Weil Benjamin Pavard (25) aufgrund einer Bänderverletzung im Sprunggelenk nicht einsatzbereit ist und Bouna Sarr (29) in der Vorbereitung nicht überzeugt hat, setzt Nagelsmann rechts in der Viererkette auf den Deutsch-Kroaten. Stanisic zahlte ihm das Vertrauen mit soliden Leistungen beim Bundesliga-Auftakt in Mönchengladbach (1:1) und beim Supercup-Triumph in Dortmund (3:1) zurück. „Er ist ein verlässlicher Spieler“, lobte ihn Nagelsmann kürzlich.
Stanisic wechselte 2017 von Fürstenfeldbruck nach München. Seitdem hat er eine stetige Entwicklung genommen. Er schlägt gute Flanken, ist kopfballstark, hat ein gutes Spielverständnis. Er ist defensiv vielseitig einsetzbar, kann sowohl als Innen-, Außenverteidiger und auf der Sechs spielen. Offensiv könnte er sich aber noch mehr zutrauen.
Stanisic ist ein zurückhaltender Typ, im Vergleich zu manch anderen Jung-Profis sind ihm Protz-Anfälle fremd. Er ist klar im Kopf. Statt im Urlaub auf der faulen Haut zu liegen, hat er Extra-Einheiten geschoben, seinen Fitness-Trainer selbst bezahlt. Hat sich gelohnt…
Die große Frage: Wird sich Stanisic dauerhaft bei den FCB-Profis durchsetzen? Offen. Im Sommer hätte er in die 2. Bundesliga wechseln können, blieb aber bei seinem Herzensklub FC Bayern. Geklärt hingegen ist seine Nationalmannschafts-Zukunft. 2019 machte er zwei Länderspiele für die deutsche U 19. Künftig wird er für den kroatischen Verband, der sich sehr um ihn bemühte, spielen. Demnächst stehen U21-Spiele an. (Philipp Kessler)