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Der FC Bayern in der Krise: Wie geht es für Trainer Niko Kovac weiter?

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Niko Kovac dürfte sich nun viele Gedanken machen.
Niko Kovac dürfte sich nun viele Gedanken machen. © dpa / Sven Hoppe

Der FC Bayern München konnte bereits im dritten Spiel in Folge keinen Sieg einfahren. Wie wird es für den Verein nun weitergehen?

München - Es herbstelt. Und zwar nicht nur in der Landeshauptstadt, sondern vor allem beim FCB. War nach der Pleite in Berlin (0:2) noch von einer Mini-Krise die Rede, darf nach dem mageren Remis gegen Ajax Amsterdam nun getrost von einer handfesten Krise gesprochen werden. 

Das letzte Mal, als die Bayern dreimal in Folge sieglos blieben, dürfte den meisten schließlich noch gut in Erinnerung sein. Carlo Ancelotti wurde nach einem 2:2 gegen Wolfsburg sowie einem 0:3 in Paris vor gut einem Jahr der Laufpass erteilt, Interimstrainer Willy Sagnol holte darauf ein Unentschieden in Berlin. Dann sprang Jupp Heynckes ein. Da Gattin Iris mittlerweile aber sämtliche Telefonleitungen in Schwalmtal gekappt haben dürfte, stellt sich nun in München die Frage: Kann Kovac Krise? 

FC Bayern München: Wie wird es für den Verein weitergehen? 

Aktuell scheint der Kroate, der mit sieben Siegen in Folge einen fulminanten Saisonstart gefeiert hatte, etwas ratlos ob des rapiden Einbruchs seiner Mannschaft. Machte er nach der Schlappe in Berlin noch die mangelhafte Chancenverwertung als Ursache aus, offenbarte das glückliche Unentschieden gegen Ajax aber die echten Probleme der Roten. Lösungen? Sind im Moment noch nicht in Sicht! Kovac: „Ich muss das auch erst einmal verarbeiten. Ich muss mir das mit meinem Trainerteam noch mal anschauen und die Gedanken sortieren.“ 

Wer Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß Dienstagabend auf der Tribüne der Allianz Arena beobachtete, der sah auch zwei Menschen, die Gedanken sortierten. Sprechen wollte hernach keiner von ihnen, das übernahmen die Spieler - und nannten dabei die Probleme beim Namen. Das Fazit der acht Tage zwischen Augsburg und Ajax lieferte Thomas Müller: „Gegen Augsburg war es ein Ergebnisproblem, in Berlin waren wir in der zweiten Halbzeit überlegen, aber heute hatten wir auch spielerische Probleme. Wir sind uns der Situation bewusst.“ 

Schließlich steht nach dem Heimspiel gegen Gladbach schon die Länderspielpause an. „Nach so einer langen Durststrecke“ sehne sich jeder Spieler nach einem Sieg, so Manuel Neuer. Die Probleme liegen aber nicht im Kopf, sondern vielmehr auf dem Feld. Vor allem gegen Ajax wurde klar, dass die Abwehr der Münchner aktuell auf sehr wackligen Beinen steht und im Angriff sinnloses Flankenschlagen wieder salonfähig ist. Auf den Punkt brachte es Joshua Kimmich: „Es zieht sich durch, dass wir zu viele Fehler machen und zu leichtsinnig mit dem Ballbesitz umgehen. Wir haben auch Phasen mit viel Ballbesitz, aber mit wenigen Ideen Richtung Tor. Oftmals haben wir unsere Chancen, aber die kommen aus dem Nichts. Wir müssen es wieder schaffen, den Gegner durch den Ballbesitz hinten einzuschnüren uns unsere Druckphasen zu haben.“ 

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Nach drei sieglosen Spielen in Folge: FC Bayern München gerät unter Druck

Und damit das gelingt, liegt es nun an Kovac, die richtigen Hebel in Bewegung zu setzen. Der Motivationshebel ist es nicht, diese Meinung vertreten jedenfalls die Spieler - auch wenn Schalke-Sportvorstand Christian Heidel den Bayern bereits nach Spieltag vier zur Meisterschaft gratulierte. „Wir wussten, dass wir sehr früh hochgejubelt worden sind und dass wir nicht den Boden unter den Füßen verlieren durften“, so Neuer. „So etwas geht ganz schnell. Es lag aber nicht an den Spielern, dass wir dachten, wir marschieren hier durch.“

Am Samstag gegen Gladbach wird es nun wieder allerhöchste Eisenbahn, dass die Bayern marschieren. Nicht, dass aus dem Herbst doch ein verfrühter Wintereinbruch an der Säbener Straße wird. 

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