Beginn an, seit Hansi Flick das Ruder übernommen hat.
Und ich habe versucht, ihm dieses Vertrauen von Beginn an zurückzuzahlen. Insgesamt versteht es die Mannschaft aktuell sehr gut, das umzusetzen, was der Trainer von ihr verlangt. Ihm ist das Pressing ohne Ball sehr wichtig. Wir laufen den Gegner früh und geordnet an, stellen ihn damit vor große Probleme. Dass uns das so schnell und so gut gelingt, war nicht zu erwarten.
Wie ist es Hansi Flick gelungen, der Mannschaft ein anderes Gesicht zu verleihen?
Ich denke, die Gründe sind vor allem taktischer Natur. Der Trainer legt enormen Wert auf ein geschlossenes, koordiniertes und zeitweise hohes Pressing, damit der Gegner erst gar nicht zur Entfaltung kommen kann. Am Ende liegt es natürlich an uns Spielern, das alles auf dem Platz umzusetzen, doch wir haben von Anfang an verstanden, wie er tickt und was er von uns will – sowohl auf dem Trainingsplatz als auch in der Kabine. Deswegen läuft es und wir sind alle happy. Dennoch ist es wichtig, mit den Beinen auf dem Boden zu bleiben.
Coutinho von Flick begeistert: „Es muss in der Mannschaft stimmen“
Welche Bedeutung hat bei Flick auch die zwischenmenschliche Ebene?
Eine enorme. Er hat sich mit uns Spielern schon als Co-Trainer sehr gut verstanden, das zahlt sich jetzt natürlich aus. Er hat das Talent, jedem Spieler zu jeder Zeit zu verstehen zu geben, dass er ein wichtiger Baustein innerhalb dieses Gebildes ist. Auf den ersten Blick mag das vielleicht nicht allzu wichtig erscheinen, letzte Endes ist es jedoch die Basis für all das, was derzeit auf dem Platz vonstatten geht. Es muss in der Mannschaft stimmen – und das tut es.
Würden Sie es begrüßen, dass Flick über den Winter hinaus bleibt?
Ich kann lediglich sagen, dass er fantastische Arbeit leistet und es versteht, die Dinge, auf die er Wert legt, besonders gut an seine Spieler zu vermitteln. Zwischen Flick und uns passt es, diese Entscheidung treffen am Ende jedoch andere.
Man sieht auch immer mehr, dass es nicht nur Coutinho oder Müller zu heißen braucht, sondern auch Coutinho und Müller.
So ist es. Ich habe das ja schon immer gesagt. Thomas ist ein grandioser und für den FC Bayern sehr wichtiger Spieler. Er bringt alles mit, Talent und Erfahrung, was ihn zu einem fundamentalen Spieler in dieser Mannschaft macht. Ich habe meine Stärken, er seine – es zählt jedoch nur, dass wir alle sie für den FC Bayern vereinen.
Schon komisch, dass Lewandowski in Düsseldorf nicht getroffen hat, oder?
Es ist unglaublich, in was für einer Form er derzeit ist. Irgendwann musste ja mal ein Spiel kommen, bei dem er nicht trifft – seine Leistung jedoch auf die Tore zu reduzieren, würde ihm nicht gerecht. Ich bin der Meinung, dass Lewy auch in Düsseldorf ungemein wichtig für unseren Sieg war. Er fixiert die gegnerischen Abwehrreihen, läuft die Verteidiger als erster Spieler an und sticht in die Tiefe, was im Ballbesitz sofort Raum für andere schafft. Auch deswegen hat die Mannschaft nach vorne ein solches Gesicht gezeigt.
Interview: C. Menzel-Lopez
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Bei einem Fanclub-Treffen erzählte Coutinho, dass Ex-Bayernspieler Lucio ihn prägte.