Gala im Jubiläumsspiel: Wagner und Co. brillieren gegen Gladbach

Der FC Bayern gewinnt das Jubiläumsspiel gegen Borussia Mönchengladbach trotz eines kleine Makels. Am Ende wirkt es wie ein Schaulaufen.
München - Mit einem unterhaltsamen Schaulaufen hat der FC Bayern vor eigenem Publikum die Feier zum sechsten Titel nacheinander in der Bundesliga nachgeholt. Eine Woche, nachdem sie in Augsburg ihre mittlerweile 28. deutsche Meisterschaft perfekt gemacht hatten, besiegten die Münchner ihren alten Rivalen Borussia Mönchengladbach nach anfänglichen Schwierigkeiten am Ende lustvoll mit 5:1 (2:1). Die Gladbacher dürften nach der 48. Niederlage im 100. Bundesligaspiel gegen den FC Bayern endgültig aus dem Rennen um die Europapokalplätze sein.
Nach dem Rückstand durch Josip Drmic (8.) benötigte der zunächst behäbig wirkende Rekordmeister bis zur 37. Minute, um das Spiel zu drehen: Dann erzielte Sandro Wagner seinen ersten Treffer, vier Minuten später ließ er den zweiten folgen (41.), einen abgeprallten Schuss des Stürmers staubte Thiago ab (51.). Der eingewechselte James traf kurz darauf den Pfosten (53.).
„Wir haben 20 Minuten Anlaufzeit benötigt und dann aber peu à peu das Zepter übernommen“, sagte Heynckes im TV-Sender „Sky“. „Grundsätzlich bin ich im Großen und Ganzen zufrieden heute. Ich bin in der Form meines Lebens. Es läuft und macht Spaß“, sagte Wagner. Der Gladbacher Weltmeister Christoph Kramer wollte die Partie „schnell ausblenden“.
Lewandowski besorgt nach Treffer den Endstand
Zu diesem Zeitpunkt hatten die zunächst bemerkenswert frechen Gladbacher die Gegenwehr weitgehend eingestellt, was David Alaba zum vierten Tor nutzte (67.). In der Schlussphase kam auch Stürmerstar Robert Lewandowski ins Spiel und zu seinem 27. Saisontor (82.).
Im Grunde genommen war das Spiel aus Sicht des FC Bayern aber nur ein Aufwärmprogramm für die wirklich wichtigen Spiele in den kommenden drei Wochen. Am Dienstag (20.45 Uhr/bei uns im Live-Ticker) treten die Münchner im Halbfinale des DFB-Pokal zunächst bei Bayer Leverkusen an. Die Werkself besiegte am Samstag den künftigen Trainer des Rekordmeisters: Niko Kovac und Eintracht Frankfurt verloren 1:4. Am 25. April (Heim) und 1. Mai folgt das Halbfinale in der Champions League gegen Real Madrid.
Robbery nur auf der Bank
Zur Vorbereitung auf das DFB-Pokalspiel hatte Trainer Jupp Heynckes wie erwartet zahlreiche Wechsel in seiner Mannschaft vorgenommen. Auf der Bank saßen zunächst unter anderem Franck Ribery und Arjen Robben - beide haben mittlerweile das Angebot erhalten, sich ein weiteres Jahr bis 2019 an den FC Bayern zu binden. Auch Javi Martinez, Lewandowski und James sahen erst mal vom Spielfeldrand zu. Jerome Boateng stand gar nicht im Kader, ebenso wie der zuletzt angeschlagene Arturo Vidal.
Boatengs Stellvertreter Niklas Süle machte bei der frühen Führung der Gladbacher keine gute Figur: Allzu leicht ließ er sich von Torschütze Drmic in dessen 100. Bundesligaspiel austanzen. Nach einer Viertelstunde hatten sich die Bayern zumindest so weit gefangen, dass sie das Spiel dominierten. Große Chancen gab es zunächst nicht, was am arg statischen Aufbauspiel des Rekordmeisters lag.
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Der Ausgleich fiel daher überraschend, war aber durch Süle und Müller so gut herausgespielt, dass Wagner vor dem leeren Tor nur noch den Fuß hinhalten musste. Vier Minuten später nutzte der Mittelstürmer die Schlafmützigkeit in der Gladbacher Abwehr per Kopf zu seinem zweiten Treffer. Um die Borussia war es spätestens zu diesem Zeitpunkt geschehen, die Münchner hatten nun Lust am Spiel und hätten deutlich höher gewinnen können.

sid, dpa