Trotz Bayern-Interesse? Ajax-Torjäger Haller soll Wechsel zu Borussia Dortmund anstreben

Sébastien Haller steht wohl vor einer Rückkehr in die Bundesliga. Auch dem FC Bayern wird Interesse nachgesagt. Doch der Ivorer stürmt wohl künftig an der Seite vom Karim Adeyemi.
München - Die Bundesliga könnte in wenigen Wochen zwei ihrer größten Attraktionen verlieren. Der Wechsel von Erling Haaland von Borussia Dortmund zu Manchester City ist bereits eingetütet, beim FC Bayern scheint ein Transfer von Robert Lewandowski - möglicherweise zum FC Barcelona - zumindest nicht mehr völlig utopisch. Damit ständen der Krösus und sein vermeintlich größter Widersacher im Kampf um die Meisterschale vor demselben Problem: Ein neuer Torjäger muss her.
Heißt auch, dass beide Klubs womöglich auf dieselben Namen scharf sein könnten. Bislang hat der BVB bekanntlich schon drei Spieler unter Vertrag genommen, die auch mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht wurden oder sogar noch bei den Roten unter Vertrag stehen. Die Rede ist von Nico Schlotterbeck, der aus Freiburg kommt, dem von RB Salzburg geholten Karim Adeyemi und Niklas Süle, dessen Kontrakt an der Säbener Straße Ende des kommenden Monats ausläuft.
FC Bayern und Haller: Ajax-Stürmer erzielt elf Tore in der Champions League
Inwiefern die Schwarz-Gelben den FC Bayern in diesen Fällen tatsächlich ausgestochen haben, lässt sich natürlich nur spekulieren. Bei Süle sollen die Bosse der Roten einen ablösefreien Abgang zumindest in Kauf genommen haben - aber wohl im Gefühl, den bulligen Abwehrspieler ziehe es ins Ausland. BVB-Trainer Marco Rose wünscht sich noch auf weiteren Positionen Neuzugänge, berichtet ruhr24.de.
Nun könnte sich zu den drei genannten Namen ein vierter hinzugesellen: Sébastien Haller. Der einst bei Eintracht Frankfurt als Mitglied der Büffelherde neben Luka Jovic und Ante Rebic gefeierte Knipser sorgt mit bislang 34 Saisontoren für den frisch gekürten Meister Ajax Amsterdam für Furore. Elf dieser Treffer gelangen dem 27-Jährigen in der Champions League, darunter jeweils einer bei den Siegen über Borussia Dortmund (4:0, 3:1). Dennoch konnte er das Aus im Achtelfinale gegen Benfica Lissabon nicht verhindern.
Video: So sieht die Transferstrategie des FC Bayern aus
Haller zum FC Bayern? „Körperlichkeit, Technik und Torriecher wie Lewandowski“
Der Spiegel jedenfalls berichtet, dass sowohl der Vizemeister als auch der in einem Pariser Vorort geborene Ivorer „eine gemeinsame Zukunft bevorzugen“ würden. Das Gerücht brodelt bereits seit einiger Zeit, zuletzt aber war Haller, dessen Vater deutsche Wurzeln hat, auch als potenzieller Zugang beim FC Bayern gehandelt worden.
Im Gespräch mit tz.de und Merkur.de sagte Marius Soyke, Experte von transfermarkt.de im Hinblick auf die Münchner: „Vom Spielerischen her macht Haller tatsächlich Sinn.“ Aber nicht nur das. Denn der 1,90 Meter lange Rechtsfuß vereine „Körperlichkeit, Technik und Torriecher wie Lewandowski, muss sich weder rein auf seine Geschwindigkeit noch auf sein Dribbling verlassen“.
Neuer Stürmer für FC Bayern? Bosse sollen Kontakt zu Haller-Beratern aufgenommen haben
Die Bild will derweil erfahren haben, dass es bereits Kontakt zwischen den Haller-Beratern und den Bayern-Bossen gab. Die von den Niederländern aufgerufene Ablösesumme soll angesichts eines noch drei Jahre laufenden Vertrags 35 Millionen Euro betragen. Ein ähnlicher Betrag also, wie die Roten für Lewandowski fordern sollen, entscheiden sie sich für eine Trennung.
Auch bei Inter Mailand und Manchester United - hier quasi als Mitbringsel vom künftigen Trainer Erik ten Hag - soll über Haller nachgedacht werden. Womit der Preis durchaus noch in die Höhe schnellen könnte. Vor drei Jahren überwies West Ham United sogar 50 Millionen Euro für den Stürmer an Eintracht Frankfurt. Doch in England erlebte er einen Karriereknick, blühte erst wieder in den Niederlanden auf, wo er sich einst beim FC Utrecht auch auf den Notizzettel der Hessen schoss.
Holt der FC Bayern Haller? In der Champions League noch nicht gegen Topklubs gefordert
Keine Frage: Beim FC Bayern wäre der Leistungsdruck ungleich höher als bei Hallers bisherigen Stationen. Dazu kommt, dass ein Lewandowski-Nachfolger nicht viel Anlaufzeit für sich reklamieren könnte. Soyke mutmaßt zwar: „Für die Fortsetzung der Dominanz in der Bundesliga würde er auf jeden Fall reichen.“ Aber am Potenzial Hallers, in der Champions League für die wichtigen Tore zu sorgen, zweifelt der Transfermarkt-Experte.
Bislang ist seine Quote zwar überragend. Doch die elf Tore in acht Spielen gelangen eben auch nicht gegen die Crème de la Crème des europäischen Klubfußballs. Gegen die müsste sich Haller erst noch beweisen. Sehr wahrscheinlich in Schwarz-Gelb. (mg)