Weltmeister schießt gegen Boateng: Dauerhaft Weltklasse für ihn unerreichbar

Harte Worte gegen Jerome Boateng: Weltmeister Jürgen Kohler kritisiert die FCB-Innenverteidigung scharf. Weltklasse-Niveau könne sie nicht mehr erreichen.
München - Jerome Boateng stand nach einer mittelmäßigen Saison vor dem Aus beim FC Bayern. Nach dem Abgang von Mats Hummels ist er nun aber wieder im Fokus, und ein Verbleib deutet sich an. Kann er sein persönliches Tief vergessen machen und beim FC Bayern München wieder zum „Boss“ werden?
FC-Bayern-Verteidigung keine Weltklasse: Volle Breitseite für Jerome Boateng
Wenn man Jürgen Kohler, Weltmeister von 1990, fragt, bekommt darauf eine klare Antwort: „Weder er noch Hummels können noch ihr früheres Weltklasse-Niveau erreichen, höchstens mal über Wochen oder ein paar Monate“, wettert er gegenüber sportbuzzer.de und bringt eine bekannte Problematik zur Sprache: „Außerdem sind die beiden verletzungsanfälliger als früher.“
Eigentlich wurde Jerome Boateng schon recht nonchalant aus dem Verein gebeten, der Hummels-Transfer und die Verletzung von Rekordzugang Lucas Hernandez haben ihn wieder in den Kader gespült. Ob er sich beim FC Bayern jetzt durchbeißen kann, liegt an ihm. „Die Spieler haben ihr Schicksal selbst in der Hand - wenn sie ihre Leistung bringen“, merkt Kohler an. Zwischen den Zeilen klingt das so gar nicht nach Vertrauen in Boateng.
Kohler hatte das Interview vor dem Supercup 2019 gegeben, den der FC Bayern - mit Jerome Boateng in der Startelf - gegen Borussia Dortmund verlor.
FC Bayern München: Jerome Boateng in der Kritik - „Verteidigen können nur noch die wenigsten“
Generell wundert sich der Ex-Bayer über die Defensiv-Entwicklung im Profifußball. „Das eigentliche Verteidigen können meiner Meinung nach nur noch die wenigsten“, stellt er knallhart fest, „heutzutage sind Innenverteidiger für die Spieleröffnung zuständig, das ist scheinbar das Wichtigste. Außerdem soll ein Abwehrspieler im besten Fall pro Saison sechs Torvorlagen geben und vier Treffer erzielen – nebenbei natürlich noch einige Bälle von der Torlinie klären.“
Der Champions-League-Sieger von 1996 beklagt den verschobenen Fokus der Vereine und Trainer. Wirkliche Abwehrkanten mit Eisenschädel und Holzfuß findet man heutzutage nicht mehr.
FC Bayern München: Boateng-Ersatz Benjamin Pavard - „bringt Frische“
„Pavard ist ein hochinteressanter Spieler, perspektivisch gesehen mit enormem Entwicklungspotenzial“, schwärmt Kohler von dem Neuzugang. Trotz dem großen Kontrast zwischen der gewonnenen Weltmeisterschaft mit Frankreich und dem Abstieg mit den VfB Stuttgart, „bringt er Bayern jetzt die nötige Frische“, beteuert Kohler.