Verlässt David Alaba den FC Bayern? Bedeutende Ex-FCB-Stars wählten ähnlichen Weg

Der FC Bayern hat sein Vertragsangebot an David Alaba zurückgezogen. Beim Rekordmeister könnte sich traurige Geschichte wiederholen.
- Der FC Bayern hat sein Vertragsangebot an David Alaba zurückgezogen.
- Verlässt der Österreicher die Bayern tatsächlich - womöglich ablösefrei?
- Es wäre nicht das erste Mal, dass sich ein FCB-Star für einen Wechsel entscheidet.
München - Der FC Bayern hat sich in den Verhandlungen mit David Alaba klar positioniert. Eine Vertragsverlängerung mit dem Österreicher ist seit Sonntag in weite Ferne gerückt. Die Bayern haben in der Vergangenheit mit wechselwilligen Spielern bereits schlechte Erfahrungen gemacht - die Alaba-Posse dürfte schlechte Erinnerungen an der Säbener Straße wecken.
FC Bayern zieht Alaba-Angebot zurück: Vergrault der FCB seinen Abwehrchef?
Bayern-Präsident Herbert Hainer ließ am Sonntagabend in Blickpunkt Sport die Bombe platzen. „Wir haben uns entschlossen, dass Angebot komplett vom Tisch zu nehmen - das heißt, es gibt kein Angebot mehr“, erklärte der Bayern-Boss. Dass es soweit kommen musste, war abzusehen. Die Fronten zwischen dem Klub und der Alaba-Seite um seinen Vater und Berater Pini Zahavi sind verhärtet.
Hainer sagte, man wolle bis Oktober Klarheit haben. Das klang zuletzt aber noch ganz anders, als Sport-Vorstand Hasan Salihamidzic betonte, dass man dem Österreicher „kein Ultimatum“ für eine Entscheidung setzen wolle. Der FC Bayern will vermutlich den Druck auf Alaba erhöhen. Ob er damit Erfolg hat, darf bezweifelt werden. Schon vor ein paar Wochen sorgte die überzogene Hoeneß-Kritik an Berater Zahavi für Unverständnis und Kopfschütteln im Alaba-Lager. Der Österreicher war enttäuscht und verletzt darüber, dass die Vertragsverhandlung in der Öffentlichkeit ausgetragen wurde. Zahavi betreut auch Torjäger Robert Lewandowski, daher weiß Alaba wie viel Gehalt auch für ihn selbst möglich wäre.
FC Bayern: Ballack, Kroos, Thiago: Die Liste ist lang - verliert auch Alaba die Geduld?
Den Bayern droht nach dem Abgang von Thiago der nächste Abgang eines Top-Stars - und das unter Wert. Thiago wechselte diesen Sommer ein Jahr vor Vertragsende für etwa 30 Millionen Euro Ablöse zum FC Liverpool, sein Marktwert beträgt aber 48 Millionen Euro. Alabas Marktwert beträgt laut dem Portal Transfermarkt sogar 65 Millionen Euro. Im Winter gäbe es die letzte Chance eine Ablöse für den Österreicher zu generieren. Nächsten Sommer wäre der 28-Jährige, Stand jetzt ablösefrei zu haben - eine bittere Vorstellung, erst Recht in Zeiten von Corona.
Blickt man noch weiter zurück, findet man vergleichbare Fälle wie die von Alaba. Toni Kroos wollte als frisch gebackener Weltmeister 2014 in die Riege der Topverdiener aufsteigen. Der FC Bayern sagte nein und verscherbelte den Mittelfeldspieler für 25 Millionen Euro Ablöse zu Real Madrid. Der 30-Jährige hat aktuell einen Marktwert von 50 Millionen Euro, zu seine besten Zeiten waren es sogar 80 Millionen Euro. Die Bayern haben also schon einmal einen langjährigen und wichtigen Spieler vergrault.
Zu einer Art Schlammschlacht wurde 2006 die Personalie Michael Ballack. Der damalige DFB-Kapitän wechselte ablösefrei zum FC Chelsea. Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge zog damals eine lukrative Offerte öffentlich zurück und erntete dafür den Jubel vieler Mitglieder auf der Jahreshauptversammlung. Jubelstürme wird es diesmal für eine solche Entscheidung wohl nicht geben, dafür ist Alaba bei den Fans zu beliebt. Viele Freunde dürfte sich Alaba mit seiner Hinhalte-Taktik aber auch nicht gemacht haben.